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Köln.Sport

FC: Fünf Erkenntnisse zum 24. Spieltag

Der 1. FC Köln hat am Sonntag mit 2:1 in Ingolstadt gewonnen und die Tabellenführung gefestigt. Unsere fünf Erkenntnisse zur Partie.
1 Die Englische Woche (ergebnistechnisch) perfekt abgeschlossen.

Es hätte auch in eine ganz andere Richtung gehen können nach der Niederlage in Paderborn: Zwischenzeitlich zumindest in der Live-Tabelle mal von den Aufstiegsrängen heruntergerutscht, brauchte der 1. FC Köln in der Englischen Woche mit Partien gegen Sandhausen, in Aue und in Ingolstadt mindestens sieben Punkte, eigentlich eher neun, um das Ruder auch stimmungstechnisch wieder herumzureißen. Dass das gelang, hing auch vor allem damit zusammen, dass der FC zwar nicht wie in Paderborn ein offensives Feuerwerk abbrannte, jedoch defensiv sicherer stand und vor allem über den Kampf ins Spiel kam. Auch wenn alle drei Partien keine Augenweide waren – sie wurden gewonnen, und das ist am Ende alles, was zählt.

2 Der Karnevalsfluch ist gebrochen.

Kennt noch jemand Fabrice Ehret und Daniel Brosinski? Sie waren es, die den letzten FC-Sieg am Karnvealswochenende perfekt machten – damals in der Allianz Arena gegen den FC Bayern München! 2009 war das, und seitdem gelang es keiner FC-Elf mehr, die Fans mit drei Punkten Richtung Rosenmontag zu entlassen. Seit dem gestrigen Sieg gehört dies der Vergangenheit an. Und auch wenn es wettertechnisch etwas ungemütlich ausschaut – den Zoch haben sich Markus Anfang und seine Schützlinge durch die erfolgreichen Ergebnisse jetzt auch verdient.

3 Auch Anthony Modeste kann in der Luft hängen.

Das Ergebnis stimmte, das auf dem Platz Gezeigte jedoch lange Zeit nicht. In der ersten Halbzeit schaffte es der FC kaum, Torgefahr vor dem Kasten von FCI-Keeper Philipp Tschauner zu entfachen – so hing selbst ein Stürmer wie Anthony Modeste lange Zeit in der Luft und schaffte es nicht, richtig am Spiel teilzunehmen. Da er auch kein „Arbeitstier“ ist wie Nebenmann Jhon Cordoba und einmal aus aussichtsreicher Position über den Ball trat, fiel somit fast 40 Minuten lang gar nicht auf, dass er auf dem Platz stand. Bis sein Sturmpartner einen mindestens strittigen Elfmeter herausholte und der Franzose eiskalt verwandelte. Da konnten die Schanzer-Fans soviel Schimpfen und Beleidigen, wie sie wollten.

Auch beim Auswärtsspiel in Ingolstadt konnte Neuzugang Johannes Geis eine Torvorlage zum 2:1-Sieg beisteuern. (Foto: Imago:DeFodi)

4 Johannes Geis hat einen neuen Platz.

Als neuer starker Mann in der Mittelfeldzentrale wurde Johannes Geis im Winter von Sportchef Armin Veh verpflichtet – seit dem Sieg im Erzgebirge ist für ihn im System von Markus Anfang eine neue Rolle vorgesehen. Wie schon beim Auswärtsspiel unter der Woche agierte der Ex-Schalker als Mittelsmann in der Dreierkette neben Jorge Meré und Rafael Czichos. Und auch wenn Geis weiterhin nicht zu den zweikampfstärksten oder großgewachsensten FC-Profis gehört – mit Ruhe und Abgeklärtheit machte er seine Sache im Defensivverbund gut, ordnete das Spiel von hinten heraus und musste aufgrund der mangelnden Offensivqualität des FC Ingolstadt auch nur wenig in Defensivzweikämpfe. Wie es gegen Gegner mit mehr Klasse in der Offensive ausgeht, ist unklar, doch Geis sammelt aktuell bereits fleißig Argumente für eine Beschäftigung über den Sommer hinaus.

5 …und am Ende ist das Sportliche (leider wieder) zweitrangig.

Es hätte also alles bereitet sein können, um mit neun Punkten in acht Tagen friedlich Rosenmontag zu feiern – wenn nicht Armin Veh nach dem Spiel eine Bombe hätte platzen lassen. „Es gibt für mich ein Problem innerhalb des Vereins. Das hat mit Vertrauen zu tun und ist wenig reparabel. Jetzt könnt ihr euch aussuchen, was ich damit meine. Wenn es einen Vertrauensverlust gibt, dann kann man den bei mir nicht mehr reparieren. Zumindest nicht so einen.“ Laut Medienberichten richtete sich die Kritik gegen FC-Präsident Werner Spinner, den Veh laut „Express“ auch hinter den jüngsten Attacken, die nach der Paderborn-Pleite und den Diskussionen um die Spitzelaffäre auch in Richtung Veh laut wurden, vermutet. Was dies jetzt für die Zukunft Vehs am Geißbockheim heißt, bleibt abzuwarten – wenn der Klub jedoch nun eines nicht gebrauchen kann ist es weitere Unruhe neben dem Platz. So oder so: Es bleibt, auch abgesehen der sportlichen Ergebnisse, weiter spannend am Geißbockheim.