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Köln.Sport

Fortuna strebt Richtung Relegation

Uwe Koschinat freut sich über das Los für die bevorstehenden Aufstiegsendspiele Foto: IMAGO

Uwe Koschinat freut sich über das Los für die bevorstehenden Aufstiegsendspiele
Foto: IMAGO

Fünf Punkte Vorsprung haben die Südstädter dank kölscher Schützenhilfe. In der Relegation wartet das Hammer-Los!  Groß war der Jubel, als die Partie im Franz-Kremer-Stadion abgepfiffen wurde. Nicht nur bei der Reserve des 1. FC Köln, die gerade den Sportfreunden Lotte beim 2:2 einen großen Kampf geliefert hatte, sondern auch bei allen anwesenden Fortuna-Verantwortlichen und -Fans, da die jungen „Geißböcke“ ihrem Verfolger wichtige Zähler im Rennen um die Meisterschaft abgetrotzen konnten.

Zuvor sahen die 1050 Zuschauer am Geißbockheim ein packendes Match zwischen zwei stark auftretenden Mannschaft. Furios begannen die FC-Amateure, vergaßen sich allerdings für die Mühen zu belohnen. Lotte machte es besser und ging durch Türpitz (28.) in Führung. Noch vor der Pause der Ausgleich: Fabian Poß nickte eine Maßflanke von Mario Engels zum hochverdienten Ausgleich ein (37.).

Auch im zweiten Durchgang bewiesen die Kölner Nachwuchskicker ihr Potenzial: Lukas Scepanik schoss zum 2:1 ein und brachte nicht nur den Fortuna-Anhang zum Jubeln (56.). Nach dem Ausgleich durch Türpitz (65.) wackelte die FC-Reserve, fiel aber nicht. „Wir haben heute richtig Mumm bewiesen“, erklärte Coach Stephan Engels nach der Partie dem Kölner Stadt-Anzeiger und sagte auf die Schützenhilfe für die Fortuna angesprochen: „In erster Linie haben wir für uns gespielt – das muss ich in aller Deutlichkeit klarstellen.“

Dennoch: Dank des Remis und des eigenen Erfolgs über Siegen (KÖLN.SPORT berichtete) hat die Fortuna nun fünf Punkte Vorsprung auf Lotte – und sogar ein Spiel mehr in der Hinterhand. Kaum verwunderlich, dass Coach Uwe Koschinat, der seinen Kollegen Engels nach der Partie herzlich umarmte, aus dem Strahlen gar nicht mehr herauskam. „Von unseren Fans wird das schon als Vorentscheidung gefeiert, ich bin da etwas zurückhaltender“, gab er sich betont gelassen. Stunden später sollte Koschinat jedoch durch eine weitere Nachricht erfreut werden.

Das Los für den möglichen Gegner in den möglichen Aufstiegsspielen fiel nämlich auf den FC Bayern München, genauer gesagt: auf die Reservemannschaft des Rekordmeisters, die sich in der Regionalliga Bayern durchsetzen dürfte. Die Talente der Münchener gelten allgemein als der schwerst mögliche Kontrahent. Koschinat schockt das nicht, ganz im Gegenteil. „Das ist genau das, was ich wollte. Wenn wir schon eine Relegation, dann gegen den FC Bayern. Es ist zwar nur die zweite Mannschaft, aber es ist halt trotzdem der FC Bayern München“, so Koschinat, der bei einem etwaigen Heimspiel auf viele Zuschauer hofft: „Das muss der Höhepunkt der Saison sein.“

Ein weiteres Highlight steht den Fortunen am kommenden Samstag bevor, wenn es zum Derby zur Viktoria in den Sportpark Höhenberg geht. Die würde den Südstädtern liebend gern einen Strich durch die Aufstiegsrechnung machen und scheint rechtzeitig zum stadtinternen Duell in Form zu kommen. Gegen die Zweitvertretung von Schalke 04 gewann die Wollitz-Elf am Wochenende 3:2 (0:0).

Nach dem Seitenwechsel entschieden Timo Staffeldt (58.), Mike Wunderlich (62.) und Fatih Candan (72.) innerhalb einer Viertelstunde die Partie zugunsten der Viktoria. „Bis zum 3:0 haben wir richtig gespielt, das wünsche ich mir auch für die nächste Saison und zwar von Beginn an“, war Wollitz sichtlich zufrieden mit der Leistung seines Teams. Das Gesamtbild trübten auch die zwei späten Gegentore (Leipertz/85., Wolff/88.) nicht.

Das lag auch an einer Personalentscheidung: Fatih Candan wird seinen Vertrag bei der Viktoria verlängern. Der Angreifer, in dieser Saison mit 15 Treffern bislang bester Schütze der Rechtsrheinischen, bleibt weitere zwei Jahre bei den Höhenbergern.