fbpx
Köln.Sport

Kreispokal: Finale furioso garantiert

Kreispokal Finale

Kommt die SVD auch ohne den verletzten Alegre zum Tore schießen? Foto: Ben Horn

Am Samstag steigt in Kalk das Kölner Kreispokal-Finale. Die Landesligisten SV Deutz 05 und FC Pesch duellieren sich um den ersten Titel der Saison.

Rheinfussball

Der Kölner Kreispokal 2016/2017 biegt auf die Zielgerade ein: Das kleine Finale zwischen dem SC Weiler-Volkhoven und dem FC Leverkusen ist bereits gespielt (1:5); am am Samstag, den 24.09.2016, um 15:00 Uhr kommt es dann zum ultimativen Shootout zwischen den Landesligisten FC Pesch und SV Deutz 05. RHEINFUSSBALL hat die Ligakonkurrenten vor dem Pokalfight ins Visier genommen, mit den Verantwortlichen gesprochen und die aktuelle Form analysiert.

Zwei alte Bekannte treffen sich im Pokalfinale 2016 wieder: Der FC Pesch und die SV Deutz 05 treten in der zweiten aufeinanderfolgenden Saison in der ersten Landesligastaffel an, kennen sich aus dem Ligaalltag bestens und machen nun den Sieger des Kreispokals unter sich aus. Wer ist besser in Form? Wer nutzt die Schwächen des Gegners gekonnt aus? Wer zwingt dem Konkurrenten sein Spiel auf? Und wer darf am Ende jubeln?

Der Weg ins Finale

Der FC Pesch hat auf dem Weg ins Finale viele Körner gelassen: In Runde Drei eingestiegen, meldete sich der FCP mit einem dicken Ausrufezeichen im Pokal an und haute Ligakonkurrent VfL Leverkusen problemlos 5:0 aus dem Wettbewerb. An diese Dominanz konnten die Nordkölner in der darauffolgenden Woche beim DSK Köln nicht anknüpfen, sahen sich einem kämpferisch starken Bezirksligisten gegenüber, der den Peschern alles abverlangte. Etwas glücklich sicherte sich der FCP durch einen 4:3-Erfolg das Weiterkommen. Genauso dramatisch sollte es weiter gehen. Im Duell der Ligakonkurrenten 2.0 hatte es die Mauß-Truppe mit dem SV Schlebusch zu tun und bewies dort den längeren Atem: Nach 2:2 nach Ablauf der regulären Spielzeit sicherte sich der FCP durch zwei Tore in der Extrazeit den Halbfinaleinzug. Auch dort sollte den Nordkölnern das Nachsitzen nicht verwehrt bleiben – doch erneut jubelte am Ende die Mannschaft von Peter Mauß, die sich nach Verlängerung 2:1 durchsetzte und nun das Finale bestreiten darf.

Nicht ganz so dramatisch verlief die Pokalsaison für den Konkurrenten aus Deutz. War das Auftaktprogramm mit Fühlingen und dem 11:1-Sieg sowie in Runde Vier dem 6:1-Erfolg in Roggendorf noch Schaulaufen, tat sich die Mannschaft in den folgenden Runden schwerer: A-Ligist SC West verlangte der Mannschaft von Raimund Kiuzauskas alles ab, die in Überzahl den 2:1-Vorsprung aber über die Zeit brachte. Im Halbfinale musste der Landesligist unter widrigen Bedingungen op de Äsch beim Überraschungsteam Weiler-Volkhoven antreten und tat sich auf ungewohntem Geläuf schwer: Erst mit Ablauf der regulären Spielzeit markierte David Knauf das 2:1 und erlöste die Sportvereinigung mit einem Strafstoßtor. Vieles spricht dafür, dass auch das Endspiel kein Selbstläufer für die SVD wird.

