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Köln.Sport

Pokal: Fortuna erfüllt die Pflicht

Fortuna-Trainer Uwe Koschinat ballt die Faust. In Hürth gewinnt seine Mannschaft trotz einer phasenweise fahrigen Leistung

Faust geballt, Pokal-Viertelfinale erreicht: Fortuna-Trainer Uwe Koschinat sieht in Hürth eine teils fahrige Leistung seiner Elf, die dennoch weiterkommt
Foto:imago/Jan Huebner

Im Achtelfinale des FVM-Pokals setzt sich Fortuna Köln mit 3:0 (1:0) beim FC Hürth durch. Bei den Südstädtern überzeugte ein Akteur, der zuletzt nicht oft im Mittelpunkt stand. 

Es läuft die 55. Spielminute im Hürther Salus Park, als Johannes Rahn das Tempo anzieht. Über die rechte Angriffsseite setzt der Fortuna-Angreifer zum Dribbling an, lässt zwei Hürther Verteidiger links liegen, tunnelt einen weiteren Gegenspieler und steht wenige Augenblicke später frei vor dem Tor. Statt aus spitzem Winkel selbst abzuschließen, wie man es bei einem klassischen Torjäger erwarten könnte, legt Rahn auf den mitgelaufenen Hamdi Dahmani quer, der nach dieser perfekt getimten Vorlage nur noch den Fuß hinhalten muss und einen Tag vor seinem 28. Geburtstag das 2:0 für den Drittligisten erzielt.

Drei Minuten vor Ende dieses Achtelfinalspiels im Verbandspokal tritt Rahn dann wiederum in Erscheinung. Diesmal als Torschütze. Benders Flanke grätscht Dahmani an die Latte, den Abpraller verwertet der 29-Jährige sicher. So sicher und eiskalt, wie der vor der Saison 2014/15 von Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld gekommene Angreifer in der vergangenen Saison regelmäßig seine Chancen genutzt hatte. Mit elf Treffern hatte Fortunas bester Schütze im ersten Drittliga-Jahr maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt der Koschinat-Elf.

Doch so wichtig Rahn für den Erfolg der Südstädter in der Vorsaison war, so selten konnte sich die Nummer 13 der Kölner in dieser Spielzeit in Szene setzen. Den Saisonstart verpasste er aufgrund eines Bandscheibenvorfalls. Sein erstes Spiel bestritt Rahn am vierten Spieltag und legte beim 3:0-Sieg gegen Cottbus zwei Treffer auf. Gegen Magdeburg erzielte der Stürmer jeweils vom Elfmeterpunkt aus seine einzigen beiden Saisontore, fiel danach zwischenzeitlich erneut verletzungsbedingt aus und agierte zuletzt lediglich als Teilzeitkraft. Fünf Mal in Folge kam der Angreifer von der Bank.

 

Johannes Rahn ist in dieser Saison noch nicht der Schlüsselspieler des Vorjahres

Vom Torjäger zum Teilzeitarbeiter: Johannes Rahn kommt bei der Fortuna derzeit vornehmlich von der Bank
Foto:imago/Karina Hessland

 

„Ich kann das selbst kaum glauben. Johannes ist ein Top-Spieler der dritten Liga. Er hatte zuletzt aber Pech mit Verletzungen. Marco Königs und Julius Biada haben in dieser Phase ihre Chance genutzt. Die aktuelle Situation zeigt, dass wir vorne deutlich höhere Qualität haben, als im Vorjahr. Es ist ein Luxus-Problem“, beschreibt Trainer Uwe Koschinat. Gegen den wackeren Mittelrheinligisten aus Hürth durfte Rahn neben Biada stürmen und Königs bekam eine Pause. Ein Tor und eine Vorlage verdeutlichen: Johannes Rahn hat die Chance genutzt. Für den weiteren Saisonverlauf und die Ziele von Fortuna Köln ist das ein gutes Zeichen.