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Köln.Sport

Sportjugend: SPD kritisiert Thelen-Aussage

Flüchtlinge in Turnhalle

Auf 27 Hallen muss der Kölner Sport derzeit verzichten, da sie zur Unterbringung von Flüchtlinge gesperrt sind
Foto: Getty Images

„Absolut inakzeptabel“: In der Debatte um die Hallenproblematik in Köln wirft die SPD der Grünen-Politikerin Elisabeth Thelen vor, die Sportjugend in die rechte Ecke drängen zu wollen.

Die Debatte um die zur Unterbringung von Flüchtlingen belegten Hallen in Köln wird immer hitziger: Die SPD-Ratsfraktion wirft Elisabeth Thelen, sportpolitische Sprecherin der Kölner Grünen, vor, die Sportjugend durch eine Aussage in der aktuellen Köln.Sport-Magazin in die rechte Ecke drängen zu wollen. „Ich bin fassungslos über den Vorwurf der Kollegin Thelen gegenüber der Sportjugend, sie würde die Sportvereine gegen die Flüchtlinge auf die Straße bringen. Das ist absolut inakzeptabel“, erklärt Peter Kron, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Gerade der organisierte Sport, zu welchem die Sportjugend gehört, erbringt für uns so wichtige Integrationsleistungen und dafür gibt es jetzt von Schwarz-Grün einen Tritt gegen das Schienbein.“

Die Sportjugend hatte die aktuelle Situation in den letzten Wochen mehrmals mit scharfen Worten öffentlich kritisiert und dabei auch Verwaltung und Politik in die Pflicht genommen (Köln.Sport berichtete). Eine Kritik, die offenbar bei der schwarz-grünen Ratskoalition für Verstimmung sorgt. Im aktuellen Köln.Sport-Magazin hatte Thelen die Pressemitteilungen der Sportjugend aufs Korn genommen: „Was die Sportjugend in der jüngsten Vergangenheit veröffentlicht hat, ist alles andere als eine Einladung zum Dialog. Auf den Punkt gebracht will die Sportjugend die Sportvereine gegen Flüchtlinge auf die Straße bringen“, so die ehemalige Bezirksbürgermeisterin. Aussagen, die bei der SPD für Unverständnis sorgen: „Schon in der Vergangenheit hatten die Grünen jegliche Kritik an der Unterbringung von Geflüchteten in Turnhallen als unzulässige Instrumentalisierung bezeichnet. Doch gerade andersrum wird ein Schuh draus: Die Grünen instrumentalisieren die Geflüchteten, um von der Konzeptlosigkeit der Oberbürgermeisterin und ihrer zuständigen Verwaltung abzulenken und jegliche Kritik hieran für unzulässig zu erklären“, betont Kron in einer Presseaussendung der SPD-Fraktion und fordert: „Die Geflüchteten und der Sport brauchen endlich eine klare Perspektive!“

Ein Konzept, das die Rückgabe der Sporthallen an den Sport organisiert, sei mehr als überfällig, so Kron: „Überall in NRW ziehen die Geflüchteten aus Turnhallen in adäquate Unterkünfte, nur in Köln tut sich nichts“, kritisiert der Vorsitzende des Sportausschusses. Nach Köln.Sport-Informationen sind es aktuell 27 Turnhallen, die aufgrund der Unterbringung von Flüchtlingen nicht für die Kölner Sportvereine bereit stehen. Insgesamt entspricht das einem Zehntel aller städtischen Sporthallen.