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24 Stunden von Le Mans – alles über den Langstrecken-Klassiker

Die 24 Stunden von Le Mans sind eines der bekanntesten Langstreckenrennen der Welt und wurden erstmals im Jahr 1923 ausgetragen. Das Rennen findet jährlich auf dem Circuit des 24 Heures in Le Mans, Frankreich statt und zieht seit mehr als einem Jahrhundert Rennsportbegeisterte aus der ganzen Welt an. Im Laufe der Jahre hat das Rennen zahlreiche Veränderungen erfahren, aber seine Faszination und Bedeutung im Motorsport sind bis heute unverändert geblieben.

2023 feiern die 24 Stunden von Le Mans ihr einhundertjähriges Bestehen. Der Langstreckenklassiger wurde 1923 aus der Taufe gehoben. Das Bild zeigt eine Szene der fünften Austragung 1927. (Foto: imago/LAT Photographic)
2023 feiern die 24 Stunden von Le Mans ihr einhundertjähriges Bestehen. Der Langstreckenklassiger wurde 1923 aus der Taufe gehoben. Das Bild zeigt eine Szene der fünften Austragung 1927. (Foto: imago/LAT Photographic)

Die 24 Stunden von Le Mans sind der ultimative Langstrecken-Klassiker des Motorsports. Seit 1923 begeistert die Rennserie Motorsportfans auf der ganzen Welt und hat sich zu einem internationalen Phänomen entwickelt. Von den technischen Innovationen der Fahrzeuge bis hin zu den spektakulären Landschaften der Loire-Region, die das Rennen ausmachen, gibt es viel zu entdecken. Lassen Sie uns gemeinsam eintauchen in die Welt des Motorsports und alles über das 24 Stunden von Le Mans erfahren!

Besonderheiten der 24 Stunden von Le Mans

Das Rennen findet jedes Jahr im Juni auf dem Circuit des 24 Heures statt und zieht tausende von Fans aus der ganzen Welt an. Der Kurs ist eine Mischung aus öffentlichen Straßen und speziell gebauten Streckenteilen, die den Fahrern alles abverlangen. Die Teilnehmer müssen nicht nur schnell sein, sondern auch Ausdauer beweisen, denn das Rennen dauert volle 24 Stunden. Die Geschichte des Rennens ist reich an Legenden und Heldengeschichten. Von Porsche bis Ferrari haben viele bekannte Marken in Le Mans triumphiert und sich einen Platz in der Motorsportgeschichte gesichert.

Aber es geht nicht nur um die großen Namen – auch kleine Teams kämpfen hart um ihren Platz auf dem Podium. Neben den Fahrzeugklassen gibt es noch weitere spannende Aspekte bei den 24 Stunden von Le Mans zu entdecken: Zum Beispiel das berühmte „Le Mans-Start“, bei dem die Fahrer über die Startlinie rennen müssen, bevor sie ins Auto steigen dürfen; oder das Feuerwerk am Ende des Rennens, wenn der Sieger gekürt wird. Das Besondere an diesem Langstreckenevent sind jedoch vor allem seine Tradition sowie seine einzigartige Atmosphäre – sowohl für Zuschauer als auch für Teilnehmer gleichermaßen unvergesslich!

Le-Mans-Start im Jahr 1967: Die Fahrer laufen von der Boxenmauer zu ihren Fahrzeugen (Foto: imago/Pressefoto Baumann)
Le-Mans-Start im Jahr 1967: Die Fahrer laufen von der Boxenmauer zu ihren Fahrzeugen (Foto: imago/Pressefoto Baumann)

2023: 100 Jahre 24 Stunden von Le Mans

Die Geschichte der 24 Stunden von Le Mans reicht zurück bis ins Jahr 1923, als das erste Rennen auf einem Straßenkurs rund um die Stadt Le Mans ausgetragen wurde. Seitdem hat sich viel verändert – die Strecke wurde mehrfach modifiziert und auch technisch hat sich einiges getan. Doch trotz aller Veränderungen ist eines geblieben: Die Faszination für dieses legendäre Rennen, bei dem es nicht nur um Geschwindigkeit geht, sondern auch um Ausdauer und Taktik.

