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Köln.Sport

Fastenbrechen beim Nachwuchs von Viktoria Köln

Am Montagabend haben die Spieler des NLZ von Viktoria Köln – Muslime und Nichtmuslime – zusammen das Iftar begangen.  

Gemeinsames Iftar im VIP-Bereich der Viktoria im Sportpark Höhenberg. (Foto: Viktoria Köln)
Gemeinsames Iftar im VIP-Bereich der Viktoria im Sportpark Höhenberg. (Foto: Viktoria Köln)

Im Nachwuchs von Viktoria Köln spielen junge Menschen verschiedenster Kulturen, Religionen und Nationen. Die Millionenstadt Köln, besonders die Schäl Sick, steht für das integrative und friedliche Zusammenleben jener Menschen. Die Viktoria betrachtet es als ihre Pflicht, dies zu fördern und für das Leben der verschiedenen Kulturen und Religionen zu sensibilisieren.

Aus diesem Grund fand nun zum zweiten Mal das gemeinsame Iftar statt. Iftar bezeichnet das Mahl, das während des Fastenmonats Ramadan von Muslimen nach Sonnenuntergang jeden Abend eingenommen wird. Dafür hatte die Viktoria im Rahmen des vom Bundesministerium des Innern geförderten DFB-Projekts „Fußball Verein(t) Gegen Rassismus” extra einen besonderen Gast eingeladen: Younis Kamil Abdulsalam, diplomierter Sportwissenschaftler, ehemaliger NLZ-Spieler von Eintracht Frankfurt und praktizierender Muslim. Younis kennt die Verbindung zwischen Fußball und Ramadan bestens und konnte dem Viktoria-Nachwuchs darüber berichten.  

Fasten, Ramadan und Fußball

„Ich sehe viele junge Menschen, die Bock auf Fußball und einen sehr lockeren Umgang untereinander haben“, zeigte sich Younis zu Beginn seiner Rede beeindruckt. „Es bedeutet mir unglaublich viel, zu einem Verein, einem NLZ, zu kommen, der sich mit Themen wie Fastenbrechen, Interkulturalität, Rassismus-Prävention so tief auseinandersetzt wie Viktoria.“ 

Der Sportwissenschaftler und ehemalige NLZ-Spieler von Eintracht Frankfurt, Younis Kamil Abdulsalam, ist praktizierender Muslim und berichtete den NLZ-Kickern von Viktoria Köln über seine Erfahrung mit der Verbindung zwischen Fußball und Ramadan. (Foto: Viktoria Köln)
Der Sportwissenschaftler und ehemalige NLZ-Spieler von Eintracht Frankfurt, Younis Kamil Abdulsalam, ist praktizierender Muslim und berichtete den NLZ-Kickern von Viktoria Köln über seine Erfahrung mit der Verbindung zwischen Fußball und Ramadan. (Foto: Viktoria Köln)

Younis erzählte den Jungs und Mädels des Viktoria-Nachwuchs aus seiner eigenen Erfahrung. Etwa, dass er als C-Jugendlicher heimlich fasten musste, weil sein Trainer den Ramadan für seine Mannschaft verbot. „Dadurch bekommst du immer das Gefühl, nicht dazuzugehören”, sagte Younis. Auch erklärte der 39-Jährige die Wortherkunft des Fastens. „Es ist im Arabischen, im Deutschen und im Englischen das Gleiche und bedeutet so viel wie ’stabil sein’, also Kontrolle haben, resilient sein.“

Rassismus-Prävention

Zudem erklärte er, dass das Fasten kein reines Phänomen des Islams sei. Denn auch das Christentum befinde sich in der Fastenzeit, auch in anderen Weltreligionen wie dem Judentum oder dem Hinduismus gehöre das Fasten als Teil der Stärkung der Selbstkontrolle dazu. Auch rief er dazu auf, einmal die Perspektive zu wechseln und sich zu fragen, wie es fastenden Menschen geht und warum sie dies tun.  

Younis schaffte die Brücke zwischen dem Ramadan, dem Fußball und der Rassismus-Prävention. Und dabei hörten ihm die jungen Fußballer interessiert zu. Ab 18:49 Uhr gab es dann ein passendes Abendessen bestehend aus Datteln, Reis, Schnitzel (Hähnchen/vegetarisch), Salaten, Fladenbrot und einer Menge Dips. Nicht fehlen durfte auch die orientalische Süßspeise Baklava.