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Köln.Sport

Fun trotz Handicap

Quelle: DJK Südwest

DJK-Trainer Sebastian Lang (rechts) begutachtet seine Schützlinge.

Bei DJK Südwest haben Kinder mit Behinderung die Möglichkeit, am „normalen“ Training teilzunehmen. Dahinter steckt eine Gemeinschaftsinitiative des DFB und Bayer. Es gießt in Strömen. Ausgerechnet heute, möchte man denken. Doch ein Blick auf den Ascheplatz genügt, um zu sehen: Den Kids auf dem Fußballfeld ist die Wetterlage völlig egal. Hauptsache, der Ball rollt!

Dabei wird schnell klar: Dies ist keine Trainingsgruppe wie jede andere. Gut die Hälfte der Kinder sind geistig behindert – was dem Trainingseifer jedoch keinen Abbruch tut. Zum ersten Mal mit dabei sind heute auch nichtbehinderte D-Jugendspieler des DJK Südwest Köln.

Ermöglicht wird dieses besondere Training im Rahmen des Pilot-Programms „Einfach Fußball“. Bei diesem Projekt werden Partnerschaften zwischen Sportvereinen und Förderschulen gebildet, was zur Förderung des Fußballs für Schülerinnen und Schüler mit geistiger und Lern-Behinderung beitragen soll.

Ziel ist es, den behinderten Kindern den Zugang zum Vereinsfußball und damit in den organisierten Sport zu ermöglichen. Initiiert und unterstützt wird das Projekt vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) beziehungsweise der ihm angeschlossenen Sepp-Herberger-Stiftung und der Bayer AG.

Woche für Woche aktiv dabei

Kooperationen existieren mittlerweile bundesweit zwischen elf Vereinen und den ortsansässigen Förderschulen. So auch beim DJK Südwest. „Aus Unsicherheit vor der Umsetzung war Behindertensport bis dato ein weißer Fleck in unserem Verein“, erklärt DJK-Vorsitzender Dr. Michael Kosche. „Doch als uns die Anfrage erreichte, waren wir sofort dabei.“

Partnerschule des DJK ist die Förderschule Redwitzstraße in Köln-Sülz. „Unsere Schüler nehmen deutlich wahr, dass hier Fußball im richtigen Verein gespielt wird. Fast alle Teilnehmer sind Woche für Woche aktiv dabei“, freut sich Schulkonrektor Ralf Schützendorf über die Möglichkeiten, die sich den Kindern eröffnen. Er hebt hervor, dass das gemeinsame Trainieren mit anderen Vereinsspielern ein großer Schritt bei der Ausbildung der Sozialkompetenz der behinderten Kids sei. „Sport spielt dabei eine ganz große Rolle.

Ziel: Leitfaden für die Zusammenarbeit

Halten die Kleinen auf dem Platz mit, können sie dieses Erlebnis auch auf andere Lebenssituationen übertragen.“ Trainer Sebastian Lang sieht das genauso: „Wir bieten den Kids ein Bewegungsangebot, das sie sonst nicht haben und bei dem sie Kontakte knüpfen können.“ Dabei ginge es nicht in erster Linie um fußballspezifisches Training. „Für die Kinder geht es zunächst darum, zu lernen, wie man miteinander spielt“, beschreibt Lang.

Um Erfahrungen über die Gemeinschaftsarbeit von Förderschule und Verein zu gewinnen – und das Projekt auf seine nachhaltige Umsetzbarkeit zu prüfen –, werden alle gebildeten Koopperationen bis Herbst 2011 vom Forschungsinstitut für Inklusion durch Bewegung und Sport (FIBS) an der Kölner Sporthochschule begleitet. „Am Ende des Projektes könnte so ein Leitfaden für die Zusammenarbeit zwischen Verein und Schule sowie für die DFB-Trainerausbildung entwickelt werden“, erklärt Dr. Volker Anneken vom FIBS.

„Damit die Kids auch weiterhin mit großer Freude kicken können.“