Wasser marsch! Wassersport in Köln
Gut 300 Kilometer trennen Köln vom Meer. Wassersport kann man gerade im Sommer aber auch hier betreiben.
Köln als Wassersport-Mekka? Nicht wirklich. Wen es aber zum Sporttreiben ins oder auf das kühle Nass zieht, der findet rund um die Domstadt mehr Möglichkeiten, als es der Blick auf die Landkarte vermuten lässt. Damit sind nicht nur die Hallen- und Freibäder gemeint. Mehrere Seen im Stadtgebiet, dazu natürlich der Rhein – Langeweile muss bei Kölner Wasserratten nicht aufkommen. Pünktlich zu Beginn der (hoffentlich) wärmeren Jahreszeit liefert Köln.Sport einen Überblick über die Wassersportangebote in der Stadt und der näheren Umgebung.
Wakeboard/Wasserski
Auf die Bretter, fertig, los! Wer Lust auf Wasserski oder Wakeboarden hat, findet mit dem Bleibtreusee in Brühl, dem Straberger See in Dormagen und dem Wasserski-See in Langenfeld gleich drei Anlagen, die nur einen Katzensprung von Köln entfernt liegen. Vom Anfänger über den Fortgeschrittenen bis hin zum Crack kommt jeder auf seine Kosten. Auch Gruppen sind nach vorheriger Anmeldung willkommen. Auf allen drei Anlagen stehen Trainer zur Verfügung, die für die ersten Gleitversuche oder das Feilen an der Technik gebucht werden können. Mit Spannung wird das „Projekt Full-Size-Cable“ am Wakebeach 257 in Dormagen erwartet. Zwar verraten die Betreiber noch keine Details zum entstehenden Wakeboard-Parcours, doch das seit sechs Jahren geplante Projekt soll in diesem Sommer eröffnet werden. Bereits jetzt stehen am Straberger See eine Anfänger- sowie eine Fortgeschrittenen-Bahn mit Rampen für das volle Wakeboard-Vergnügen zur Verfügung.
Am Bleibtreusee, der auch zum Schwimmen, Windsurfen, Tauchen, Schnorcheln und Stand-Up-Paddling freigegeben ist, finden Wakeboarder ebenfalls beste Bedingungen für Beginner und Könner vor. Gleich vier Rundkurse erwarten Wassersport-Freaks in Langenfeld. Angebote wie „Early Board“, Mehrfach- oder Jahreskarten bringen preisliche Vorteile. Gemeinsam haben die drei Anlagen großzügige Außen- und Gastronomiebereiche, die an sonnigen Tagen zahlreiche Besucher anlocken und in Sachen Chillen und Genießen keine Wünsche offen lassen.
Rudern
Das Rudern hat in Köln eine lange Tradition. So blickt die Kölner Rudergesellschaft 1891 e.V. in diesem Jahr auf ihr 125-jähriges Bestehen zurück. Noch älter ist der 1877 gegründete Kölner Ruderverein (KRV 77). Vier weitere Klubs nutzen den Rhein zum Trainieren vor der Haustür, darunter der Kölner Club für Wassersport und der Mülheimer Wassersport e.V. Köln. Die Vereine bieten Schnupperkurse und Anfängertraining an – Termine online oder auf Anfrage. Vom Ruderboot aus mutet die kölsche Kulisse mit Dom, Altstadt, Rheinauhafen bis in die Rheinauen prächtig an. Das Freizeittraining findet zumeist im Kölner Süden, Richtung Rodenkirchen und Sürth, statt. Von den dortigen Bootshäusern starten etwa der KRV 77 oder die KRG 1891 ihre Trainingseinheiten und Touren. Rechtsrheinisch führt der Mülheimer Wassersport e.V. Köln von seinem schwimmenden Bootshaus aus zwischen April und Anfang Oktober Einsteigerkurse für Jugendliche ab zwölf Jahren sowie Erwachsene durch. Leistungssportler bis hin zur internationalen Klasse zieht es auf den Fühlinger See, der mit seiner 2.300 Meter langen Regattabahn beste Voraussetzungen für Ruderer und Kanuten bietet. Mitte April wurde dort die Deutsche Kleinbootmeisterschaft 2016 ausgetragen. „Rudern für alle“ – Neulinge sind ebenso willkommen wie erfahrene Sportler – bieten auf dem Fühlinger See zum Beispiel der Kölner Club für Wassersport oder der Kölner Ruderclub 71 regelmäßig an.
Stand-Up-Paddling (SuP)
Aloha-Feeling mitten im Rheinland – das bietet die SUP Station Köln am Fühlinger See. In dem Holzhaus am Blackfoot Beach können Anfänger und Fortgeschrittene Bretter und Paddel ausleihen, Kurse buchen oder sich für Touren anmelden. Von Mitte Mai bis Ende September ist die SUP Station, angemessenes Wetter vorausgesetzt, nahezu täglich geöffnet.
Immer sonntags werden auf der Website die aktuellen Öffnungszeiten für die folgende Woche veröffentlicht. In den Abendstunden stehen regelmäßig After-Work-Kurse sowie Touren in den Sonnenuntergang auf dem Programm. Wer den Fühlinger See bereits hinreichend im Stehen paddelnd erkundet hat, kann an der SUP Station Köln auch Ausflüge auf anderen Seen oder Flüssen buchen. Ausleihstationen für Bretter und Paddel gibt es auch am Bleibtreusee in Brühl und am Wakebeach 257 in Dormagen.
Kanu
Wer an Köln denkt, hat dabei vermutlich selten bis nie Wildwasserkanus vor Augen. Dabei ist die Domstadt Heimat eines der erfolgreichsten deutschen Klubs in dieser Sportart: Der Verein für Wassersport Blau-Weiss Köln hat mit Stephan Stiefenhöfer, Max Hoff und Niels Verhoef bereits mehrere Weltmeister hervorgebracht. Am Vereinsgelände in Köln-Weiß, direkt am Rheinufer, finden von Frühjahr bis Herbst Kanu-Kurse statt, dort starten Touren und Wettkämpfe. Interessenten sind willkommen. Besonders am Herzen liegt dem Verein die Nachwuchsarbeit, daher gibt es spezielle Trainingsangebote für Kinder. Auch die Wettkampfsportler trainieren vor Ort die Grundlagen. Mit dem Rhein-Kanu-Club Köln 1923 und dem Kanu Club Grün-Gelb Köln gibt es auch in Rodenkirchen zwei Möglichkeiten, in den Kanusport hineinzuschnuppern. Bei Grün-Gelb stehen in diesem Jahr noch im August und September zweitägige Einführungskurse auf dem Programm.
(Freiwasser-)Schwimmen
Die Freibadanlagen der KölnBäder locken in den Sommermonaten täglich bis zu 20.000 Kölner an. Mit dem Event „Jeck op Freibad“ wird am 11. Juni im Stadionbad offiziell die Saison eröffnet. Wer lieber chlorfrei seine Bahnen ziehen möchte, kann dies bei ausgezeichneter Wasserqualität im Fühlinger See, im Bleibtreusee, im Escher See, im Liblarer See sowie im Otto-Maigler-See tun.
Tauchen
Die professionelle Tauchbasis „Blue Marlin“ im Blackfoot Outdoor Camp am Fühlinger See bietet Schnuppertauchen, Einsteiger- und Fortgeschrittenenkurse in Theorie und Praxis an. Auch eine Tauchlehrer-Ausbildung kann absolviert werden. Im Sommer beträgt die Sichtweite auf Flora und Fauna unter Wasser bis zu acht Meter. Equipment gibt es zum Ausleihen.
Svenja Dahlhaus