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Köln.Sport

Der kölsche Geheimdienst des DFB

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Quelle: IMAGO

DFB-Chefscout Urs Siegenthaler bei der Auswertung der Daten, die ihm die „Geheimagenten

Am Sonntag kann die DFB-Elf bei der EURO 2012 gegen Dänemark den Gruppensieg unter Dach und Fach bringen. Doch neben den Akteuren auf dem Platz, spielen in der aktuellen Erfolgsgeschichte des DFB auch unscheinbare Kölner Sportstudenten eine wichtige Nebenrolle als „DFB-Geheimdienstler“. Sie haben zwar nicht die Lizenz zum Töten, aber sie sind für die Mission-Titelgewinn essentiell. Wenn es um Titel geht, verlässt sich Bundestrainer Joachim Löw lieber nicht nur auf seinen blauen Glückspulli. Was die Vorbereitung des Teams auf die EM angeht, wird nichts dem Zufall überlassen. Deshalb greift der DFB auch dieses Jahr auf die seit 2005 erfolgreich arbeitenden „DFB-Geheimdienstler“der Deutschen Sporthochschule (DSHS) Köln zurück.

Die Erfolgsgeschichte zusammen mit der DSHS Köln begann mit der Ernennung von Jürgen Klinsmann zum Cheftrainer. Nach dem desaströsen Auftreten der DFB-Elf bei der EM 2004 in Portugal, übernahm Jürgen Klinsmann das Amt als Bundestrainer. Im Zuge der Vorbereitung auf die WM 2006 beschloss man auch in Sachen Scouting aufzurüsten. „Beim DFB fragte man sich plötzlich, wie man 31 Teams scouten will. Da habe ich nachts um ein Uhr einen Anruf erhalten“, so Professor Buschmann, Leiter des Scouting-Projektes an der DSHS Köln. Auf der Suche nach Möglichkeiten das Scouting qualitativ aber auch quantitativ zu verbessern, kam man auf die Idee in Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln auf interessierte Studenten zuzugehen, und mittlerweile sind sie aus dem Scouting-Konglomerat des DFB kaum mehr weg zu denken.

In den Trainingslagern auf Sardinien und in Süd-Frankreich hat der Bundestrainer bereits damit begonnen seine Schützlinge an Hand der gefilterten Scouting-Informationen der Kölner Studenten taktisch auszurichten. Studenten? Ja, richtig gelesen – Studenten. Die Backstage-Helden der Sommermärchen von 2006, 2008 und 2010 sind nicht Herren in Schlips und Kragen, sondern junge Menschen Anfang 20 in Jeans und Kapuzenpullis. Dabei müssen sie auch einige Kriterien erfüllen, um ins Team aufgenommen zu werden: „Unsere Scouts müssen selbst zumindest im oberen Amateurbereich Fußball gespielt haben und vor allem zuverlässig sein. Sie erhalten mehrere Fortbildungen, also zehn Vorbereitungsseminare und zwei Termine mit dem Trainerteam des DFB, wo die Spielphilosophie des DFB-Teams vermittelt wird“, so Professor Buschmann zur Auslese. Heute sind es circa 50 Studierende, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, jeden Gegner des DFB bis ins kleinste Detail zu analysieren, damit hoffentlich am 1. Juli 2012 der erste Titel seit 1996 gefeiert werden kann.

 

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