Denn anders als bei den meisten anderen Motorsport-Events müssen die Teams hier nicht nur schnell sein, sondern auch über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg ihre Fahrzeuge am Laufen halten. Das erfordert eine hohe Konzentration sowie eine perfekte Abstimmung zwischen Fahrern und Mechanikern – denn jeder Fehler kann entscheidend sein. Doch genau das macht den Reiz der 24 Stunden von Le Mans aus: Es geht nicht allein darum zu gewinnen, sondern vor allem darum zu zeigen, dass man in der Lage ist, diese Herausforderung anzunehmen.

Und so zieht es jedes Jahr tausende Zuschauer nach Frankreich – begeisterte Fans ebenso wie neugierige Besucher -, um Teil einer einzigartigen Atmosphäre zu werden und hautnah mitzuerleben, wie Mensch und Maschine an ihre Grenzen gehen. Obwohl sie vielleicht nie selbst hinter dem Steuer sitzen werden können, sind sie doch Teil dieser faszinierenden Welt des Langstreckenrennsports – immer wieder aufs Neue!

24 Stunden von Le Mans: Die Anfänge

Bist du bereit für eine spannende Reise zurück in die Anfänge der 24 Stunden von Le Mans? Die Geschichte dieses Langstreckenrennens reicht bis ins Jahr 1923 zurück, als der französische Automobilhersteller Automobile Club de l’Ouest (ACO) beschloss, ein Rennen zu veranstalten, das die Ausdauer und Geschwindigkeit von Autos auf die Probe stellen sollte. Das erste Rennen fand am 26. und 27. Mai 1923 statt und wurde von 33 Autos bestritten. Die Strecke hatte eine Länge von 17,26 Kilometern und führte durch die französische Landschaft. Das Rennen war ein großer Erfolg und zog Tausende von Zuschauern an. Seitdem hat sich die 24 Stunden von Le Mans zu einem der wichtigsten und prestigeträchtigsten Rennen der Welt entwickelt, das jedes Jahr im Juni stattfindet.

Die Blütezeit nach dem 2. Weltkrieg

In den 1950er Jahren erlebte das 24-Stunden-Rennen von Le Mans seine Blütezeit. Die Rennstrecke war damals noch schneller und gefährlicher als heute. Die Autos waren weniger sicher und die Fahrer riskierten mehr. Doch genau das machte das Rennen so spektakulär. In dieser Zeit traten auch einige der berühmtesten Rennfahrer aller Zeiten an, wie Juan Manuel Fangio und Stirling Moss. Die Rennen waren hart umkämpft und es gab viele dramatische Momente. Die Blütezeit des Rennens endete jedoch abrupt im Jahr 1955, als bei einem schweren Unfall 83 Menschen starben. Seitdem hat sich das Rennen stark verändert und ist sicherer geworden. Doch die Erinnerungen an die Blütezeit des Rennens werden immer bleiben und zeigen, wie faszinierend der Langstrecken-Klassiker des Motorsports sein kann.

Mercedes Benz 300SL von Hermann Lang und Fritz Riess bei den 24 Stunden von Le Mans 1952. (Foto: imago/Motorsport Images)
Mercedes Benz 300SL von Hermann Lang und Fritz Riess bei den 24 Stunden von Le Mans 1952. (Foto: imago/Motorsport Images)

Rekordsieger bei den 24 Stunden von Le Mans

Die 24 Stunden von Le Mans haben im Laufe der Jahre viele legendäre Rennfahrer und Teams hervorgebracht. Audi, Porsche und Toyota sind einige der erfolgreichsten Teams der jüngsten Vergangenheit. Einige außergewöhnliche Rennfahrer haben das Rennen mehrfach gewonnen und sind dadurch zu Legenden des Motorsports geworden. So ist der Däne Tom Kristensen mit neun Siegen bei 17 Starts der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der 24 Stunden von Le Mans. In den Jahren 1997, 2000 bis 2005 sowie 2008 und 2013 landete er nach 24 Stunden jeweils den ersten Platz. Jacky Ickx stand sechsmal in Le Mans ganz oben auf dem Treppchen. Fünfmal trugen sich Derek Bell, Frank Biela und Emanuele Pirro in die Siegerliste der 24 Stunden von Le Mans ein.

