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Köln.Sport

Abschied mit Würde

Abschied

Timo Horn (l.) konnte seine Tränen nach dem Abpfiff nicht zurückhalten und bekam Trost von Kapitän Jonas Hector. (Foto: imago/Jan Huebner)

Seit Monaten war es zu erwarten, nun ist es klar. Der sechste Abstieg der stolzen FC-Vereinshistorie ist nicht mehr abzuwenden. Ja, theoretisch besteht noch eine Chance, rein rechnerisch ist der Abstieg noch nicht beschlossen – Aber wer gestern nach dem Spiel in die Gesichter der Spieler schaute, der muss längst erkannt haben, dass weitere Rechenspiele bloß noch Zeitverschwendung sind.

Nach dem 2:2 gegen Schalke weinten Timo Horn, Leo Bittencourt und Co. bittere Tränen. Ein Beleg dafür, dass die letzten Wochen und Monate nicht spurlos an diesen Akteuren vorbeigingen. Gleiches gilt für die Fans des Effzeh – und dennoch applaudierten sie nach Abpfiff den FC-Profis zu. Vorbildlich! Und „spürbar anders“, denn das hat man in Köln auch schon ganz andersartig erlebt.

Eine Elf, die sich trotz sichtbarer Verunsicherung (siehe Sörensen) mit Courage gegen die Niederlage stemmt; Anhänger, die ihr Versprechen aus der Vereinshymne, mit dem Verein „durch et Füer“ zu gehen, ernst nehmen; und eine Geschäftsführung, die die Zeichen der Zeit schon lange erkannt hat und den Neuaufbau in Liga Zwei mit zweitligaerfahrenen Neuzugängen und einem talentierten „kölschen“ Trainer längst eingeleitet hat – Unter solchen Voraussetzungen muss einem nicht Angst und Bange um den 1. FC Köln werden.

Interessant wird jetzt, wie es weitergeht, wenn die Tränen getrocknet sind. Ob Leo Bittencourt, Timo Horn und weitere Leistungsträger nach dem Sommer noch das FC-Trikot tragen werden, steht völlig in den Sternen. Verabschiedet sich der FC in den ausstehenden drei Spielen aber genau so würdig aus der Bundesliga, wie es im Heimspiel gegen Schalke der Fall war, lässt das die Chancen auf einen Verbleib allerdings sicher nicht schlechter werden.