VfL kann Abstieg mitentscheiden

Drei Tage vor Weihnachten 2011 unterlag der VfL Gummersbach ziemlich trostlos mit 27:35 bei der HSG Wetzlar. Das Abstiegsgespenst hatte die Oberbergischen ganz fest im Griff. Mittlerweile ist es weiter gewandert und hat die HSG Wetzlar noch nicht ganz losgelassen. Die Mittelhessen sind Tabellenfünfzehnter.

Die HSG hat seit dem letzten Aufeinandertreffen einen richtigen Sturzflug hingelegt – dabei eine Menge Punkte und auch ihren ehemaligen Trainer verloren. Nach fünf Niederlagen in Folge musste der Weissrusse Gennadij Chalepo Mitte April gehen. Auf Rang 15 und bei vier Punkten Abstand zum ersten Abstiegsplatz übernahm der ehemalige Dormagener Übungsleiter Kai Wandschneider. Rein tabellarisch hatte der Trainerwechsel noch keine positiven Folgen. Die HSG ist immer noch 15.

Der sportliche Befreiungsschlag gelang auch am letzten Spieltag nicht. Die Wetzlarer machen in der Rückrunde die Erfahrungen, die der VfL oft vor dem Jahreswechsel machte. „Gut mithalten reicht einfach nicht“. 26:28 unterlag die HSG zu Hause dem HSV Hamburg. „Klar, das Ergebnis sieht vom Papier her gut aus, doch ich ärgere mich sehr, dass wir uns in wichtigen Phasen der Begegnung durch individuelle Fehler aus dem Spiel gebracht haben“, so HSG-Trainer Kai Wandschneider nach dem Schlusspfiff und fügte hinzu: „Nach der Umstellung auf die offensive 3:3-Deckung sind wir wieder zurückgekommen, doch bei dieser winzig kleinen Chance, die bestand, muss jede freie Chance sitzen.“

Weil der BHC zu Beginn des schon laufenden 33. Spieltags die Vorlage aus Wetzlar nicht nutzte und gegen Balingen unterlag, könnte das Team von Kai Wandschneider mit einem Sieg heute in Gummersbach den Klassenerhalt aber perfekt machen. Auf Schützenhilfe des bergischen BHC-Konkurrenten Gummersbach hofft zumindest der HSG-Trainer nicht: „Auch wenn der VfL gegen Flensburg im Europapokal verloren hat, sie spielen eine tolle Rückrunde und sind extrem stabil und stark derzeit. Sie sind gerettet und haben zwischen den beiden Europapokalbegegnungen das Spiel dort absolut ernst genommen, nichts abgeschenkt und niemanden geschont, das sagt viel über den Gegner.“

Genau diese Charakterstärke verlangt auch VfL-Trainer Emir Kurtagic im letzten Heimspiel: „Wir wollen hier zum Abschluss eine starke Leistung zeigen und uns so auch bei unseren Fans für die tolle Unterstützung während der Saison bedanken.“

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