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Köln.Sport

Viktoria mit Unruhe und einem Neuzugang

Quelle: IMAGO

Viel zu besprechen: Auch Kapitän Mike Wunderlich (l.) und Christian Schlösser konnten den Punktverlust der Viktoria nicht verhindern.

Das Team von Trainer Heiko Scholz kommt im Heimspiel gegen Verl nicht über ein 2:2 hinaus. Weil jedoch Verfolger Fortuna Köln seine Partie beim FC Schalke 04 mit 0:2 verliert, stehen immer noch zwei Punkte Vorsprung und ein absolviertes Spiel weniger zu Buche.

Die Enttäuschung nach dem unnötigen Punktverlust im Heimspiel gegen den SC Verl war einigen Spielern des FC Viktoria Kölnins Gesicht geschrieben. Nach dem Abpfiff ging es für einige Spieler nicht wie gewohnt zum Dank vor die Fankurve, sondern schnurstracks in die Kabine. Die, die draußen blieben, hatten sich – wie Mariusz Kukielka und Manuel Glowacz – teilweise noch ein paar deutliche Worte zu sagen.

 

Dabei hatte die Viktoria gegen eine gefährliche Verler Mannschaft eine hervorragende erste Halbzeit gespielt. Das Spielgeschehen beschränkte sich fast ausschließlich auf die Hälfte der Gäste, das 1:0 durch Christian Schlösser (27.) war nach zwei Chancen von Mike Wunderlich längst überfällig gewesen. Doch nach dem Seitenwechsel kam Verl durch den schnellen Rasp zum Ausgleich (58.). Die Viktoria reagierte wie eine Spitzenmannschaft und ließ nur zwei Minuten später die neuerliche Führung folgen. Torschütze Aziz Bouhaddouz hatte sich nach feinem Zusammenspiel mit Schlösser im Strafraum glänzend durchgesetzt.

Dass es trotzdem nicht zu drei Punkten reichte, hatte sich auch Torhüter Dominik Poremba zuzuschreiben. Der ansonsten zuverlässige Keeper ließ einen eigentlich harmlosen Fernschuss aus den Händen gleiten, was Krause zum 2:2-Endstand nutzte (76.). „Dafür hat er uns auch schon einige Punkte gerettet. Ich werde jetzt nicht den Stab über ihn brechen“, nahm Coach Heiko Scholz seinen Keeper anschließend in Schutz.

Andere Personalien waren dagegen schon interessanter. Ex-Profi Giovanni Federico, gegen Verl erneut nur Tribünengast, diktierte einer Reihe von Journalisten in die Notizblöcke, keine Lust mehr zu haben, auf seinen Trainer Scholz zuzugehen und das Gespräch zu suchen. Zwar fühle er sich wohl bei Viktoria, die Situation – Federico hat seit August nur fünf Spiele bestritten – sei aber selbstverständlich nicht zufriedenstellend. Scholz gab sich zu diesem Thema entspannt, Federico werde wieder spielen, „wenn ich glaube, dass er uns weiterhilft.“ Das scheint aktuell nicht der Fall zu sein.

Dafür haben die Höhenberger ein weiteres Mal offensiv nachgerüstet. Ab der Rückrunde wird der Japaner Hamanaka Masatoshi das Trikot mit dem V auf der Brust tragen. Der 24-Jährige war zuletzt in der vierten japanischen Liga aktiv und erziete dort in der vergangenen Saison 29 Tore. Nun befindet er sich seit einigen Wochen im Training der Viktoria, die Spielberechtigung wird jedoch erst nach der Winterpause vorliegen.

Auch Lokalrivale Fortuna Köln konnte am Wochenende keinen Sieg einfahren. Das Team von Trainer Uwe Koschinat war beim 0:2 (0:1) bei der Reserve des FC Schalke 04 ziemlich chancenlos und brachte in den 90 Minuten keine nennenswerte Torchance zu Stande. „Ich kann mich an keine Situation erinnern, in der wir eine Aktion in Ruhe zu Ende spielen konnten. Der Gegner hat es permanent geschafft, in Zweikämpfen Überzahlsituationen zu schaffen“, erklärte Koschinat, der die Schalker nach eigenen Angaben trotz mehrmaliger Analyse noch nie so stark erlebt habe.

Bereits nach 13 Minuten köpfte Schalkes Abwehrspieler Dennis Erdmann eine Ecke ins Kölner Gehäuse. Nach etwa gleicher Spielzeit in der zweiten Hälfte brachte Fortunas Ozan Yilmaz seinen Gegenspieler im eigenen Strafraum zu Fall, den fälligen Elfmeter verwandelte Alexander Langlitz zum 2:0 (58.). Mit dem Sieg ist Schalke an der Fortuna vorbeigezogen und ist aktuell mit zwei Punkten Rückstand erster Verfolger von Viktoria Köln.