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Köln.Sport

Viktoria kämpft sich in Unterzahl zum Sieg

Fatih Candan (Viktoria Köln) auf einem Fußballplatz

Schoss die Viktoria zum Heimsieg gegen Rot-Weiss Essen: Angreifer Fatih Candan
Foto: imago/Osnapix

Erfolgreiches Osterfest für Viktoria Köln: Die Höhenberger gewinnen am Ostermontag ihr Heimspiel gegen Rot-Weiss Essen mit 1:0, umjubelter Matchwinner ist ein Angreifer.

Rheinfussball

Viktoria Köln hat zum dritten Mal in Folge ohne Gegentor gewonnen. Am 31. Spieltag der Regionalliga West zeigten die Kölner in einem umkämpften Spiel gegen ein zum Siegen verdammtes Rot-Weiss Essen großen Willen und siegten dank des goldenen Tores von Fatih Candan (77.) vor 1.249 Zuschauern 1:0 (0:0). „Wir wussten vor dem Spiel, dass wir eine besondere Leistung brauchen, um heute zu bestehen. In der ersten Hälfte hätten wir bereits in Führung gehen können, müssen anschließend fast 45 Minuten in Unterzahl agieren. Das haben wir hervorragend gemacht und ich freue mich mit der Mannschaft, dass wir das Spiel gewinnen konnten“, erklärte Viktoria-Coach Tomasz Kaczmarek nach dem Abpfiff.

Zeitweise schienen sich die 22 Akteure auf dem Platz von den noch sichtbaren Linien des Rugby-Länderspiels beeinflussen zu lassen. Die Partie zwischen der Viktoria und den abstiegsbedrohten Gästen aus Essen war äußerst ruppig, artete phasenweise regelrecht in Gehacke aus und brachte viel Stoff für Diskussionen mit Schiedsrichter Florian Visse. Stolze acht gelbe und eine gelbrote Karte zeugen von einem körperbetonten und nicht selten unfairen Fussballspiel. Dabei ließen die ersten 20 Minuten der Partie auf eine hochklassige Partie hoffen. Engagierte Offensiven und wackelige Defensiven auf beiden Seiten sorgten für einige Torchancen.

Unterzahl statt Elfmeter

Fatih Candan vergab in der 17. Minute die größte Gelegenheit für die Hausherren, als er einen durch eine Steilvorlage von Jules Reimerink eingeleiteten Konter mit einem etwas zu hoch angesetzten Lupfer aus 20 Metern über den zu früh herausgeeilten RWE-Keeper Robin Heller vollendete. Nur knapp einen halben Meter flog die Kugel über das Lattenkreuz. Ein Drehschuss aus aussichtsreicher Position von David Jansen, der ebenfalls über das Ziel flog, war für lange Zeit die letzte Torgefahr, die die beiden Offensivreihen ausstrahlten. Mit zunehmender Spielzeit flachte das spielerische Element ab und wich immer mehr einem wilder werdenden Getrete.

Vor allem zu Beginn der zweiten Halbzeit wurde es hitzig. Kaum war der zweite Durchgang angepfiffen, mussten die Gastgeber in Unterzahl weitermachen. Kapitän Tim Jerat, der sich bereits im ersten Durchgang wegen eines taktischen Fouls eine Verwarnung eingehandelt hatte, flog wegen einer vermeintlichen Schwalbe im Strafraum mit der Ampelkarte vom Platz (48.). Ein Elfmeter, das war nach Abpfiff sogar von Essener Seite zu hören, die richtige Entscheidung gewesen. In kürzester Zeit hagelte es nun gelbe Karten, die Partie war mehrfach für minutenlange Diskussionen unterbrochen.

Candan staubt zum Sieg ab

20 Minuten vor dem Ende nahm das Spiel schließlich wieder Fahrt auf. Das war vor allem der Verdienst der Viktorianer, die trotz Unterzahl gefährlicher waren und mutig das Heil in der Offensive suchten. Trainer Tomasz Kaczmarek reagierte auf die Spielfreudigkeit seiner Kölner und brachte mit René Klingenburg eine weiter Offensivkraft. Die Einwechslung des 22-Jährigen erwies sich als Goldgriff für die Hausherren. Gerade einmal zwei Minuten stand „Klinge“ auf dem Platz, als er eine Ecke von der rechten Seite wuchtig auf das Tor köpfte. RWE-Torwart Heller konnte den Ball noch parieren, war gegen den Abstauber von Candan aus kurzer Distanz aber machtlos und Viktoria ging in Führung (77.).

Defensiv gegen wütend anrennende Rot-Weisse wackelnd, aber ohne noch eine Großchance zuzulassen, brachten die Kölner das knappe 1:0 über die Zeit und fuhren den dritten Sieg mit weißer Weste in Folge über die Zeit. Bemühte und aggressive Essener, die sich jedoch keinen echten Hochkaräter erspielen konnten, rutschen durch die Niederlage noch tiefer in die Krise und auf den ersten Abstiegsplatz.

Quelle: Daniel Sobolewski für rheinfussball.de