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Köln.Sport

Fortuna Köln: Fußball verbindet

Quelle: Barbara Lehmann

Multi-Kulti – die Nachwuchskicker von Fortuna Köln

In der Jugendabteilung des SC Fortuna Köln e. V. kicken Menschen unterschiedlicher Herkunft miteinander. Köln.Sport erklärt, wie die Jungs und Mädels durch den Sport soziale Verantwortung lernen.

In der Regionalliga ist die 1. Mannschaft von Fortuna Köln derzeit das Maß aller Dinge. Die Spitze des Eisberges, wenn man so möchte. ­Traditionell meistert man beim Klub aus der Südstadt nämlich einen spannenden Spagat: die ­Verbindung von Leistungs- und Breitensport. Vor allem die Jugendarbeit nimmt bei Fortuna einen großen Stellenwert ein: Alleine im Bereich Fußall gibt es mehr als zwei Dutzend Mannschaften – von den Bambini bis zur A-Jugend. „Der Grundaspekt ist ­sicherlich, Jugendliche von der Straße zu holen und ihnen über den Sport soziale Kompetenzen zu vermitteln“, ­erklärt Norbert Ludwig. Er ist bereits im fünften Jahr als Jugendleiter beim SC Fortuna Köln tätig und hat sowohl als Spieler (von 1971 bis 1981) wie auch als Trainer sehr viel beim Klub erlebt. „Auch in schlechten Zeiten haben bei uns alle zusammengehalten“, erinnert er sich. Jugendarbeit bei in der Südstadt bedeutet ­natürlich Multikulti in all seinen Facetten. ­

 Derzeit kicken bei Fortuna Kids aus rund 30 Ländern. „Natürlich sind wir stolz, dass wir Menschen ­unterschiedlicher Herkunft und mit verschiedenem Background zusammenführen können“, ­offenbart der Jugendleiter. Und verrät: „In der Jugend funktioniert Integration besser als im Amateurbereich, etwa in der Kreisliga. Für uns ist Multikulti darum nichts Besonderes, sondern selbstverständlich.“ Dem Verein geht es darum, den Sport in den Vordergrund zu stellen und eventuell trennende Aspekte außen vor zu lassen. Hier sind natürlich die Trainer ganz ­besonders gefordert. „Ein Fußballtrainer hat ­immer eine soziale Verantwortung. Grundvoraussetzung ist für uns darum eine menschliche Grundsubstanz“, erklärt Ludwig. Bei Fortuna gibt es inzwischen Jugendtrainer aus Deutschland, der Türkei, Italien und den Niederlanden. Der Zulauf der Kids ist nach wie vor groß. Denn der Klub verfügt nicht nur über einen ­bekannten Namen, sondern bietet auch hervorragende Trainingsbedingungen. Ein Aschen- und ein Kunstrasenplatz stehen für die Nachwuchsmannschaften zur Verfügung.

Ludwig: „Natürlich ist es ein großer organisatorischer Aufwand, ­allen Kindern möglichst viele Trainingseinheiten zu vermitteln!“ Der ohne die vielen ehrenamtlich ­arbeitenden Menschen nie und nimmer zu schaffen wäre. Doch es lohnt sich, wie der Jugendleiter glaubhaft versichert: „Ich erinnere mich noch sehr gut, wie ich einst als Trainer einen Juden und einen Palästinenser betreut habe. Das hat mir ­gezeigt: Über den Sport kann man unglaublich viel erreichen!“

Marcus Holzer