Der Formcheck

Der FC Pesch ist eine Institution der Landesliga. In der mittlerweile siebten Saison kicken die Nordkölner in der zweithöchsten Verbandsklasse. Auch Trainer Peter Mauß ist bereits lange dabei – zunächst als Co-Trainer, nun als Chef an der Seitenlinie. Im letzten Jahr erlebte er eine wahre Achterbahnfahrt, danach sieht es in dieser Spielzeit nicht aus. Die vielen Neuzugänge sind bereits jetzt gut integriert, die Mannschaft harmonisiert und wird, angetrieben von einem gut aufgelegten Granit Rama, von Spiel zu Spiel stärker. Der FCP hat ein echtes Team auf dem Feld – Pluspunkt für die Nordkölner?

Mit starken Einzelgänger bespickt ist die Sportvereinigung, die insbesondere in der Offensive geballte Power auf das Grün bringt. Allerdings hapert es noch gewaltig bei den Rechtsrheinischen. Die von der Konkurrenz als absoluter Aufstiegskandidat auserkorenen Nullfünfer starteten mit einer Heimpleite in die Spielzeit. Und das gegen keinen geringeren als den Endspielgegner aus Pesch. Auch danach griffen die Räder noch nicht ineinander, erst am letzten Spieltag gelang der Mannschaft von Raimund Kiuzauskas der erste Dreier. Die SVD scheint rechtzeitig vor dem Pokalfinale aufgewacht zu sein und ist bereit für den Coup.

Die Stimmen

Peter Mauß (FC Pesch): „Das wird ein richtig heißer Tanz, wir sind gespannt. Deutz verkauft sich in der Liga momentan unter Wert. Die haben eine Wahnsinnsoffensive, die wir stoppen müssen. Aber ich bin da optimistisch. Wir kennen die Deutzer gut, sind gut drauf und freuen uns riesig auf das Spiel.“

Marco Kaspers (SV Deutz 05): „Ich erwarte ein richtig intensives Spiel. Die Jungs sind heiß drauf, trainieren gut und haben sich in der Liga zuletzt den nötigen Mut geholt. Wir haben im Ligabetrieb ja schon zu spüren bekommen, dass der FCP viel konstanter ist als im letzten Jahr. Da konnten wir die vorgegebenen taktischen Maßnahmen nicht umsetzen. Das ist in den letzten Wochen aber stetig besser geworden. Das wird ein enges Spiel.“

Die RHEINFUSSBALL-Prognose

Der neutrale Zuschauer wird bei dieser Pokalansetzung mit der Zunge schnalzen; Pesch und Deutz lassen die Erwartungen hochschlagen, offensiv ausgerichtete Teams und jede Menge gute Fußballer werden auf dem Platz zu bestaunen sein. Deutz muss allerdings auf Topscoorer David Marti Alegre verzichten, bei dem eine ältere Verletzung wieder akut geworden ist. Die Nordkölner wissen, wie sie die hochgehandelten Deutzer knacken können – erst vor ein paar Wochen gelang ihnen das in der Liga. Allerdings unterlag der FCP am letzten Wochenende beim Aufsteiger aus Lohmar. Auch wenn der Pokal bekanntlich mit der Liga gar nichts zu tun hat, dürfen wir gespannt sein, wie die Mannschaft die Pleite verarbeitet hat. Die SV Deutz 05 hingegen kommt mit Rückenwind in das Endspiel, hat endlich den ersten Ligasieg eingefahren und hofft darauf, dass die Mechanismen nun greifen. Trumpf der Pescher ist eine gut harmonisierende Mannschaft, die in Schlebusch und Leverkusen bereits bewiesen hat, dass sie immer wieder zurückkommen kann. Allerdings: Bekommt die SVD ihr starkes Flügelspiel aufgezogen, dürfte es für die Pescher eine ganz harte Nuss werden. RHEINFUSSBALL-Tipp: Die Schwergewichte des Kölner Fußballs neutralisieren sich lange, erst in der Nachspielzeit fällt die Entscheidung. Nach 90 Minuten steht es 1:1 – Deutz gewinnt nach Verlängerung 2:1.