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Köln.Sport

FC: Modeste macht Mainz-Wahnsinn perfekt

Anthony Modeste, Stürmer des 1. FC Köln, jubelt über seinen Siegtreffer in Mainz

Schoss den 1. FC Köln zum wichtigen Erfolg in Mainz: Angreifer Anthony Modeste
Foto: imago/Jan Huebner

0:2 zurückgelegen und doch gewonnen: Der 1. FC Köln startet bei Mainz 05 eine fulminante Aufholjagd und macht dank Anthony Modeste einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt.

Am Ende feierten die Spieler des 1. FC Köln mit ihren Anhängern und konnten ihr Glück kaum fassen: 0:2 lagen die „Geißböcke“ beim FSV Mainz 05 bereits zurück und drohten angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz in akute Abstiegsgefahr abzurutschen. Doch nach einer Stunde drehte der FC auf und durch Treffer von Marcel Risse (64.), Milos Jojic (74.) und Anthony Modeste (82.) die Partie doch zu seinen Gunsten. Durch den 3:2-Auswärtserfolg bei den Rheinhessen haben sich die Kölner vermutlich aller Abstiegssorgen entledigt.

„Wir sind sehr, sehr glücklich über den Sieg. Es hat lange Zeit nicht danach ausgesehen. Am Ende war es ein Sieg der Moral und ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz, dass die Mannschaft intakt ist“, war FC-Coach Peter Stöger nach dem ersten Kölner Ligasieg in Mainz erleichtert. FC-Sportgeschäftsführer Jörg Schmadtke urteilte auf „Sky“ nüchtern: „Es fühlt sich insgesamt ganz gut an. Bis zum 0:2 war es eine sehr dünne Leistung von uns. Die Mannschaft hat allerdings über die Jahre eine gute Mentalität und ist dann zurückgekommen, weil sie gemerkt hat, dass Wasser steigt. Das ist auch eine Qualität“, lobte der 52-Jährige die Moral seiner Mannschaft.

Dabei startete der FC, der mit einer Fünferkette begann, denkbar schlecht in die Partie: Nach einer Ecke des ehemaligen Kölners Daniel Brosinski setzte sich Stefan Bell wuchtig durch, der Ball prallte zu 05-Stürmer Cordoba, der aus kurzer Distanz zum 1:0 einschoss (9.). Für die Gastgeber der perfekte Auftakt, die „Geißböcke“ wirkten sichtlich geschockt. Außer einem Maroh-Kopfball war in der ersten Halbzeit offensiv vom FC nichts zu sehen. Ganz anders der selbstbewusste FSV, der durch Bell (18.), Latza (25.) und Malli (44.) mehrfach gefährlich vor FC-Keeper Horn auftauchte. Kurz nach dem Seitenwechsel schlugen die Gastgeber dann zu: Balogun köpfte nach Brosinskis Freistoß zum verdienten 2:0 für Mainz ein (49.).

Stöger reagierte und brachte Milos Jojic und Yuya Osako in die Partie, die gleich an der ersten gefährlichen Szene beteiligt waren. Jojic schloss aber selbst ab anstatt die mitgelaufenen Mitspieler zu bedienen (61.). Drei Minuten später allerdings der Kölner Anschlusstreffer: Nach einer abgewehrten Ecke fasste sich Risse ein Herz und drosch die Kugel aus 20 Metern direkt ins Mainzer Tor (64.) – der FC lebte wieder. Es war der Auftakt zu einer spektakulären Aufholjagd: Horn rettete zunächst gegen den Ex-Kölner Clemens (71.). Auf der Gegenseite konnte Bell nicht klären, Gerhardt bediente Jojic, der den Ball zum umjubelten Ausgleich über die Linie drückte (74.) – das erste Bundesligator des Serben im FC-Trikot. Den Schlusspunkt auf die fulminante Schlussphase setzte ein weiteres Kölner Sorgenkind: Von Kapitän Lehmann perfekt in Szene gesetzt vollendete Anthony Modeste per Volleyabnahme zum 3:2 (82.), die Partie war endgültig auf den Kopf gestellt und drei immens wichtige Punkte für die „Geißböcke“ im Sack. Noch lange nach dem Abpfiff feierten die FC-Fans ihre Mannschaft.

„Das war sensationell. Normalerweise verlierst du solche Spiele in neun von zehn Fällen. Das 3:2 war die Krönung einer wahnsinnigen Energieleistung. Und die Fans haben das Stadion zu unserem Heimstadion gemacht“, lobte FC-Keeper Timo Horn sein Team und die mitgereisten Kölner Anhänger, die nun alle deutlich beruhigter in die letzten vier Partien der Saison gehen können. Das sieht auch Jörg Schmadkte so: „Wir hätten uns deutlich mehr Probleme gemacht, wenn wir hier verloren hätten. Jetzt haben wir sechs Punkte vor und wir könnten das Thema unter Umständen bereits nächste Woche beenden. Wir haben noch vier Möglichkeiten und ich glaube, wenn wir noch drei Punkte holen, dann sind wir sicher durch. Aber auch mit 37 Punkten ist es einigermaßen beruhigt“, erklärt der Ex-Profi. Die erste Chance, die 40-Zähler-Marke zu erreichen, bietet sich am kommenden Samstag, wenn Aufsteiger Darmstadt 98 zu Gast im RheinEnergieStadion ist.