2005 feiert der Rekordsieger, „Mr. Le Mans“, Tom Kristensen (r.), mit JJ Lehto (l.) und Marco Werner (M.) seinen fünften Triumph beim Langstreckenklassiker. Danach steht er noch vier weitere Male bei ganz oben auf dem Treppchen in Le Mans, zuletzt 2013. (Foto: IMAGO / Motorsport Images)
2005 feiert der Rekordsieger, „Mr. Le Mans“, Tom Kristensen (r.), mit JJ Lehto (l.) und Marco Werner (M.) seinen fünften Triumph beim Langstreckenklassiker. Danach steht er noch vier weitere Male ganz oben auf dem Treppchen in Le Mans, zuletzt 2013. (Foto: IMAGO / Motorsport Images)

Weitere Bestwerte beim Langstreckenklassiker

Die 24 Stunden von Le Mans bedeuten für Mensch und Automobil stets große Belastungen. Darum stellen Siege auf dem Circuit de la Sarthe für die Automobilhersteller stets einen besonderen Prestigeerfolg dar. Die Rangliste der erfolgreichsten Hersteller in Le Mans ist fest in deutscher Hand. Ganz vorne steht Porsche mit 19 Siegen. Die Zuffenhausener gewannen zum ersten Mal im Jahr 1970 (Herrmann/Attwood) an der Sarthe, im Jahr 1998 gelang dem Trio McNish/Aiello/Ortelli im 911 GT1 der bisher letzte Gesamtsieg.

Auf dem zweiten Platz rangiert Audi mit 13 Siegen. Den Auftakt machten im Jahr 2000 Frank Biela, Tom Kristensen und Emanuele Pirro im offenen Audi R8. Um den letzten Sieg von Ferrari bei den 24 Stunden von Le Mans zu finden, muss man dagegen in den Geschichtsbüchern etwas weiter zurückblättern. Die Italiener gewannen den Langstreckenklassiker zwischen 1949 und 1965 insgesamt neunmal. Beim letzten Gesamterfolg sahen der Amerikaner Masten Gregory und der spätere Formel-1-Champion Jochen Rindt in einem Ferrari 250 LM nach 4.677,110 absolvierten Kilometern als erste die Zielfahne.

„Strietzel“ Stuck und das Rekordjahr 1985

Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck fuhr im Juni 1985 die schnellste Qualifikationsrunde bei den 24 Stunden von Le Mans. (Foto: Imago/Motorsport Images, Rainer Schlegelmilch)
Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck fuhr im Juni 1985 die schnellste Qualifikationsrunde bei den 24 Stunden von Le Mans. (Foto: Imago/Motorsport Images, Rainer Schlegelmilch)

Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck fuhr 1985 auf einem Porsche 962 die schnellste Qualifikationsrunde in der Geschichte der 24 Stunden von Le Mans. Der Deutsche umrundete die damals 13,626 km lange Strecke in 3:14,8 Minuten. Es dauerte bis 2017, ehe ein anderer schneller war. Dann raste Toyota-Pilot Kamui Kobayashi im Qualifying in 3:14.791 Minuten auf die Pole Position. Dieser Streckenrekord besteht bis heute.

Zurück zu Strietzel Stuck: Seine Fabelzeit von 1985 bedeute zugleich die höchste Durchschnittsgeschwindigkeit mit 251,815 km/h. Im selben Jahr erreichte der Franzose Roger Dorchy im WM P88 von Welter Racing überdies mit 405 km/h die höchste jemals auf dieser Strecke gemessene Geschwindigkeit. Ein Wert, der bis heute Bestand hat – und zugleich wohl ein Rekord für die Ewigkeit. Denn auf der langen Geraden, der Ligne Droite des Hunaudières, wo die Geschwindigkeit gemessen wurde, befinden sich heute zwei Schikanen. Somit ist es heutzutage nicht mehr möglich, ein derart hohes Tempo zu erreichen. Und last but not least: Der bei einem Langstreckenrennen wohl wichtigste Bestwert, ist die zurückgelegte Strecke. Hier liegt der Rekord bei 5.410,713 km. Aufgestellt 2010 von Timo Bernhard, Romain Dumas und Mike Rockenfeller in einem Audi R15 TDI Plus.

