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Köln.Sport

Toyota-Siegesserie in Le Mans endet

Die Siegesserie von Toyota Gazoo Racing bei den 24 Stunden von Le Mans ist gerissen. Nach intensivem Kampf um den historischen Sieg bei der hundertsten Ausgabe des legendären französischen Rennens mussten sich die Kölner mit dem 2. Platz zufriedengeben.

Sah die Zielflagge als Zweiter: Ryo Hirakawa im Toyota GR010 HYBRID mit der Startnummer 8. (Foto: Toyota Gazoo Racing)
Sah die Zielflagge als Zweiter: Ryo Hirakawa im Toyota GR010 HYBRID mit der Startnummer 8. (Foto: Toyota Gazoo Racing)

Der sechste Triumph in Folge beim größten Autorennen der Welt, den 24 Stunden von Le Mans, sollte es werden. Allerdings unter erschwerten Bedingungen. Denn anders als in den Vorjahren trat der fünffache Weltmeister Toyota Gazoo Racing diesmal in einem Rekordfeld von 16 Hypercars an. Darunter so klangvolle Namen wie Cadillac, Ferrari, Peugeot und Porsche. Die 325.000 Zuschauer entlang des ausverkauften Circuit de la Sarthe erlebten einen außergewöhnlich engen Wettbewerb, der bis zum Schluss spannend und dramatisch blieb.

Rekordträume platzen in Tertre Rouge und Arnage

Die beiden kölschen Boliden aus Marsdorf gingen bei der 100. Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans von den Plätzen drei und fünf ins Rennen. Am Ende überquerte der Toyota mit der #8 nach 342 Runden die Ziellinie als Zweiter, 1 Minute 21,793 Sekunden hinter dem siegreichen Ferrari mit der #51. Es sollte jedocch der einzige Toyota bleiben, der die schwarz-weiß-karierte Zielflagge sieht.

Denn den GR010 HYBRID mit der #7 von Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López ereilte ein vorzeitiges Ende. Nach acht Stunden wurden alle Siegträume zunichtegemacht. Kamui Kobayashi saß am Steuer, als sein Auto in Tertre Rouge von hinten angefahren wurde und dabei einen Totalschaden erlitt. Bei der Annäherung an eine langsame Zone, in der eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h gilt und das Überholen verboten ist, verlangsamte der Japaner seinen Toyota und wurde dann von hinten von zwei überrundeten Fahrzeugen getroffen. Der Aufprall verursachte Schäden an der Antriebswelle, den Reifen und der Karosserie, sodass das Auto nicht einmal mehr an die Box zurückkehren konnte.

Der Toyota mit Startnummer 7 war nach acht Stunden nur knapp Zweiter, als ihn in Tertre Rouge das Aus ereilte. Aufgrund der erheblichen Schäden am Heck des Autos, konnte Kamui 
Kobayashi das Auto nicht zur Reparatur an die Box fahren. (Foto: Toyota Gazoo Racing)
Der Toyota mit Startnummer 7 war nach acht Stunden nur knapp Zweiter, als ihn in Tertre Rouge das Aus ereilte. Aufgrund der erheblichen Schäden am Heck des Autos konnte Kamui Kobayashi das Auto nicht zur Reparatur an die Box fahren. (Foto: Toyota Gazoo Racing)

Crash im letzten Renndrittel beendet Siegträume

Für Spannung war dennoch gesorgt. Der Toyota mit der Startnummer 8 lieferte sich einen erbitterten Kampf mit dem Ferrari mit der Startnummer 51. Am frühen Morgen lag man zunächst in Führung, fiel dann allerdings auf den zweiten Platz zurück. Grund dafür: ein Boxen-Stop wegen eines beschädigten Front-Splitters und eines Reifenschadens am rechten Hinterrad.

Das Führungsduo hielt ein hohes Tempo aufrecht, während das Momentum hin und her wechselte. Nach 20 Stunden Renndauer trennten die beiden Führenden nur drei Sekunden, und auch in der Schlussphase gab es keine Verschnaufpause. Ryo Hirakawa übernahm zwei Stunden vor Schluss nach einem beeindruckenden Vierfach-Stint von Brendon Hartley die Führung mit 16 Sekunden Rückstand. Doch kam der Japaner in Arnage von der Strecke ab, schlug in die Leitplanken ein und beschädigte die vordere und hintere Karosserie. Zwar behielt der Toyota mit der #8 den zweiten Platz, verlor aber durch den Ausritt und den anschließenden Reparatur-Stop drei Minuten auf den führenden Ferrari.

Toyota behält die Führung in der Gesamtwertung

„Le Mans lehrt uns wieder einmal, dass wir bis zum Schluss dabei sein müssen, weil man nie weiß, was passieren kann“, resümiert José María López, Fahrer des Autos mit der Nummer #7. „Es war ein hartes Rennen. Irgendwann war es aufgrund der wechselnden Bedingungen zu Beginn des Rennens nicht einfach, auf der Strecke zu bleiben“, ergänzt Sébastien Buemi, der den GR010 HYBRID mit der #8 pilotierte. „Wir hatten nicht die ultimative Pace, um zu gewinnen, Ferrari war schneller als wir, also mussten wir sehr hart pushen, um an ihnen dranzubleiben. Wir haben alles versucht, um zu gewinnen, und wir bereuen nichts. Herzlichen Glückwunsch an Ferrari zu ihrem Sieg. Sie waren vom Qualifying an sehr beeindruckend. Jetzt werden wir uns auf die Weltmeisterschaft konzentrieren und hart arbeiten, um in den nächsten Rennen stärker zurückzukommen.“

Der Vorsprung von Toyota Gazoo Racing in der Hersteller-Weltmeisterschaft ist bei noch drei ausstehenden Rennen auf 18 Punkte gegenüber Ferrari geschrumpft. Das nächste Rennen, die 6 Stunden von Monza, findet in vier Wochen, am 9. Juli, statt.

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