fbpx
Köln.Sport

Werkself trotzt Bayern einen Punkt ab

Quelle: IMAGO

Sidney Sam (v.) traf zum 1:1 für Bayer.

Bayer Leverkusen erkämpft sich ein Unentschieden im Top-Spiel des 8. Spieltags gegen den FC Bayern, verpasst aber den Sprung an die Tabellenspitze.

Mit der 0:2-Niederlage von Spitzenreiter Borussia Dortmund in Mönchengladbach war vor dem Duell des Zweiten, Bayern, gegen den Dritten, Leverkusen, klar, dass es gegen halb neun einen neuen Tabellenführer geben würde.

Trainer Sami Hyypiä schickte seine Mannschaft mit drei Veränderungen gegenüber dem 2:1-Erfolg in der Champions League gegen San Sebastian in das Gipfeltreffen. Mit Spahic für Wollscheid und Donati für Hilert wurde die Viererkette umgekrempelt. Zudem durfte der erst im August für fünf Millionen Euro aus München gekaufte Emre Can als Linksaußen für Heung-Min Son starten. Auf Seiten der Gäste rutschte Xherdan Shaqiri für Arjen Robben ins Startaufgebot.

Vor 30.210 Zuschauern zog Bayern von Beginn an sein schnelles Kurzpassspiel auf. Über außen sorgten vor allem Shaqiri und der in der ersten Hälfte überragende Franck Ribery für Gefahr. Die Hereingaben konnte der glücklose Thomas Müller (11. Minute, 36., 39.) aber ein ums andere Mal nicht verwerten.

Beeindruckte Leverkusener ließen sich in der ersten halben Stunde hinten rein drücken. Das einzige Mittel in Richtung Bayerntor waren Befreiungsschläge auf Stefan Kießling, der gegen die Innenverteidigung Boateng-Dante aber keinen Stich sah und in der 84. Minute angeschlagen ausgewechselt wurde.

Nach 30 Minuten ging der Favorit folgerichtig in Führung. Nach langem Zuspiel von Alaba ließen Donati und Toprak Ribery zu locker an den Strafraum dribbeln. Nach einem Haken legte der Franzose den Ball in die Mitte auf den sträflich freien Toni Kroos, der seinen dritten Torschuss humorlos aus 13 Metern ins Tor drosch – 1:0 für die Gäste durch den Ex-Leverkusener.

Für die Münchner und das Publikum überraschend, ließ die Antwort der Hyypiä-Elf aber nicht mal eine Minute auf sich warten: Sidney Sam mit seiner ersten guten Aktion, setzte sich auf rechts geschickt gegen Ribery und Alaba durch und bediente Bender. Seine Flanke konnte Neuer nur auf Boenisch verlängern, der den Torwart erneut prüfte, der Abpraller fiel Sam vor die Füße – Ausgleich durch die erste echte Chance der Heimmannschaft!

In der 36. Minute vergab Müller die beste Chance des Spiels: Eine Alaba-Flanke köpfte Bayerns alleinige Sturmspitze einen Meter über das leere Tor. So nahm Bayer das 1:1 mit in die Halbzeit.

Sekunden nach Wiederanpfiff dann wieder Müller im Blickpunkt: Toprak zog den Angreifer elfmeterreif zu Boden. Die Pfeife des ansonsten soliden Schiedsrichters Knut Kircher blieb stumm. Glück für Bayer!

In Halbzeit zwei gelang es den Gastgebern, die rechte Abwehrseite weitestgehend dichtzumachen, Bayern blieb überlegen, war aber zu wenig zwingend. Dem sehr starken Bernd Leno reichte meist sein gutes Stellungsspiel, um die Versuche von Ribery (69.), Dante (50.) und dem eingewechselten Robben (78., 89.) zu parieren.

Nachdem das faire Spiel mit nur zwei Gelben Karten gegen Boenisch (52.) und Boateng (67.) im zweiten Durchgang abgeflaut war, wurde es in der Schlussphase noch mal hitzig. Bayern wollte den Sieg!

In der Nachspielzeit hätte sich Bayern-Neuling Mario Götze erst fast mit einem Big Point eingeführt: Leno verwehrte ihm den Siegtreffer aus spitzem Winkel.

Dann kam die Werkself, die sich eigentlich auf die Verteidigung des Punktes beschränkt hatte, Sieg und Tabellenführung doch noch ganz nah: Joker Heung-Min Son (67. für Can) schüttelte auf links Lahm ab und zog in die Mitte, wo der ebenfalls neue Hegeler im Zweikampf mit Ribery stürzte. Wieder blieb der Elfmeterpfiff aus, diesmal zurecht. Dafür folgte der Abpfiff, der die Bayer-Fans kurz pfeifen ließ.

Schnell wich der Ärger aber der Einsicht, dass die Werkself mit einem Punkt gut bedient war. Für mehr war Bayern einfach zu stark.

Das erkannte auch der beste Leverkusener, Bernd Leno an: „Bayern hat eigentlich komplett das Spiel gemacht, spielerisch fehlt uns zu denen schon noch ein Stück. Am Ende zählt aber der Punkt, der Rest ist egal.“

Nach der Länderspielpause geht es am 18.10. zu Lieblingsgegner Hoffenheim, gegen das Bayer in zehn Spielen noch ohne Niederlage ist (neun Siege, ein Unentschieden). Bis dahin verbleiben Leno und Co. punktgleich mit dem BVB in Lauerstellung auf Platz 3.