Toyota bei den 24 Stunden von Le Mans

Toyota hat sich 1985 zum ersten Mal der ultimativen Herausforderung Le Mans gestellt. Seitdem hat das Unternehmen viele Rennmaschinen entwickelt, viele Male hart gekämpft und schließlich seinen ersten Le Mans-Sieg errungen. Im Jahr 2022 folgte der fünfte Sieg in Le Mans in Folge.

1985, genau zehn Jahre nach dem ersten Start in Le Mans mit einem Toyota-Motor im Sigma MC75, starten zwei Toyota Tom’s 85C bei den 24 Stunden von Le Mans. Von den beiden 85C, die mit einem 2,1-Liter-Vierzylinder-Turbomotor (Toyota 4T-GT) in einer Maschine mit Tom’s/Dome-Aluminium-Monocoque an den Start gingen, konnte einer das 24-Stunden-Rennen auf Platz 12 erfolgreich beenden. Dies sollte die erste Seite der Geschichte von Toyotas Herausforderungen bei den 24 Stunden von Le Mans sein, die bis zum heutigen Tag andauern.

1988 zum ersten Mal mit selbst entwickeltem Modell am Start

Nach beachtlichen Erfolgen mit Fahrzeugen, die mit Serienmotoren mit kleinem Hubraum ausgestattet waren, entwickelte Toyota 1988 das Modell 88c, mit dem der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans endlich in greifbare Nähe rückte. Das Auto wurde von TRD produziert, während Tom’s sich auf die Renneinsätze spezialisierte. In seinem Monocoque-Chassis aus Karbon war der 88C-V mit einem 3,2-Liter-V8-Doppelturbomotor ausgestattet, der speziell für die Rennstrecke entwickelt wurde. Das Auto wurde in der JSPC-Serie weiter verfeinert, als das Team Rennerfahrung sammelte.

1992-1994: TS010 erreicht endlich ein Podium

Seit die FIA 1982 das technische Reglement für Sportwagen-Prototypen herausgab, interessierten sich viele Automobilhersteller in aller Welt für die Gruppe-C-Klasse. Dies weckte die Begeisterung für Rennen wie die 24 Stunden von Le Mans und andere in Ländern rund um den Globus. So auch in Japan. Dies änderte sich, als die FIA 1991 das technische Reglement änderte und nur noch Fahrzeuge mit 3,5l-Saugmotoren zuließ. Danach stieg ein Automobilhersteller nach dem anderen aus der Klasse aus. Infolgedessen ging auch die Zahl der Teilnehmer an der weltweit führenden Sportwagen-Weltmeisterschaft (SWC) stark zurück.

1992 gingen (v.l.) Teo Fabi (Italien), Jan Lammers (Niederlande) und Andy Wallace (GBR) für das Toyota Team Toms bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start. (Foto: imago/Crash Media Group)
1992 gingen (v.l.) Teo Fabi (Italien), Jan Lammers (Niederlande) und Andy Wallace (GBR) für das Toyota Team Toms bei den 24 Stunden von Le Mans an den Start. (Foto: imago/Crash Media Group)

Dies führte zum Ende der Meisterschaftsserie nach der Saison 1992. Nachdem man sich 1991 aus der Serie zurückgezogen hatte, trat Toyota 1992 mit dem TS010 mit V10-Motor in die SWC-Serie ein. Nach dem Sieg beim Eröffnungsrennen in Monza hoffte man auf einen lang ersehnten Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans. Doch von den drei TS010, mit denen Toyota in Le Mans antrat, war ein zweiter Platz eines der Fahrzeuge, gefahren von Masanori Sekiya und anderen, die beste Platzierung. Doch nun war Toyota wirklich nur noch einen Schritt vom Sieg entfernt.

