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Köln.Sport

Müller-Römer sagt Ja und Nein

Es galt bereits als sicher, am Montagabend wurde es dann offiziell verkündet: Mitgliederrats-Chef Stefan Müller-Römer komplettiert nach dem Rücktritt von Werner Spinner den Vorstand des 1. FC Köln – und sagt dafür gleichzeitig Ja und Nein.
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Stefan Müller-Römer rückt vorerst bis September für Werner Spinner in den Vorstand des 1. FC Köln. (Foto: imago/Eduard Bopp)

Es ist der von der Satzung vorgeschriebene Prozess: Tritt ein Mitglied des dreiköpfigen Vorstandsteams zurück oder muss seinen Posten aus anderen Gründen räumen, entscheidet der Mitgliederrat, wer aus seinen Reihen die vakante Position ausfüllt und sozusagen in den Vorstand aufrückt. Am gestrigen Montagabend hat der Mitgliederrat einstimmig seinen Vorsitzenden Stefan Müller-Römer entsendet. Müller-Römer sagt also Ja zu einem Engagement im höchsten Gremium des Klubs.

Fast im selben Satz schiebt er jedoch ein Nein hinterher. „Ich werde bei der Neuwahl des Vorstands im Herbst nicht für den Vorstand kandidieren, weder als Präsident, noch als Vizepräsident.“ Denn im September soll der Vorstand ohnehin neu gewählt werden, viele Anhänger und Gegner Müller-Römers waren davon ausgegangen, dass er dann selbst mit eigenem Kandidatenteam das Amt des Präsidenten anstrebe.

Diese Gedanken will er jetzt gar nicht erst aufkommen lassen: „An allererster Stelle steht jetzt, den Aufstieg zu realisieren und den Verein gemeinsam mit den beiden Vizepräsidenten Markus Ritterbach und Toni Schumacher wieder in ruhigere Fahrwasser zu lenken. Daran werde ich mit meiner ganzen Kraft mitarbeiten.“ Und zu der Frage, an welcher Position er nachrückt und ob er sich offiziell den Titel „Präsident“ geben darf: „Das ist nicht so wichtig und muss meines Erachtens auch nicht entschieden werden. Ich werde den beiden Vorstandskollegen vorschlagen, dass wir diese Frage ausklammern und einfach kollegial zusammenarbeiten. Wichtig ist jetzt der Verein, nicht irgendwelche Titel oder Eitelkeiten.“

Dr. Carsten Wettich, bislang Stellvertreter Müller-Römers im Mitgliederrat, wird an seine Stelle aufrücken und die Leitung übernehmen, als Stellvertreter fungiert künftig Walther Boecker. Alles natürlich nur bis zum 8. September, wenn auf der Mitgliederversammlung neu gewählt wird. Die FC-Vizepräsidenten Markus Ritterbach und Toni Schumacher sagen: „Herzlichen Glückwunsch und zugleich ein Dankeschön an Stefan Müller-Römer, Carsten Wettich und Walther Boecker, die sich in neuer Rolle für den FC einsetzen. Wir danken Werner Spinner für seinen Einsatz als Präsident in unserem Vorstandsteam seit 2012. Jetzt setzen wir auf eine konstruktive Zusammenarbeit sowohl im Vorstand als auch im Gemeinsamen Ausschuss im Sinne des 1. FC Köln.“

Im Namen des Mitgliederrates veröffentlichte Dr. Carsten Wettich zudem folgendes Statement: „Er hat den Verein in einer schwierigen Situation übernommen und maßgeblichen Anteil an der wirtschaftlichen Konsolidierung gehabt. Trotz mancher Meinungsverschiedenheit und Auseinandersetzung mit ihm haben wir immer das hohe Engagement und die Leidenschaft von Herrn Spinner für den 1. FC Köln anerkannt. Daher hätten wir ihm einen schöneren Abschied am Ende seiner Amtszeit gewünscht. Das haben Stefan Müller-Römer und ich ihm auch bereits persönlich mitgeteilt. Wir wünschen Herrn Spinner für die Zukunft alles Gute.“