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Köln.Sport

Fortuna: „Ich habe eine Riesenwut“

Uwe Koschinat, Trainer Fortuna Köln, regt sich mächtig auf

Angespannt nach Niederlagenserie: Fortuna Kölns Trainer Uwe Koschinat
Foto: imago/osnapix

Fortuna Köln ist nach drei Niederlagen in Serie hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Vor dem Duell bei Mainz 05 II sieht Trainer Uwe Koschinat vor allem sich selbst in der Pflicht.

Rheinfussball

Nach dem 1:1 am 5. März bei der SG Sonnenhof Großaspach schien die Welt der Fortuna mehr als nur in Ordnung. Mit dem Remis am 29. Spieltag der 3. Liga war die 40-Punkte-Marke geknackt. Manche bauten hernach Wolkenschlösser und rechneten den Südstädtern sogar Chancen auf den Relegationsplatz aus. Drei Spieltage, drei Niederlagen und 3:10-Tore später sind die Kölner wieder hart auf dem Boden der Tatsachen gelandet. Vor dem Spiel bei der Reserve von Mainz 05 am Samstag (14 Uhr) hat es Uwe Koschinat ordentlich die Petersilie verhagelt. Hinzu kommt eine sehr angespannte personelle Lage.

Die notwendige Spannung und die hartnäckige Fixierung auf das Ziel Klassenerhalt sind den Kölnern in den letzten Wochen abhandengekommen. Der Trainer der Fortuna beschwört den Teamgeist. „Ich sitze mit der Mannschaft in einem Boot. Einer gibt die Richtung vor, die anderen rudern. Aber, wenn es schief läuft, gehen wir alle gemeinsam unter.“ Koschinat stellt sich in diesen Tagen vor sein derzeit extrem fehleranfälliges Team und nimmt sich selber in die Pflicht. „Ich habe eine Riesenwut auf mich. Ich muss mich kritisch hinterfragen. Ich habe nicht immer die richtigen Entscheidungen getroffen. Man kann sich nicht nur abfeiern lassen. Aber natürlich muss sich auch die Mannschaft bewusst werden, was sie da zuletzt auf dem Platz abgeliefert hat.“ Es stünde alles auf wackligen Füßen, betont Koschinat und fügt hinzu: „Es geht um die Existenz des Vereins!“

Zumindest ist der Gegner in einer vergleichbaren Situation. Nur einen Punkt mehr haben die Mainzer, die lange oben mitspielten und nun noch das ein oder andere Pünktchen benötigen. „Ich brauche jetzt Spieler, die den Fight annehmen und die ihre Fehler minimieren, was in dieser Stresssituation nicht so einfach ist“, unterstreicht der Trainer. Mit welchem Personal Koschinat die Bewährungsprobe bestreiten wird, ist noch ein wenig unklar. Klar ist, wer ausfällt: Johannes Rahn, Tobias Fink, Florian Hörnig, Michael Kessel, Kai-David Bösing und Markus Pazurek sind verletzt. Torjäger Marco Königs ist gesperrt nach Gelb-Rot gegen Erfurt. Das ärgert den Trainer nicht nur aufgrund der damit fehlenden Torgefahr. „In der Abwehr gibt es immer eine Zuordnung und da hat Marco bei Standards in der ganzen Saison erst einen Gegentreffer gegen Kiel verschuldet, und der war sogar erst im Nachschuss.“

Weiter bangen muss Koschinat auch um den eigentlich erwarteten Einsatz von Kristoffer Andersen, der schon gegen Erfurt fehlte und im Training einen Rückschlag erlitten hat. Ohne die Schaltzentrale im Mittelfeld wäre die bevorstehende Aufgabe für die Kölner umso kniffliger. Zumal der Coach nach den letzten Spielen insbesondere von der zentralen Defensive eine Steigerung erwartet. Andreas Glockner klammert er dabei aber aus. „Er hat ein herausragendes Engagement gezeigt. Nur wäre bei ihm weniger manchmal mehr gewesen.“ Zumindest einen kleinen Lichtblick gab es im letzten Heimspiel für Koschinat. Cimo Röcker gab sein Debüt für die Fortuna. Der ehemalige U-Nationalspieler tastet sich nach einem langen Leidensweg langsam wieder an den Profifußball und seine früheren herausragenden Leistungen heran. „Ich freue mich für ihn persönlich. Dass seine harte Arbeit langsam Früchte trägt. Er ist sicher eine Alternative für die Startelf, aber er ist, zumal auch auf der Position, sicher nicht der Heilsbringer“, sagt Koschinat über den Linksverteidiger.

Quelle: Stefan Kleefisch für rheinfussball.de