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Köln.Sport

VfL tanzt auf drei Hochzeiten

Quelle: imago

Am Wochenende startet der VfL Gummersbach in den Europapokal der Pokalsieger: Dennis Krause (l.) und Patrick Wiencek sind heiß auf den ersten Saisoneinsatz auf internationalem Parkett.

Zum letzten Mal geht es in dieser Saison um den Europapokal der Pokalsieger. Der VfL startet als Titelverteidiger in den Wettbewerb und spielt in der ersten Runde gegen den türkischen Vertreter Maliye Milli Piyango SK.

Für den VfL Gummersbach beginnt nach Liga und DHB-Pokal morgen Abend die dritte Hochzeit. In die will die Mannschaft von Trainer Sead Hasanefendic nicht nur erfolgreich starten, sondern möglichst wieder bis zum Schluss dabei sein: „Unser Ziel ist das Finale“, gibt der kroatische Coach das Endspiel selbstbewusst als Ziel vor.

Auf dem Weg dahin könnten es die Gummersbacher aber mit richtig dicken Brocken zu tun bekommen: Im Wettbewerb sind beispielsweise noch der HC Celje aus Slowenien und vor allem die SG Flensburg-Handewitt aus der deutschen Bundesliga, bei denen man gerade erst 27:43 verloren hat, vertreten.

Der erste Gegner kommt mit dem Maliye Milli Piyango SK aus der türkischen Hauptstadt Ankara. Die Mannschaft von Trainer Serdar Seymen spielt seit 2004 durchgängig international, stand 2007 sogar im Achtelfinale des Wettbewerbs, war dann aber den Kadetten Schaffhausen unterlegen.

Das ändert allerdings nichts daran, dass die Handballer aus Ankara ein relativ unbeschriebenes Blatt sind. Immerhin starten sie von einer besseren Tabellenposition in der heimischen Liga aus in den Europapokal. Die Handball-Herrenmannschaft von Maliye Milli Piyango SK belegt derzeit in der Tabelle Rang drei und ist nach sechs Spieltagen noch ungeschlagen.

Wie im vergangenen Jahr startet der amtierende Europapokalsieger der Pokalsieger mit zwei Spielen in Deutschland in den Wettbewerb. Zum Auftakt gastiert am Freitag um 20.00 Uhr die Mannschaft aus Ankara in der Eugen-Haas-Halle. Am Sonntag um 17.00 Uhr ist der VfL zu „Gast“ in Olpe. Ausgerichtet wird das Heimspiel der Türken von der Handballabteilung des TV Olpe. Die Sauerländer haben eigens eine fünfköpfige Arbeitsgruppe um den Abteilungsleiter Uwe Schmidt gebildet.

„Erst einmal mussten wir einen mehrseitigen Fragebogen der EHF in englischer Sprache ausfüllen, dann müssen wir Dolmetscher für Türkisch und die internationale EHF-Delegation sowie das Schiedsrichtergespann stellen. In der Halle müssen die Nationalflaggen von fünf Staaten, aus so vielen Ländern kommen die Sportler, Schiedsrichter und Delegierten, gehisst werden“, berichtet Schmidt. „Zum Glück hat uns bei der Korrespondenz mit der EHF der VfL geholfen; die kennen das ja alles aus langjähriger Erfahrung.“

Die Stadt Olpe stattete den TV Olpe mit einer Ausnahmegenehmigung aus, die nun 650 Zuschauer in der Kreissporthalle erlaubt. Ganz wichtig: Es gibt keinen offiziellen Vorverkauf mehr. „Das Spiel ist so gut wie ausverkauft, da wir erst einmal unseren Mitgliedern Karten angeboten haben“, so Schmidt. 50 Tickets sind an den VfL Gummersbach als „Auswärtsmannschaft“ verteilt worden.

2009 und 2010 konnten die Oberbergischen den Europapokal der Pokalsieger für sich entscheiden. Der Wettbewerb wird diese Saison zum letzten Mal ausgetragen und in der nächsten Spielzeit – ähnlich wie im Fußball – mit dem EHF-Pokal zusammengelegt.