1995-1999: Weiterer zweiter Platz

1995 erfolgte die Umstellung von Gruppe-C-Fahrzeugen auf GT-Fahrzeuge. Deshalb entwickelte Toyota für die 24 Stunden von Le Mans den Supra GT LMr nach dem LM GT1-Reglement. Obwohl man einen modifizierten 2,1-Liter-3S-GT-Motor eingebaut hatte [der zuvor in Japan verwendet wurde], gab es erhebliche Schwierigkeiten, Fahrwerkseinstellungen zu finden, die der enormen Leistung des LM-GT1-Reglements gerecht wurden. Nichtsdestoweniger konnte der Supra im Rennen eine Zeit lang auf Platz 7 fahren und die 24 Stunden schließlich auf Platz 14 beenden. 1996 wurde der Supra erneut eingesetzt, aber sein Rennen endete mit einem Unfall kurz vor 8:00 Uhr morgens.

2012-2015: Kazuki Nakajima holt im TS040 HYBRID die Pole-Position

Der Toyota mit der Startnummer 7, pilotiert von Alexander Wurz (Österreich), Kazuki Nakajima (Japan) und Nicolas Lapierre (Frankreich) am 19.06.2013 im Qualifying für die 24 Stunden von Le Mans auf dem Circuit de la Sarthe. (Foto: imago/Imagebroker)
Der Toyota mit der Startnummer 7, pilotiert von Alexander Wurz (Österreich), Kazuki Nakajima (Japan) und Nicolas Lapierre (Frankreich) am 19.06.2013 im Qualifying für die 24 Stunden von Le Mans auf dem Circuit de la Sarthe. (Foto: imago/Imagebroker)

Im Jahr 2012 wurde die FIA World Endurance Championship (WEC) ins Leben gerufen. Die 24 Stunden von Le Mans wurden zu einem Lauf dieser neuen Serie. Toyota nahm an dieser ersten WEC-Saison mit dem Toyota TS030 HYBRID teil. Dieses Fahrzeug kombinierte ein von TMG gebautes Chassis mit einer im Higashi-Fuji Technical Center entwickelten Hybridantriebseinheit. Damit hat ein Toyota-Hybridsystem seinen ersten Auftritt bei den 24 Stunden von Le Mans. Zwei der TS030 HYBRID beendeten das Qualifying auf den Plätzen 3 und 5. Jedoch erlitt einer von ihnen im Rennen eine Kollision, sodass das Rennen beendet war. Der andere Toyota TS030 HYBRID musste kurz vor der Halbzeit des Rennens wegen eines Maschinenproblems ebenfalls aufgeben.

2016-2020: Der erste Sieg im 20. Anlauf!

Beim Le-Mans-Rennen 2016 lagen zwei Toyota TS050 HYBRID und ein Porsche nach 21 Stunden immer noch in derselben Runde an der Spitze des Rennens. Eine Stunde vor dem Ende des Rennens hatte der Toyota mit der Startnummer 5 einen Vorsprung von 30 Sekunden auf den Porsche auf Platz 2. Ein plötzlicher Boxenstopp des Porsche drei Runden vor Schluss vergrößerte den Vorsprung des TS050 HYBRID, und es sah so aus, als stünde er endgültig als Sieger fest. Doch fünf Minuten vor Schluss wurde das Auto mit der Startnummer 5 langsamer. Auf der Zielgeraden vor der letzten Runde kam er dann zum Stehen. Der Porsche holte sich den Sieg und der Toyota mit der Nummer 6 beendete das Rennen auf Platz 2.

