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Köln.Sport

1. FC Köln erstattet Strafanzeige im Fall Potocnik

Der 1. FC Köln hat Strafanzeige wegen versuchten Betrugs gegen drei Vertreter des slowenischen Fußballvereins NK Olimpija Ljubljana erstattet.

SO wollen die Fans des 1. FC Köln ihren Nachwuchs-Stürmer Jaka Cuber-Potocnik wieder jubeln sehen. (Foto: IMAGO / Herbert Bucco)
SO wollen die Fans des 1. FC Köln ihren Nachwuchs-Stürmer Jaka Cuber-Potocnik wieder jubeln sehen. (Foto: IMAGO / Herbert Bucco)

Der 1. FC Köln hat Strafanzeige wegen versuchten Betrugs gegen drei Vertreter des slowenischen Fußballvereins NK Olimpija Ljubljana erstattet. Die Staatsanwaltschaft Köln hat den Anfangsverdacht bejaht und ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Der Spieler Jaka Cuber-Potocnik hatte im Januar 2022 seinen Vertrag mit NK Olimpija Ljubljana fristlos gekündigt. Anschließend wechselte er in die Domstadt zur U19 des FC. Die FIFA sprach daraufhin wegen Vertragsbruchs eine Spielsperre von vier Monaten gegen den Spieler aus. Außerdem sollte der Verein NK Olimpija Ljubljana eine Entschädigung von rund 52.000 Euro erhalten. Die Kölner haften nach dem FIFA-Reglement für den Schadenersatz. Zudem wurde der FC von der FIFA mit einer Transfersperre von zwei Spielzeiten belegt.

Verfahren und Entscheidungen des CAS

Alle beteiligten Parteien, NK Olimpija Ljubljana, der 1. FC Köln und Jaka Cuber-Potocnik, riefen den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne an. In einer vorläufigen Entscheidung setzte der CAS die Transfer- und Spielsperre aus. Dadurch konnte der FC neue Spieler registrieren und Potocnik war in der U19 spielberechtigt. Im September 2023 fand eine mündliche Verhandlung vor dem CAS statt, bei der Zeugen und Sachverständige gehört wurden. Die Parteien hielten an ihren Anträgen fest.

Zeugenaussagen bestätigen Kölner Darstellung

Zeugen, darunter ehemalige Funktionäre von NK Olimpija Ljubljana, bestätigten die Kölner Darstellung. Sie gaben an, dass Zusagen bei Vertragsabschluss von NK Olimpija Ljubljana nicht eingehalten worden seien. Dies habe zur rechtswirksamen Kündigung von Potocnik geführt. Zudem wurde betont, dass die Kölner nicht zur Vertragsauflösung angestiftet haben. Experten für schweizerisches und slowenisches Recht erklärten zudem, dass mündliche Zusagen bindend seien.

Der 1. FC Köln erstattet Strafanzeige

Die Zeugen von NK Olimpija Ljubljana widersprachen sich teilweise und widerlegten sich selbst. Der FC sieht darin den Versuch von NK Olimpija Ljubljana, ungerechtfertigt Schadenersatz zu erlangen. Deshalb hat der 1. FC Köln Strafanzeige wegen versuchten Betrugs gegen drei Vertreter von NK Olimpija Ljubljana erstattet. Die Staatsanwaltschaft Köln bestätigte den Anfangsverdacht.

Der CAS muss nun eine endgültige Entscheidung treffen. Beim 1. FC Köln ist man derweil zuversichtlich, dass seine Argumente Gehör finden werden. Im Falle einer positiven Entscheidung würde der CAS die Kündigung von Jaka Cuber-Potocnik für rechtswirksam erklären und die gegen den FC verhängte Spiel- und Transfersperre aufheben.

Aktualisiert am 29. November, 14:15 Uhr:

1. FC Köln und Olimpija Ljubljana – Eskalation der Vorwürfe

Der Konflikt zwischen dem 1. FC Köln und Olimpija Ljubljana erreicht eine neue Stufe der Eskalation. Einen Tag nach der Bekanntgabe der Strafanzeige wegen versuchten Betrugs durch den FC kündigt Olimpija an, rechtliche Schritte wegen Verleumdung gegen den Bundesligisten einzuleiten. Der deutsche Vizepräsident von Ljubljana, Christian Dollinger, zeigt sich in Interviews „sehr überrascht“ über die Vorwürfe des FC und weist sie entschieden zurück. Die Staatsanwaltschaft Köln bestätigt derweil, dass die Vorermittlungen bereits über den Anfangsverdacht hinausgehen, betont jedoch die Unschuldsvermutung bis zum Abschluss der Ermittlungen. Der Düsseldorfer Strafrechtsexperte Ingo Bott erklärt, dass die Staatsanwaltschaft mit dem Anfangsverdacht auf tatsächliche Anhaltspunkte für strafrechtlich relevantes Verhalten hinweist.