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Köln.Sport

Hurra! Hurra?

Das Geißbockheim im Kölner Grüngürtel (Foto: Imago/Manngold)

Das Trainingszentrum des 1. FC Köln im Grüngürtel wird ausgebaut und modernisiert! Die Politik will (in der Mehrzahl), der FC will, der Kölner Sport will. (Foto: Imago/Manngold)

Der FC darf ausbauen. Sagt die Verwaltung. Endlich! Und klasse! Nix da! Jetzt geht der Streit erst richtig los, denn nun will ein Trüppchen sogenannter Grüngürtelschützer die Entscheidung vor Gericht angreifen …

Nutzen wir mal unsere humanistische Bildung und warnen: Coram iudice et in alto mare in manu dei soli sumus. Vor Gericht und auf hoher See sind wir allein in Gottes Hand! Denn gewonnen hat der 1.FC Köln noch nicht …

Nur die Politik hat erst einmal verloren. Jedenfalls mal wieder ein Steinchen von ihrer Glaubwürdigkeit. Denn eigentlich ist ja die Mehrheit immer schon für den Ausbau rund ums Geißbockheim gewesen, und für die Pläne des Klubs. Am Anfang war auch alles klar, erst recht natürlich vor der Wahl. Bis dann auf einmal der Rückzieher zum Prinzip wurde, mit neuen Vorschlägen, neuen Locations. Mit dem Hinweis auf politische Konstellationen.

Ohne Druck – keine Entscheidung

Erst als der öffentliche Druck wuchs, angefacht durch den FC, durch Fans und Bürger, durch den Sport und seine Institutionen, da drehte sich der Wind wieder. Denn so war klar geworden: Eine Mehrheit ist für diesen Ausbau. Also fiel jetzt die Entscheidung: Erweiterung – Mandat erteilt!

Gut ist daran, die Nummer ist vom Tisch. Und was jetzt noch an Groll in der Luft hängt, wird sich auflösen. Auf gute Kölsche Art! Schlecht ist: Der Drops ist beileibe noch nicht gelutscht.

Denn nun werden wohl Gerichte angerufen. Von sogenannten Grüngürtelverteidigern. Von Naturschützern. Von denen, die sagen: Wir sind der Bürgerwille!

Mehrheiten für den Standort Geißbockheim

Würde man tatsächlich mal alle Kölner Bürger befragen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass eine breite Zustimmung herrscht für die Pläne des FC. Für Pläne, die ja wirklich auch nur mit einer gewissen Verstocktheit als zerstörerischer Eingriff in Natur und Grüngürtel zu sehen sind.

Nur, wenn die Sache irgendwann in die gerichtlichen Instanzen rutscht, könnte diese in der gesamten Bürgerschaft mehrheitsfähige Entscheidung plötzlich ausgehebelt werden.

Würde das passieren, wäre das natürlich schlecht für den FC. Aber in der Konsequenz auch für den Sport. Die Stadt. Und viele, viele ihrer Bürger.

Fred Wipperfürth