Streckenrekord im Qualifying 2017

2017 war Toyota mit drei TS050 HYBRID wieder in Le Mans vertreten. Kamui Kobayashi holte sich im Qualifying mit einem Streckenrekord die Pole Position, und dasselbe Auto mit der Startnummer 7 übernahm zu Beginn des Rennens die Führung. Die Toyota-Fahrzeuge mit den Startnummern 8 und 9 lagen ebenfalls an der Spitze. Doch nach 8 Stunden des Rennens bekam Wagen Nr. 8 ein Problem mit dem Frontmotor. Nachdem der Wagen Nr. 7 das Rennen 10 Stunden lang angeführt hatte, blieb er in der Nacht mit Kupplungsproblemen stehen. Dann erlitt Wagen Nr. 9 eine Kollision mit einem anderen Auto und musste das Rennen aufgeben. Nach zweistündigen Reparaturarbeiten beendete Wagen Nr. 8 das Rennen als einziger Toyota auf Platz 8.

2018: der lang erwartete erste Sieg

Im Jahr 2018 gab es zwar keine weiteren Hybrid-Konkurrenten anderer Marken, doch die konkurrierenden Nicht-Hybrid-Fahrzeuge hatten sich durch Regeländerungen einen Vorteil verschafft. Dem diesjährigen TS050 HYBRID war es gelungen, den Kraftstoffverbrauch bei gleichbleibender Geschwindigkeit deutlich zu senken. Infolgedessen konnten zwei der Toyota-Hybride die ersten beiden Plätze im Qualifying belegen. Für Kazuki Nakajima war es die zweite Pole-Position. Die beiden aus der ersten Startreihe gestarteten Toyotas konnten im Rennen die Führung halten, auch wenn diese zeitweise wechselte. Schließlich stand der lang erwartete erste Le-Mans-Sieg für Toyota zu Buche. Der ging an die Startnummer 8. Dadurch Zusammen wurde Kazuki Nakajima der erste japanische Le-Mans-Sieger in einem japanischen Auto.

2019 gelingt Toyota endlich der lang ersehnte Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans. Die siegreichen Fahrer Sebastien Buemi (Schweiz), Kazuki Nakajima (Japam) und Fernando Alonso (Spanien) auf dem Podium. (Foto: imago/PanoramiC)
2019 gelingt Toyota endlich der lang ersehnte Triumph bei den 24 Stunden von Le Mans. Die siegreichen Fahrer Sebastien Buemi (Schweiz), Kazuki Nakajima (Japam) und Fernando Alonso (Spanien) auf dem Podium. (Foto: imago/PanoramiC)

Titelverteidigung bei den 24 Stunden von Le Mans

Auch 2019 waren die Nicht-Hybrid-Fahrzeuge die härteste Konkurrenz für Toyota. Dennoch belegten die TS050 HYBRID-Fahrzeuge erneut Platz 1 im Qualifying und dominierten das Rennen. Für Toyota war es der zweite 1:2-Sieg in Folge. Nakajima und seine Teamkollegen Buemi und Alonso im Siegerauto mit der Startnummer 8 wurden zu den Fahrermeistern der WEC-Serie 2018–2019 ernannt. Nakajima wurde damit der erste japanische Weltmeister in einer Rundstrecken-Rennserie.

Nachdem die FIA angekündigt hatte, in der folgenden Saison ein neues technisches Reglement einzuführen, wurden die 24 Stunden von Le Mans 2020 zur Abschiedstournee für den TS050 HYBRID. Der Zeitvorsprung auf die Nicht-Hybrid-Konkurrenten ging gegen null. Kobayashi im Auto mit der Startnummer 7 bescherte Toyota die vierte Pole-Position in Le Mans in Folge. Im Rennen dominierte Wagen Nr. 7 die erste Hälfte des Rennens, doch kurz nach 12 Stunden hatte er ein Problem mit dem Auspuffsystem.

Die Reparatur dieses Problems dauerte 30 Minuten, was ein großer Rückschlag war. Die Startnummer 8 fiel in der ersten Hälfte des Rennens wegen eines Reifenschadens und anderer Probleme zurück. Allerdings konnten sich die Fahrer bis zur Rennmitte wieder auf Platz 2 vorkämpfen. Und als Wagen Nr. 8 wegen der großen Reparaturpause von Wagen Nr. 7 in Führung lag, konnte er diese Position halten und den Tag mit dem Sieg krönen. Wagen Nr. 7 belegte Platz 3. Buemi und Nakajima mit der Startnummer 8 gewannen ihr drittes Le-Mans-Rennen in Folge. Somit sicherten sie Toyota den Titel des WEC-Teammeisters für die Saison 2019–2020.

