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Köln.Sport

„Wesseling-Urfeld ekelt mich an“

Dominic Reinold auf dem Platz. Sein Fall beschäftigt nun die FIFA. Foto: privat

Dominic Reinold auf dem Platz. Sein Fall beschäftigt nun die FIFA.
Foto: privat

Portugal nicht zur WM, aufgrund eines Kölners? Das ist die Frage, die seit Tagen durch die Presse geistert. In Köln.Sport meldet sich nun erstmals Dominic Reinold zu Wort, der Spieler, um den es in der ganzen Angelegenheit geht.Konkret geht es um den Fall des 25-Jährigen, der vor gut fünf Jahren vom Landesligisten SpVg Wesseling-Urfeld in die USA wechselte und in der College-Liga für Furore sorgte. Seine starken Leistungen verschafften ihm schließlich 2012 einen Profivertrag beim portugiesischen Erstligisten SC Beira Mar. Der Beginn eines Skandals. Denn mit der Unterschrift eines Profivertrags erhalten die Jugendvereine eines Spielers das Recht auf eine Ausbildungsentschädigung. In diesem Fall rund 150.000 Euro, auf die die SpVg Wesseling-Urfeld bis heute wartet. Nun hat sich die FIFA eingeschaltet und macht Druck. Der portugiesische Verband muss das klären. Falls nicht, könnte der portugiesische Verband für sein Fehlverhalten bestraft werden. Es kann sogar Sanktionen auf internationaler Ebene geben, wie dem Ausschluss bei der Fußball-WM.

Exklusiv in Köln.Sport meldet sich nun erstmals Reinold selbst zu Wort. „Das Vorgehen von Wesseling ekelt mich ehrlich gesagt an. Rechtlich steht ihnen das Geld zu, das ist mir bewusst. Aber wenn man von einer Ausbildungsentschädigung reden, dann müsste mein Vater 90 Prozent des Geldes bekommen. Denn er hat mich und andere Spieler in meinem Alter aus Wesseling erst so gut gemacht, wie wir dann letztlich wurden.“ Der Verein aus dem Rhein-Erft-Kreis dagegen habe sich um die echte Ausbildung seiner Nachwuchsspieler nicht so richtig gekümmert. „Sie haben Plätze und Kabinen gestellt, aber das war es. Und als ich dann Profi geworden bin, habe ich nie mehr ein Wort von den Verantwortlichen gehört. Bis jetzt, wo sich Geld mit mir verdienen lässt. Und das ist einfach nur lächerlich“, so der Kölner Reinold, dessen Vater Stephan seit neun Jahren beim 1. FC Köln als Nachwuchstrainer arbeitet.

Laut eines offiziellen Schreibens des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) an sein portugiesisches Pendant (liegt Köln.Sport vor) hat die Spielvereinigung nach dem Spielerwechsel sogar nur 80.000 Euro gefordert.

Nun wird die Sache eine Angelegenheit der FIFA. Ob der Streit zwischen beiden Vereinen am Ende tatsächlich Auswirkungen auf die Weltmeisterschaft in Brasilien hat, wird sich zeigen.