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Köln.Sport

Da kann man Würfel schmeißen

Quelle: Getty

Enttäuschte Gesichter: Christian Sprenger (l.) Adrian Pfahl (M.) und Patrick Wienczek (r.) bei der Handball-Em in Serbien

Die Handball-Nationalmannschaft hat die Olympia-Qualifikation verpasst – weshalb vor allem die Nachwuchsarbeit in die Kritik geraten ist. Köln.Sport sprach mit VfL-Torwartlegende Andreas Thiel über die Probleme im deutschen Handballsport.

 

Köln.Sport: Herr Thiel, nach der Europameisterschaft steht der deutsche Handball mal wieder auf dem Prüfstand, insbesondere der Nachwuchsbereich. Zu Recht?

Andreas Thiel: Es ist wie immer, wenn die Nationalmannschaft den gewünschten Erfolg nicht erreicht und dann nach Ursachen geforscht wird. Die Nachwuchsarbeit ist weniger das Problem. Vielmehr geht es um das Thema der sogenannten Anschlussförderung, also der Einsatz von ausgebildeten Jugendlichen im Alter zwischen 19 und 22 Jahren in den Mannschaften der 1. und 2. Bundesliga. In diesem Bereich herrscht in Deutschland noch einiges an Nachholbedarf.

Hätte Bundestrainer Martin Heuberger bei der EM in Serbien mehr auf junge Perspektivspieler setzen sollen?

Nein, ganz sicher nicht. Da wäre die Chance auf die Qualifikation für Olympia deutlicher geringer gewesen, als sie es mit dem Personal war, das Martin Heuberger dann letztendlich für die EM nominiert hat. Die Nominierung von zahlreichen Perspektivspielern wäre einem „Abschenken“ gleichgekommen, und das wäre nur sehr schwer vermittelbar gewesen. Über einzelne Personen kann immer diskutiert werden, aber im Großen und Ganzen war die Wahl vom Bundestrainer in Ordnung.

Warum schaffen zur Zeit nur wenige Nachwuchsspieler den Sprung in die DHB-Auswahl?

Eigentlich schaffen genug Nachwuchsspieler den Sprung in die Nationalmannschaft, da sehe ich gar nicht das Problem. Nur leider verfügen die jungen Leute nicht über die nötige Qualität, um auch international wettbewerbsfähig zu sein. So ist es für unsere Mannschaft dann letztendlich nicht möglich, mal wieder um eine Medaille zu spielen, auch wenn es jetzt beim Turnier fast gereicht hätte.

Das komplette Interview gibt es in der aktuellen Köln.Sport