Was darf ein Golfer essen?
- Updated: März 26, 2013
Wer beim Golfen Bestleistungen erzielen möchte, muss nicht nur die richtige Technik beherrschen. Auch bei der Ernährung sollten bestimmte Punkte beachtet werden, damit es nicht zu einem Leistungseinbruch kommt.
Dass Golfspielen gesund ist, hat die Sportmedizin schon bewiesen. Ärzte empfehlen den Golfsport sogar als Mittel gegen Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zudem fördert er Beweglichkeit und Konzentrationsfähigkeit. Doch was wir beim Golfen wirklich zu leisten vermögen, entscheidet vor allem die richtige Ernährung. Das klingt zunächst logisch, aber anders als bei Kraft oder Ausdauersportarten
wird das richtige Essen und Trinken beim Golfen gerne unterschätzt. Leider! Dabei verbraucht ein Golfer während der vier Stunden auf einer 18-Loch-Runde immerhin rund 1.500 Kalorien. Was jetzt nicht bedeutet, dass ein Golfer anschließend einfach die gleiche Menge Kalorien wieder zu sich nehmen soll, um den Energieverlust auszugleichen. Denn entscheidend ist, wie, wann und was man verzehrt. Unser Bedarf hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab: Alter, Fitness, klimatische Verhältnisse, auch Höhenunterschiede auf dem Platz. Und natürlich auch die geistige und körperliche Beanspruchung.
Kohlenhydrate wichtig
Als essenzieller Energielieferant eignen sich besonders komplexe Kohlenhydrate. Sie versorgen Muskeln, Gehirn und Nervenzellen mit wichtiger
Energie. In hochwertiger Form findet man Kohlenhydrate in Obst, Gemüse, Reis, Kartoffeln und dunklem Vollkornbrot. Wichtig: Kohlenhydratehaltiges am besten einen Tag vor dem Golfen aufnehmen. Der Effekt hält lange genug an, da die Energie nach und nach geliefert wird. Vor dem Golfen (etwa drei Stunden vorher) nehmen Sie am besten leichte Kost zu sich, beispielsweise fettarmes Geflügelfleisch mit Vollkornreis oder -nudeln, dazu einen Salat für die Vitaminzufuhr. Wenn sie schon Mittags den Golfplatz betreten, reicht ein Frühstück mit Müsli oder dunkles Vollkornbrot mit Marmelade oder Honig. Zuckerhaltiges wie Limonaden oder Schokolade sollte man meiden, denn die schnelle Steigerung des Blutzuckerspiegels führt rasch zu Müdigkeit. Kohlenhydrate dagegen werden vom Blut nur langsam aufgenommen. So bleibt der Blutzuckerspiegel lange konstant, Konzentration und Leistungsfähigkeit fallen nicht ab. Obst, besonders Bananen, oder ein Vollkornbrot reichen
bereits aus, falls auf dem Golfplatz Hunger aufkommt. Das ist bei einer Dauer von vier Stunden gar nicht so unwahrscheinlich, deshalb empfiehlt es sich, immer Proviant dabeizuhaben! Auch Studentenfutter (Nüsse und Rosinen) eignet sich dank Vitamin B als Nervennahrung. Und auch, wenn es selbstverständlich erscheint: Trinken wird oft vernachlässigt. Auch ohne sportliche Betätigung benötigt der Körper täglich mindestens zwei Liter Flüssigkeit. Golfer sollen am besten etwa alle 15 Minuten rund 200 Milliliter zu sich nehmen. Flüssigkeitsmangel kann zu Konzentrationsabfall und Muskelkrämpfen führen, bei hohen Temperaturen sogar zu einem Hitzschlag.
Mineralstoffverlust ausgleichen
Zu wenig Flüssigkeit führt in jedem Fall zu spürbarem Leistungsverlust. Ein optimales Mittel dagegen sind Fruchtschorlen, also mit Mineralwasser
verdünnte Fruchtsäfte (Verhältnis 2:1), da diese den Mineralstoffverlust am besten ausgleichen. Spielen Sie im Winter, bieten sich auch Kräuter- oder Früchtetees an. Wichtig: Auch vor dem Sport genug trinken, am besten eine halbe Stunde davor. Denn was nützt die beste Technik und der größte Ehrgeiz, wenn man aufgrund falscher Ernährung mitten auf dem Green schlappmacht?
Tipps vom Experten: „Für eine ruhige Hand“
Prof. Dr. Ingo Froböse ist Ernährungsexperte an der Deutschen Sporthochschule in Köln und dort Leiter des „Zentrums für Gesundheit“. Für die
Leser von GOLF SPIEL hat er folgende Tipps: „Ein bis zwei Stunden nach dem Golf darf das Essen ruhig etwas fetthaltiger sein, um den Energiespeicher wieder aufzufüllen. Zudem sind rund 50 Gramm hochwertige Eiweiße, wie sie in Fisch und speziellen Shakes oder Riegeln vorkommen, empfehlenswert. Die Wahl des passenden Getränks kann für eine Golfpartie von bis zu zwei Stunden auf stilles Wasser fallen. Bei einer längeren Runde sollte das Getränk, vor allem im Sommer, auch Mineralien wie Magnesium und Natrium enthalten. Magnesium besitzt zudem
eine ent stressende Funktion und verleiht somit beim Putten eine ruhige Hand. Wer zu wenig factrinkt, läuft Gefahr zu dehydrieren.“