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Köln.Sport

Ein paar Gedanken zu Mesut

In einem dreiteiligen Post in den Sozialen Netzwerken hat Mesut Özil am Sonntag seinen Rücktritt aus der Deutschen Nationalmannschaft verkündet. Ein Kommentar.
Özil

Mesut Özil wird nicht mehr für die Deutsche Nationalmannschaft auflaufen. (Foto: imago/Sven Simon)

Mein lieber Scholli! Ist schon mal mehr gesagt, geschrieben, diskutiert, verlautbart, geredet worden über Mesut Özil? Never ever!

Und wer sich alles äußert: Politiker (extrem viele, extrem laut), Medien in eigener Sache (viele, laut), Sonstige (reichlich), Sportler (bislang kaum bis keine), Betroffene wie DFB, Jogi Löw, Kollegen (noch nicht).

Wie auch immer: Kann es eine bessere Kampagne in eigener Sache geben? Es bringt mal wirklich Power auf die Social-Media-Accounts. Ob Mesut auch per Click kassiert? Egal …

Jedenfalls ist Mesut weg aus dem Nationalteam. Hat sich lautstark verabschiedet. Mehr geschrieben als – gefühlt – in den letzten zehn Jahren zusammen. Und das noch in einer dritten Sprache. Englisch. Neue Amtssprache, Mesut? Egal …

Nur, ob der Kram Nicht-Deutsche und Nicht-Türken wirklich so sehr interessiert?

Warum er das jetzt tut? Keine Ahnung! Seine Social-Media-Accounts haben jedenfalls keine Hinweise zugelassen, dass sich Mesut zuletzt in Klausur befunden hat. Um zu reflektieren. Um nachzudenken. Um eine weitreichende Entscheidung zu treffen.

Ob er mit Jogi geredet hat? Immerhin hat ihm der Bundestrainer ja ziemlich die Stange gehalten nach diesem unsäglichen Foto-Shooting mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Und nach seiner ziemlich miesen Performance bei der WM 2018. Egal …

Jedenfalls hat Mesut jetzt mal rundum ausgeteilt. Ganz viele zusammen in einen Sack gesteckt und draufgehauen. Macht weniger Arbeit. Kostet weniger differenzierte Auseinandersetzung. Bringt aber viel Geschrei. Clever!

Egal, Mesut ist also raus aus dem Team von Jogi.

Ob das Erdogan hilft? Der Türkei? Der Integration schadet? Oder Deutschland? Ob der Umgang mit der „Causa Özil“ den DFB erschüttert? Oder ihren Präses Reinhard Grindel, den Manager Oliver Bierhoff? Oder gar Jogi Löw? Sicher nicht. Es sind Fehler gemacht worden, die aufgearbeitet werden müssen. Von den Verantwortlichen. Konsequenzen inklusive.

Ansonsten ist Mesut eben weg. Ein Fußballspieler. Der zuletzt, und auch bei der WM 2018, keine Bäume ausgerissen hat. Mehr ist nicht passiert.

Nach der WM 2014 haben wichtige Weltmeister aufgehört: Klose, Mertesacker, Lahm. Dann noch Schweinsteiger. Und Podolski.

Jetzt kommt noch Özil dazu.

Damals war das ein Thema des Fußballs. Und mehr ist es heute auch nicht. Es sollte da sogar eher weniger eines sein …