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Köln.Sport

„Wir liegen an der Spitze“

Der Start in die Galoppsaison naht: Am Ostermontag geht es in Weidenpesch los Foto: imago/Thomas Zimmermann

Der Start in die Galoppsaison naht: Am Ostermontag geht es in Weidenpesch los
Foto: imago/Thomas Zimmermann

Seit 1998 ist Benedikt Faßbender-Fiegl für den Kölner Renn-Verein als Geschäftsführer tätig. Im Gespräch mit Köln.Sport zieht er Bilanz und blickt voraus auf das Rennjahr 2015.

Herr Faßbender-Fiegl, macht Pferde­rennen ohne Wetten wirklich nur halb so viel Spaß?

Wenn man erlebt hat, welche Stimmung herrscht, wenn die Pferde dem Ziel entgegengaloppieren und die Zuschauer die von ihnen gewetteten Pferde anfeuern, dann will man beim nächsten Rennen dabei sein. Wetten ist das Salz in der Suppe.

Worauf sollten Neulinge beim Wetten unbedingt achten?

Sie sollten ihrer Intuition folgen. Oft hat man Glück, wenn man das Pferd mit einem ansprechenden Namen oder den Jockey mit dem schönsten Dress wählt.

Bereits seit 1998 fungieren Sie als Geschäftsführer des Kölner Renn-Vereins. Über welche Entwicklung haben Sie sich in dieser langen Zeit besonders gefreut?

Ich freue mich besonders darüber, dass wir uns zu einer Familienrennbahn entwickelt haben und der Kölner Renn-Verein von der Stadt Köln wieder besser wahrgenommen wird.

Welche Innovationen würden Sie gerne auf den Weg bringen?

Alle Innovationen, die dazu führen, dass dieser faszinierende Sport mit seinem Kulturgut Rennpferd, auch im fünften Jahrhundert seines Bestehens, seine Attraktivität bewahrt. Dazu gehört vor allen Dingen eine Verbesserung der Präsenz im Fernsehen.

Wie fällt Ihre Bilanz des Rennjahres 2014 aus? Konnten Sie die Zuschauerzahlen erneut steigern?

Wir waren mit der Saison 2014 sehr zufrieden. Sowohl im Wettumsatz als auch bei den Zuschauerzahlen konnten wir Steigerungen von 16 Prozent verzeichnen. Damit liegen wir unter den großen Rennbahnen in Deutschland an der Spitze.

Im Jahr 2014 haben Sanierungsarbeiten an der Haupttribüne begonnen. Sind diese abgeschlossen?

Die Sanierung der Haupttribüne erfolgt in mehreren Bauabschnitten. Der erste wird dieses Frühjahr abgeschlossen werden. Drei weitere sollen folgen, deren Zeitplan aber noch ungewiss ist, hier sind wir auf Sponsoren und Unterstützung angewiesen, auch wenn die Denkmaltöpfe der Stadt und des Landes nicht prall gefüllt sind.

Seit 1998 Geschäftsführer des Kölner Renn-Vereins: Benedikt Faßbender-Fiegl Foto: imago/Frank Sorge

Seit 1998 Geschäftsführer des Kölner Renn-Vereins: Benedikt Faßbender-Fiegl
Foto: imago/Frank Sorge

Der Kölner Renn-Verein ist in ­Sachen Marketing enorm aktiv. Welche Maßnahmen haben sich in der Vergangenheit als besonders effektiv erwiesen, und was planen Sie in der anstehenden Rennsaison?  

Unsere Marketingaktivitäten haben sich besonders unter der Präsidentschaft von Eckhard Sauren seit 2011 vervielfältigt. Dabei ist es besonders positiv, dass wir uns eine gute Daten­bank unserer Kunden aufgebaut ­haben, die uns ermöglicht, diese durch Newsletter und Infopost über unsere Renntage zu informieren. 2015 wollen wir unsere 2014 erfolgreich gestartete Facebook-Seite weiter ausbauen und uns auch der gezielten Online-Werbung zuwenden.

Wie werden Sie 2015 dem Ruf als Familienrennbahn gerecht?

Mit einer Eintrittskarte von 14 Euro für die ganze Familie und einem attraktiven Kinderland mit vielen Aktivitäten.

Am Ostermontag startet die Saison in Weidenpesch, in diesem Jahr gleich mit dem FC-Renntag. Dieser findet schon zum vierten Mal statt und hat in den Vorjahren viele Besucher angelockt. Was dürfen die Reit- und FC-Fans in diesem Jahr erwarten?

Der FC-Renntag ist mittlerweile zu einer festen Tradition in unserem Jahresprogramm und zu einer erfolgreichen Kooperation mit dem 1. FC Köln geworden. Der 1. FC Köln wird wieder für viel FC-Kolorit sorgen, unter anderem mit Autogrammstunde, Tombola, Hennes und der Verlosung einer Teilnahme an einem Kicker-Spiel gegen Patrick Helmes. Sportlich sorgt der SolarWorld-Grand-Prix-Aufgalopp für Spannung.

2015 ist in Weidenpesch das Jahr der Jubiläen. Am Pfingstmontag findet das 30. Mehl-Mülhens-Rennen statt, der Gerling-Preis wird zum 80. Mal ausgetragen, und Deutschlands ältestes Rennen, das Oppenheim-Union-Rennen, findet gar zum 180. Mal statt. Wie werden ­diese Jubiläen gefeiert?

Wir sind den jeweiligen Sponsoren sehr dankbar, dass sie uns ermöglichen, die Austragung dieser Rennen für unser Publikum anzubieten. Wir hoffen, dass diese Jubiläen sportliche Leckerbissen werden.

Auf welche Stars der Szene freuen Sie sich besonders?

Natürlich auf Andrasch Starke und seine faszinierenden Ritte. Aber auch auf die Erfolge unserer Kölner Trainer, die im letzten Jahr über 4,3 Millionen Euro Gewinnsumme mit den in Köln trainierten Pferden eingefahren ­haben, freue ich mich. Cham­pion ­Peter Schiergen, Andreas Löwe, Waldemar Hickst, Karl Demme und der ­erfolgreich gestartete Newcomer Henk Grewe werden den deutschen Rennen ihren Stempel aufdrücken.

Was wünschen Sie sich für die Rennsaison 2015?

Glückliche große und kleine Zuschauer und gesunde Pferde.

Interview: Stefan Kühlborn