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Köln.Sport

Der kölsche Geheimdienst des DFB

Als am 2. Dezember die sogenannte „Hammer Guppe“ für die Deutschen gelost wurde, erhielten die kölschen Geheimdienstler in der Domstadt ihren Auftrag. In Gruppen aufgeteilt, kümmerten sie sich seitdem jeweils um zwei bis drei Mannschaften. Man muss kein ausgewiesener Taktikfuchs sein, um zu erkennen dass Arjen Robben in neun von zehn Fällen von der rechten Außenbahn nach innen zieht, um den Abschluss zu suchen. Aber solche Erkenntnisse sind nur ein Bruchteil der erarbeiteten Informationen (siehe Kasten). Es geht vielmehr darum die Schwächen und Stärken des Gegners herauszustellen – seien sie taktischer oder charakterlicher Natur.

 

Unterstützt werden die Studenten mit Laptops, die mit einer speziellen Scouting-Software ausgestattet sind. Mit Hilfe dieser Software können sie die letzten Spiele der zu scoutenden Teams bis ins letzte Detail auswerten und z.B. das „Umschaltverhalten nach Ballverlust“ mit Filmausschnitten belegen. Für die Medienrecherche bleibt den Scouts aber der altbewährte Griff zum Hörer oder zur Maus. Vor allem bei der Medienrecherche sind die Persönlichkeiten der gegnerischen Spieler das Zentrum des Interesses. Welche Ausbildung hat der Spieler genossen? Wie passt er charakterlich ins Teamgefüge? Wie hoch lastet der Erwartungsdruck auf Spieler und Team?

Nach der Recherche wird ein Bericht bei Stephan Nopp, rechte Hand von Professor Buschmann, eingereicht. Nopp bildet die Schnittstelle zwischen der Deutschen Sporthochschule Köln und dem DFB und ist für die erste Selektion der Information zuständig. „Am Ende gibt es zu jeder Mannschaft 500 Seiten Material. Nach der Vor-Selektion durch uns und dann nochmals durch das Team um Urs Siegenthaler kommen nur fünf Seiten mit den wichtigsten Infos beim Bundestrainer an“, so Professor Buschmann.