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Köln.Sport

„Der ASV ist wieder im Aufwind“

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Im Gespräch mit Köln.Sport: ASV-Präsident Walter Bungard Foto: Stephan Ehritt

Im Gespräch mit Köln.Sport: ASV-Präsident Walter Bungard
Foto: Stephan Ehritt

Groß im Kommen sind aktuell die RheinStars, die seit vergangenem Herbst die Basketball-Tradition in der ASV-Sporthalle wiederbelebten. Blickt man da als Vereinspräsident mit besonderer Freude drauf, wenn man sieht, wie sich besonders das Zuschauerinteresse entwickelt hat?

Das ist grandios. Ich bin mit Stephan Baeck (RheinStars-Macher, Anm.d.Red.) befreundet, er trainiert auch hier im Fitnessstudio. Zunächst war das eine Art Schnapsidee, als klar war, dass die ASV-Sporthalle eh renoviert werden musste. Da träumt man natürlich von alten Zeiten, als auch Stephan hier im Trikot des BSC Saturn große Erfolge feierte. Nüchtern betrachtet ist aber klar gewesen: Hier muss mächtig investiert werden, will man die Halle zweitliga-tauglich machen. Wir reden da über 800.000 bis 900.000 Euro. Zwischendurch hatte ich da einige schlaflose Nächte, ob das auch klappt. Aber: Bei der Finanzierung hat uns die Stadt, die oft kritisiert wird, wirklich großartig unterstützt, auch bei unseren Sponsoren war die Bereitschaft da, für den Kölner Basketball etwas zu machen.

Eine Bereitschaft, die offensichtlich auch beim ASV Köln da ist?

Ja! Wir haben das natürlich nicht nur gemacht, damit die RheinStars hier spielen können. Sondern von Anfang an war klar, dass wir Basketball bei uns ein Schwerpunkt sein wird. Die RheinStars spielen nicht nur hier, sie trainieren auch in der Halle. Wir sind aber auch beim ASV Köln dabei, Basketball-Teams aufzubauen und planen die Gründung einer Sportgemeinschaft mit den Köln 99ers und dem MTV Köln.

Wie lange kann der ASV Köln den Weg der RheinStars mitgehen? Bereits jetzt wurde die Zuschauerkapazität erhöht, doch für höhere Weihen scheint die Halle nicht auszureichen.

Die Situation ist klar: Durch die Tribünen, aber auch durch profimäßige Bedingungen ist die ASV-Sporthalle zweitligatauglich. Die Kapazität ist aber begrenzt: Wenn die RheinStars in der BBL vor 10.000 Leuten spielen sollten, das ginge hier selbstverständlich nicht. Da müssten ja 9.000 Fans draußen stehen. Dann wird der Blick Richtung Lanxess-Arena gehen. Aber: Dann wird die zweite Mannschaft hier spielen, die Jugendteams und eventuell die RheinStars-Frauen. Die Renovierung ist auch langfristig eine interessante Investition, auch andere Sportarten und Veranstaltung können dort stattfinden.

Sie selbst leben den ASV Köln als Breitensportverein, sind bei den ASV-Kickers aktiv.

Ich bin vor 35 Jahren Mitglied geworden. Davon habe ich 33 Jahre lang recht ruhig verbracht, denn ich habe nichts anderes gemacht, als hier Fußball zu spielen. Ich habe zwar mit Tennis und Hockey bei Rot-Weiss angefangen, bin aber mit 18 oder 19 Jahren zum Fußball gewechselt. Ich habe mein Leben lang Fußball gespielt, aktuell eben altersgemäß für die ASV-Kickers. Ich bin ein, wenn sie es so nennen wollen, Fußball-Fanatiker. Ich spiele es gerne – und schaue auch gerne zu!

Sie sind FC- und Fortuna-Fan. Wie gut ist denn der Kontakt des ASV-Präsidenten zu den Vertretern von „König Fußball“ in dieser Stadt?

Durch mein Amt habe ich einige Kontakte, beispielsweise auch zu zu Herrn Spinner (Präsident des 1. FC Köln, Anm.d.Red.).Mit dem leider viel zu früh verstorbenen Klaus Ulonska war ich eng befreundet, ich war mit ihm häufig bei Fortuna-Heimspielen. Es gibt auch andere Vereine, Diskussionsbedarf ist immer da.

Kann der ASV Köln denn auch vom Fußball profitieren?

Es sind sicherlich Synergieeffekte möglich. Wir haben Klaus Breitung von PhysioSport vor Ort, der neben seinen zahlreichen Praxen in Köln beispielsweise auch die RheinStars betreut. Ich könnte mir gut vorstellen, dass der ASV Köln zum Beispiel beim Athletiktraining oder im Fitnessbereich und der Schnittstelle zur Physiotherapie in Kooperation mit anderen Vereinen einiges anbieten kann.

Sie hatten die Unterstützung der Stadt bei der Erneuerung der ASV-Sporthalle bereits gelobt. Mitunter wird der Stellenwert des Sports aber auch heftig kritisiert. Wie sehen Sie das hier in Köln?

In den sechziger oder siebziger Jahren war Köln im Sport spitze, sei es Radsport, Boxen und nicht zuletzt auch durch die Leichtathletik beim ASV Köln. Zwischendurch ist es etwas ruhiger geworden. Wenn ich Köln heutzutage vergleiche mit anderen Großstädten, was prozentual beispielsweise für Kultur ausgegeben wird und was für Sport, dann ist noch Luft nach oben. Was mir auffällt: Der gute Wille ist häufig da, aber die Abstimmung zwischen den zahlreichen Gremien und Ämtern ist nicht immer optimal.

Interview: Thomas Reinscheid

 

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