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Köln.Sport

Werte schaffen statt vernichten

Quelle: IMAGO

Lukas Podolski entwickelte sich rasend schnell zum Nationalspieler – das schaffen aber nicht alle Talente

Im Zuge seiner Neuausrichtung leiht der 1.FC Köln seit Sommer verstärkt Talente aus – mit dem Ziel, deren Marktwerte zu steigern und Gewinne zu erzielen

 

Das ist natürlich der Idealfall: Aus der eigenen Jugend gekommen, entwickelte sich Lukas ­Podolski zum Stammspieler und Nationalspieler. Bei seinem Verkauf 2006 nach München brachte der Stürmer seinem Club zehn Millionen Euro Ablöse ein. Doch nicht alle Talente gehen so schnell durch die Decke.

Seit Beginn dieser Spielzeit verfolgt der 1. FC Köln daher ein neues Leihkonzept. In weit größerem Umfang als bisher verleiht der Club Spieler, die in der Bundesliga kaum oder gar nicht zum Zuge kamen, an andere Vereine. In der Fremde sollen die meist noch jungen Kicker Spielpraxis sammeln, sich weiterentwickeln und idealerweise auch noch ihren Marktwert steigern. Inwieweit dies bei den Leihkicker der Hinrunde 2011/12 gelungen ist, bilanziert Köln.Sport auf Seite 15 (vollständiger Artikel in der aktuellen Köln.Sport.)

Eigentlich gab es zu diesem Vorgehen, das Teil der Neuausrichtung ist, mit der finanzielle Werte geschaffen werden sollen, auch gar keine Alternative. „Das Ausleihkonzept ist unsere einzige Chance, wirklich Spielerwerte zu erschaffen oder zu erhalten, anstatt Spielerwerte zu vernichten“, erklärt FC-Manager Volker Finke im Gespräch mit Köln.Sport. „Wenn man 40 Profis unter Vertrag hat, dann kann man nicht einfach zwölf Spieler auszahlen und sagen: ‚Wir brauchen euch nicht mehr‘.“ Wohl wahr, schließlich würde der finanziell eher klamme Club so fahrlässig Gelder verschenken.

Schwieriger Übergang

Dies betrifft insbesondere die Talente aus der eigenen Jugend, die nicht auf Anhieb in der Profitruppe durchstarten. „Gerade diese Hochbegabten können mittels einer Ausleihe von ein oder zwei Jahren wichtige Schritte machen“, sagt Finke. Denn gerade beim Übergang zu den Profis lauern viele Fallstricke. „Das ist ein sehr diffiziles Thema“, gibt Volker Finke zu bedenken. „Draußen kommt es zwar gut an, wenn man Youngster früh hochholt. Aber das ist oft populistisch, weil es den Eindruck erweckt, man würde Talente besonders gut fördern.“

Die Kölner Reinhold Yabo und Bienvenue Basala-Mazana, die 2009 mit der U17-Nationalmannschaft Europameister wurden, sind zwei dieser hochverlangten Kicker, die sich nicht aus dem Stand in der Beletage des deutschen Fußballs behaupten konnten.

Mehr zur Neuausrichtung des 1.FC Köln und den verliehenen Spielern gibt es in der aktuellen Köln.Sport.