Will im Derby bei Borussia Mönchengladbach den Anschluss halten: FC-Schlussmann Timo Horn
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Als gebürtiger Kölner fiebert Timo Horn besonders auf das Derby in Mönchengladbach hin. Zu einem Treueschwur lässt sich der FC-Torwart derweil nicht hinreißen.
„Diesmal wollen wir mindestens einen Punkt holen, besser noch drei“ – Timo Horn, Torwart des 1. FC Köln, gibt sich im Interview mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vor dem Derby bei Borussia Mönchengladbach angriffslustig. „Normale Spiele sind das nicht. Gegen Gladbach ist es das Derby schlechthin“, weiß der 22-jährige Rückhalt der „Geißböcke“ um die Brisanz der Partie am Samstag. Mit einem Sieg im Duell der rheinischen Rivalen könnten die Kölner die Lücke zur Borussia in der Tabelle schließen und weiter Richtung Europa schielen. „Es ist unser klares Ziel, sie in der Tabelle nicht davonziehen zu lassen“, so Horn, der seit 2012 die unumstrittene Nummer eins beim FC ist.
Einen Abschied im Sommer schließt der in Rondorf groß gewordene Schlussmann derweil nicht aus: „Ich bin kein Freund von Treueschwüren und Versprechen – damit sind ganz andere Spieler auf die Nase gefallen, die ein halbes Jahr später weg waren. Wenn ich diesen Schritt wagen sollte, müsste alles passen“, erklärt er und nennt mögliche Kandidaten, bei denen er schwerlich „Nein“ sagen könnte. „Ich möchte vom FC eigentlich nicht weg, aber jeder hat Traumvereine. Real Madrid, Arsenal, Manchester United – wenn ein solcher Klub anfragen sollte, würde ich darüber nachdenken, bei vielen anderen nicht“, bekennt Horn freimütig. „Ich würde in Köln einiges aufgeben – und das nur sehr ungern tun. Das würde ich auch für größere Klubs nicht einfach aufgeben.“
Die Ambitionen Richtung Nationalmannschaft sind für den 22-Jährigen, der sich nicht erst seit dieser Saison mit seinen Leistungen in den Dunstkreis der DFB-Auswahl gespielt hat, noch nicht allzu akut: „Natürlich ist es mein Ziel, in diesen Kreis vorzustoßen. Aber ich bin neben Loris Karius der Jüngste von denen, um die es vor allem geht. Also habe ich auch noch am meisten Zeit“, betont Horn gewohnt ruhig. An Selbstvertrauen mangelt es dem FC-Torwart jedenfalls nicht: „Ich sehe mich nicht chancenlos im Kampf um die Position hinter Manuel Neuer. Wenn ich mich weiter so entwickle wie bisher, dann muss ich mich nicht verstecken“, so Horn. Ein Nachteil sei allerdings die fehlenden Bewährungschance auf internationaler Ebene. Aber: Gewinnt der FC das Derby, dann könnte Horn vielleicht demnächst auch in Köln solche Erfahrungen sammeln.