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Köln.Sport

Zwei Trainer sind einer zuviel

Quelle: IMAGO

Das Verhältnis von Stale Solbakken und Volker Finke ist stark abgekühlt

Das Verhältnis zwischen Sportdirektor Volker Finke und Trainer Stale Solbakken ist offenbar stark abgekühlt, eine künftige Zusammenarbeit der beiden scheint nur schwer vorstellbar. Was die Frage aufwirft: Wer von beiden ist wichtiger für den FC?

Die Spatzen pfeifen es von den Kölner Dächern: Das Binnenverhältnis zwischen den zwei wichtigsten Männern für den sportlichen Bereich beim 1. FC Köln ist nachhaltig gestört. Und das nach einer unglaublich kurzen Zeit der Zusammenarbeit, denn Sportdirektor Volker Finke hatte Coach Stale Solbakken schließlich erst im Sommer 2011 als Wunschtrainer präsentiert.

Das, das Verhältnis nun endgültig zerüttet ist, zeigen die neuesten Interviews des Trainers, sowie des Sportdirektors. Nach dem Auswärtsspiel in Hoffenheim hatte sich Trainer Stale Solbakken beklagt, dass die Mannschaft in ihrer Gesamtheit über zu wenig große Spieler verfügt, so dass man gerade bei Standardsituationen gegen groß gewachsene Mannschaften wenig Chancen hat Gegentore zu verhindern. Dieser Nachteil sei in der Kaderzusammenstellung, die schon vor seiner Zeit vorgenommen wurde, begründet.

Sportdirektor Volker Finke ließ mit seiner Antwort über die Medien nicht lange auf sich warten, und stellt den Trainer als Verantwortlichen für den Transfer von Sebastian Freis zum SC Freiburg dar. Dieser konnte am letzten Wochenende ein Tor für die Breisgauer im Spiel gegen den FC Schalke 04 erzielen. Finke weist explizit darauf hin, dass er Freis gerne halten wollte, doch Solbakken soll sich vehement gegen den Verbleib des Ex-Karlsruhers als Back-Up Spieler gesträubt haben.

Bereits in den vergangenen Wochen hatte Finke regelmäßig Spitzen gegen den Coach platziert. So kritisierte der 63-Jährige beim Spiel in Dortmund vor versammelter Mannschaft, aber in Abwesenheit des Trainers, den Einsatz von Martin Lanig im Sturm: „Wer ist denn auf die Idee gekommen?“

Dies mag durch eine Indiskretion ans Licht ­gekommen sein, doch beim Rückrundenstart in Wolfsburg machte Volker Finke die Taktik seines Übungsleiters gegenüber Medienvertretern recht unverblümt für die 0:1-Niederlage verantwortlich: „1:15 Ecken gegen uns, 4:26 Flanken – da fällt dann irgendwann mal ein Gegentor.“

Als Erläuterung: Das Konzept Solbakkens sieht in der Defensive vor, außen nicht zu doppeln, dafür aber im Zentrum massiert zu stehen. Dieses für die Bundesliga ungewöhnliche Vorgehen muss der Norweger ohnehin ständig gegen Kritik verteidigen. Da sind öffentliche Äußerungen des Sportdirektors nicht hilfreich, und der Trainer dürfte sich mehr Rückendeckung gewünscht haben.

Auch das Zustandekommen des Transfers von Chong Tese sorgte für Irritation. Nicht einer der (teureren) Wunschstürmer des Trainers kam als Wintereinkauf ans Geißbockheim, sondern der ihm weithin unbekannte Nordkoreaner. „Ich habe ihn nur kurz vor der Verpflichtung gesehen. Dafür haben andere ein großes Wissen über den Spieler, die ihn länger analysiert haben.“ Diese „Anderen“, sprich Volker Finke, räumen ein, dass der Cheftrainer andere Kicker lieber in seinen Reihen gesehen hätte: „Der Trainer hat zugestimmt, aber dass es nicht seine Wunschoption war, können wir so stehen lassen.“

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