fbpx
Köln.Sport

FC: Ein langer Weg zurück für Kainz

Florian Kainz kämpft sich nach seiner schweren Knieverletzung aktuell Schritt für Schritt zurück. Nun hat er über seine Situation gesprochen.

Florian Kainz möchte so schnell wie möglich wieder fit auf dem Platz stehen! (Foto: imago images / Eduard Bopp)

Endlich wieder gehen! Florian Kainz hat das erste Etappenziel erreicht. Letzte Woche durfte er seine Krücken abgeben und wieder normal auf den eigenen Beinen gehen. Neben dieser großen Erleichterung erfahren wir noch viel mehr über die vergangenen Wochen des Österreichers. Zudem hat er ein klares Ziel für die kommenden Wochen und Monate.

„Es ist ein gutes Gefühl, wenn man wieder gehen kann. Wenn man wieder selber die Haustür aufmachen, selber Autofahren, selber seinen Sohn tragen kann. Seit etwas mehr als einer Woche sind die Krücken jetzt weg. Ein erster Meilenstein auf meinem Weg zurück. Was man mit Krücken alles nicht machen kann, merkt man erst, wenn man welche braucht.

Acht Wochen ist meine Verletzung jetzt her. Passiert ist es im Trainingslager. Ich war richtig gut drauf, habe mich gut gefühlt in der Vorbereitung. Die vergangene Saison war von den Scorerpunkten her meine bisher beste. Daran wollte ich anknüpfen. Aber es hilft nichts, eine Verletzung kommt eh nie zum richtigen Zeitpunkt.

Ich würde der Mannschaft gerne helfen können, stattdessen bin ich jetzt in der Reha. Sechs Tage die Woche, der siebte ist frei. Als ich noch auf Krücken war, hat mich FC-Busfahrer Michael Liebetruth abgeholt und zum Geißbockheim gefahren. Das war eine enorme Hilfe. Jetzt fahre ich wieder selbst. Erst Rehatraining, dann Behandlung – manchmal auch andersrum. Vier bis fünf Stunden pro Tag bin ich dafür am Geißbockheim.

Zum Glück sehe ich dadurch die anderen Jungs fast täglich und bekomme viel von ihnen mit. Der Saisonstart war natürlich nicht optimal, damit sind alle unzufrieden. Gerade, was die Punkteausbeute betrifft. Wir hätten so manches Spiel gewinnen können, zum Beispiel gegen Frankfurt oder Stuttgart. Und die Leistung gegen Bayern war sehr ordentlich. Wir brauchen jetzt mal wieder das Erfolgserlebnis, ein enges Spiel zu gewinnen.

Natürlich würde ich gerne mit der Mannschaft auf dem Platz stehen. Aber es ist gerade in einer Rehaphase wichtig, dass man die Verletzung annimmt und sich nicht den ganzen Tag fragt: Was wäre, wenn? Durch meinen Sohn komme ich zum Glück ganz automatisch auf andere Gedanken. Durch ihn ist zu Hause immer Action. Dank Theo habe gar nicht die Zeit, groß über die Verletzung nachzudenken.

Er ist im August geboren worden. So ein Kind ändert das Leben komplett. Durch die Verletzung bekomme ich viel von ihm mit, weil ich ja immer zu Hause bin. Das wäre so sicher nicht der Fall gewesen, wenn ich fit wäre. Normalerweise wäre ich schon zweimal je eine Woche mit dem Nationalteam unterwegs gewesen, dazu kämen die Auswärtsfahrten mit dem FC. Sein Kind jeden Tag aufwachsen zu sehen, ist vielleicht für Nicht-Fußballer normal. Aber als Fußballer, der sonst immer viel unterwegs ist, ist es schön, so viel Zeit mit seinem Kind zu haben. Da ich keine Krücken mehr brauche, kann ich jetzt endlich auch mit Theo spazieren gehen und mit ihm auf dem Arm zu Hause herumlaufen. Dass es mir privat so gut geht, hilft mir auch in der Reha.

Auf dem Weg zurück habe ich jetzt das erste Etappenziel erreicht. Die nächsten Wochen werden anstrengend, weil es darum gehen wird, die Muskulatur im Bein wieder ganz aufzubauen. Es geht dann aufs Fahrrad und in einiger Zeit zu Läufen auf den Platz. Und irgendwann kommt auch wieder der Ball dazu. Ich habe noch immer klare Ziele für die Saison. Mein persönliches Ziel ist es, so schnell wie möglich wieder fit zu werden und auf dem Platz zu stehen. Und als Mannschaft wollen wir vor allem eins: unbedingt in dieser Liga bleiben.”