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Köln.Sport

Wohin mit der Jugend?

Wir haben viele schöne Dinge in Köln: Den Kölner Dom, die Haie, den FC, die LanxessArena, das Schokoladenmuseum, den Kölnturm, das Kölsch und noch mehr. Aber ein hochklassiges Basketballteam gehört sein langer Zeit nicht mehr zur Millionenstadt am Rhein.

Im Sommer 2009 kam die erschreckende Nachricht für die Sportstadt Köln. Die Köln 99ers beantragten Insolvenz und verzichteten auf die Bundesliga Teilnahme in der darauffolgenden Saison. Die viertgrößte Stadt Deutschlands stand ohne Profibasketballteam da.
Was sollte mit der talentreichen Jugend passieren, die hier so zahlreich heranwächst?

Zur Zeit gibt es nur zwei Möglichkeiten für einen Jugendspieler, seine Träume von der Basketballkarriere zu verwirklichen. Die erste ist, man bleibt in Köln, spielt allerdings in der 2. Regionalliga beim MTV Köln. Dieser ist in der Liga auf dem vorletzten Platz, und es sieht nicht danach aus, dass er dieses Jahr noch aufsteigen würde. Also kann man den Verein auch nicht als sonderlich gutes Sprungbrett in eine höhere Liga ansehen.
Die zweite Möglichkeit ist: raus aus Köln! Auch wenn diesen Satz kein in Köln geboren und groß gewordener Junge gerne hört, muss man wohl für die erfolgreiche Basketballkarriere den Karneval hinter sich lassen und in neue Traditionen eintauchen. Genau so wie im Sommer dieses Jahres der erst 17-Jährige David Markert. Der Ehrenfelder Junge ist im August raus aus Köln und rein in die Welt der vielen Fahrräder: Göttingen. Doch es hat sich für den 1,93 großen Point-Guard ausgezahlt, seine Familie und Freunde hinter sich zu lassen. Er ist Topscorer seines Teams in der NBBL, trainiert beim Bundesligateam mit und wurde sogar schon für eine Bundesligapartie aufgestellt.

Letztes Jahr gab es einen kleinen Schritt nach vorne, wieder Klasse in die Stadt zu bringen. Der Ballpark von Stephan Baeck öffnete seine Tore . Jugendspieler konnten dort zu jeder Zeit hingehen und an ihrer Technik arbeiten. Doch dieses Projekt hat scheinbar auch ein schnelles Ende gefunden, da Stephan Baeck den Ballpark schließen will. Also haben wir wieder den gleichen Status wie vor zwei Jahren: Keine ordentlichen Trainingsmöglichkeiten, kein Profiteam, keine Zukunft für die Talente wie Viktor Frankl-Maus und Lennart Steffen in Köln.

Die Teambesitzer müssen schnellstmöglich handeln, damit wir wieder schönere Zeiten im Basketball erleben können. Die Zeit ohne ein hochklassiges Team dauert schon wieder viel zu lange.