Leistungsklassen schaffen Vergleichbarkeit

2021 löste die LMH-Klasse (Le Mans Hypercar) die LMP1 ab. Sie bildet seither zusammen mit der LMDh die Spitzenklasse („Hypercar“) in der FIA World Endurance Championship. Fahrzeuge dieses Reglements werden zudem seit 2023 auch in der Grand Touring Prototype (GTP) Klasse der IMSA SportsCar Championship in den Vereinigten Staaten und Kanada eingesetzt. In der Saison 2021 gingen in der FIA World Endurance Championship mit Toyota und Glickenhaus nur zwei Hersteller sowie ein modifizierter LMP1-Bolide von Alpine an den Start. 2022 stieß ab dem folgenden Rennen in Monza zudem Peugeot dazu. Die Langstreckenmeisterschaft ging in beiden Jahren an das Kölner Toyota Gazoo Racing Team. 2022 feierte das in Köln-Marsdorf beheimatete Team den fünften Le-Mans-Sieg in Serie.

2021 brauste Kamui Kobayashi im GR010 HYBRID mit der Startnummer 7 in der Qualifikation zur ersten Pole-Position. Die erste Pole der neuen Hypercar-Klasse bedeutete für Toyota die fünfte Pole-Position in Le Mans in Folge. Im Rennen, das im Regen begann, war es wieder die Startnummer 7, die von der Pole Position aus die Führung übernahm. Am Steuer wechselten sich Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López ab. Sie lagen die meiste Zeit des Rennens an der Spitze.

Kamui Kobayashi Fährt von der Pole Position zum Sieg

Währenddessen wurde das Auto mit der Startnummer 8 von einem anderen Auto getroffen und drehte sich kurz nach dem Start. Nachdem er sich davon erholt hatte, schloss die Nr. 8 wieder zu den Führenden auf. Dort kämpfte sie mit der Startnummer 7 um die Führung, bis ein Problem mit dem Kraftstoffsystem des Autos auftrat. Das Team brachte das Auto jedoch nicht zurück in die Box, sondern schlug eine andere Lösung vor. Damit konnte der Fahrer das Problem durch einige spezielle Einstellungen während der Fahrt beheben.

Danach erlitt Wagen Nr. 7 das gleiche Problem wie Wagen Nr. 8, konnte es aber mit der gleichen Einstellungslösung, die bei Nr. 8 funktioniert hatte, beheben. Damit konnte die Startnummer 7, die nun vom letzten Fahrer Kamui Kobayashi gefahren wurde, bis zur Zielflagge in Führung bleiben. Für Kobayashi war es der lang ersehnte erste Gesamtsieg. Toyota feierte nicht nur den vierten Sieg in Le Mans in Folge, sondern auch den ersten Titel in der neuen Hypercar-Klasse.

2022: Titel Nummer 5 bei den 24 Stunden von Le Mans

Nach Doppel-Pole zum Doppelsieg! Bei den 90. 24 Stunden von Le Mans am 12. und 13. Juni 2022 fuhr das Fahrer-Trio Sébastien Buemi, Brendon Hartley und Ryo Hirakawa im GR010 HYBRID mit der Startnummer #8 ungefährdet zum Sieg in der Klasse der Hypercars und zum Gesamtsieg. 380 Runden standen für die Mannen vom Kölner Toyota Gazoo Racing Team zu Buche, als Brendon Hartley die Zielflagge sieht. Den vierten Doppelsieg des Teams in Le Mans machten die Vorjahressieger Mike Conway, Kamui Kobayashi und José María López im Toyota mit der Startnummer #7 perfekt. Sie überquerten mit 2:1,222 Minuten Rückstand als Zweiter die Ziellinie.

2023 wird der Langstrecken-Klassiker 100 Jahre alt. Die Geschichte der 24 Stunden von Le Mans ist noch lange nicht zu Ende geschrieben.