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Köln.Sport

„Klaus zu kopieren, würde scheitern“

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Westendorf (50) ist Geschäftsführer eines Stahlrohrhandels und bereits seit 43 Jahren Mitglied bei der Fortuna, für die er von der E-Jugend bis zur damaligen Amateurmannschaft spielte Foto: Köln. Sport / Kühlborn

Westendorf (50) ist Geschäftsführer eines Stahlrohrhandels und bereits seit 43 Jahren Mitglied bei der Fortuna, für die er von der E-Jugend bis zur damaligen Amateurmannschaft spielte
Foto: Köln. Sport / Kühlborn

Wie bewerten Sie die Wahrnehmung der Fortuna in der Stadt Köln?
Durchaus gut. Viele Menschen sprechen sehr positiv über den Verein, was mit Sicherheit ein großer Verdienst von Klaus Ulonska ist. Wir sind ein ruhiger Verein ohne Skandale. Viele Kölner freuen sich über positive Ergebnisse der Fortuna. Unser Ziel muss es sein, dass diese Menschen, die eine grundsätzliche Sympathie für Fortuna Köln haben, auch den Weg ins Südstadion finden.

Aktuell kommen zu den Heimspielen der Fortuna im Schnitt 2.000 Zuschauer. Wie ist es aus Ihrer Sicht realisierbar, dass es dauerhaft mehr werden?
Wenn man die gegnerischen Fans außen vorlässt und nur schaut, wie viele Kölner kommen ins Südstadion, dann stellen wir in den letzten Jahren fest, dass wir jede Saison ein paar hundert Zuschauer gewinnen. Das sind kleine Schritte, aber auch diese bringen uns weiter. Wenn wir in zwei Jahren hoffentlich noch immer in der dritten Liga spielen und dann im Schnitt 2.500 Zuschauer haben, wären wir wieder einen Schritt weiter. Man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass auch zu Zweitligazeiten selten mehr als 2.000 Zuschauer ins Südstadion kamen. Da spielen die infrastrukturellen Gegebenheiten sicher auch eine Rolle. Wer bei uns nicht auf der Tribüne sitzt, der wird bei Regen nass. Ich muss schon lange überlegen, um in der dritten Liga ein Stadion zu finden, das mit unserem vergleichbar ist.

Wie wichtig ist das Thema Sponsorengewinnung für Ihre tägliche Arbeit als Präsident?
Natürlich spreche ich mit vielen Personen, auch in meinem Bekanntenkreis, und versuche sie für die Fortuna zu gewinnen. Wir haben mit Benjamin Bruns aber ohnehin einen hauptamtlich beschäftigten Mitarbeiter im Bereich Sponsoring/Vertrieb. Diese Professionalisierung war absolut notwendig, gerade weil Partner und Sponsoren heutzutage viel mehr erwarten, zum Beispiel mediale Gegenleistungen.

Insbesondere zu den Fortuna-Fans hat Klaus Ulonska stets ein sehr inniges Verhältnis gepflegt. Wie wollen Sie dies handhaben?
Die persönliche Nähe, die Klaus fast zu jedem Einzelnen hatte, ist für mich in dieser Form beruflich bedingt natürlich nicht zu leisten. Ich bin mir auch nicht sicher, ob dies immer zwingend notwendig ist. Ich freue mich sehr, wenn ich bei den Spielen auf die Gegengerade schaue und zwei volle Fanblocks sehe. Die leidenschaftliche Unterstützung unserer Fans ist wichtig und davon brauchen wir sicherlich noch mehr.

Sie werden bei der Weihnachtsfeier demnach nicht als Nikolaus auftreten?
Natürlich wollen wir schöne Traditionen fortführen. Als Nikolaus aufzutreten und Reden zu halten hieße aber, Klaus zu kopieren. Dieser Versuch würde grandios scheitern. Wir werden die Weihnachtsfeier in gleicher Location beibehalten, das Rahmenprogramm jedoch etwas anpassen. Ob es dann einen Nikolaus geben wird, und wer das sein wird, verraten wir jetzt noch nicht.

Interview: Stefan Kühlborn

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