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Köln.Sport

Was passiert mit Modeste?

Kein Spieler hat die Fans des 1. FC Köln in der jüngeren Vergangenheit so begeistert wie Anthony Modeste. Nachdem er nun in China sein Arbeitsverhältnis gekündigt und sich der Wechsel nach Istanbul zerschlagen hat – wie geht es weiter mit dem ehemaligen Kölner Publikumsliebling?
Modeste

Sein Herz gehört Köln: In der vergangenen Saison besuchte Anthony Modeste seinen Ex-Klub öfter im Stadion, hier beim Heimspiel gegen RB Leipzig. (Foto: imago/Jan Huebner)

Seine Tore brachten dem Effzeh die erste Europapokal-Teilnahme nach 25 Jahren, in der Folgesaison wurde er nach seinem Wechsel Richtung China dann schmerzhaft vermisst. Doch trotz des monatelangen Hick-Hacks um seinen Wechsel fliegen dem Franzosen in der Domstadt noch immer die Herzen entgegen, nicht wenige Fans würden ihn wohl sofort mit Kusshand zurücknehmen. Daran ändert auch eine Spielzeit in der schwachen Chinese Super League nichts, die Qualitäten von Modeste sind weiterhin allseits bekannt.

Vielseitigkeit: Modeste trifft aus allen Lagen – und auf alle möglichen Weisen. In der Europapokal-Saison erzielte er 14 Tore mit dem rechten Fuß, vier mit dem linken, vier mit dem Kopf und drei per Elfmeter. Zudem staubte er einmal ab.

Sieg-Garant: 2016/17 holte der 1. FC Köln zwölf Siege – bei zehn dieser Erfolge traf der Stürmer mit der Rückennummer 27. Lediglich in Leverkusen (zwei Tore Maroh) und gegen Frankfurt (Jojic) gewannen die Kölner auch ohne ein Tor von „Tony“.

Physis: Auch durch eine Saison in China hat Modeste nichts von seiner imposanten Physis eingebüßt. Die ihm eigene Kombination aus Größe, Kraft und Schnelligkeit zeichnet den Mittelstürmer nach wie vor aus.

Modeste kann liefern – wenn er will

In der Chinese Super League stellte er diese Qualitäten ebenfalls unter Beweis, kam in zwölf Spielen auf vier Tore, bereitete ein weiteres vor. Trotzdem ist das Kapitel in Fernost für ihn nun beendet, da sein Club Tianjin Quanjian ihm zuletzt kein Gehalt mehr zahlte. Daraufhin schaltete der Franzose gar die FIFA ein – und forciert nun einen Wechsel. Interessierte Teams sollten jedoch auch seine Schwächen berücksichtigen.

Alter: Mit 30 ist der Torjäger noch lang kein Fußball-Rentner, große Leistungssprünge sind von ihm jedoch auch nicht mehr zu erwarten. Ob er seine Physis auch im fortgeschrittenen Alter weiterhin so ausspielen kann, wie bisher, ist zumindest fraglich.

Disziplin: Modeste ist jemand, der liefern kann – wenn er will. Auch in Köln gab es vor dem überragenden Europapokal-Jahr Phasen, in denen er nicht regelmäßig traf – und bietet dann auch keinen Mehrwert für die Mannschaft, da er nicht als knochenharter Arbeiter gilt.

Unklare Vertragssituation: Keine direkte Schwäche von ihm, dennoch ein Problem: Das komplizierte Vertragswerk in China ist sehr undurchsichtig, viele Teams dürften deshalb Abstand von einer Verpflichtung nehmen.

Der letzte Punkt war auch der Hauptgrund, warum sich der eigentlich schon sicher geglaubte Deal mit Galatasaray Istanbul platzte. Nachdem er sich erfolglos in Dortmund angeboten hatte, erklärte er jüngst noch einmal: „Mein Herz gehört Köln“. Steht also eine Rückholaktion zum FC an? Eher nicht, Alexander Wehrle verwies die Gerüchte zuletzt ins Reich der Fabeln. So bleibt der Stürmer auf Vereinssuche. In Köln wird er jedoch nicht unterschreiben. Höchstens einen neuen Mietvertrag – seine Familie wohnt noch immer hier.