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Köln.Sport

Veh: „Dann gibt es Chaos“

Ganz Köln diskutiert über Trainer Markus Anfang, nicht viele trauen ihm im kommenden Jahr einen guten Start in Liga Eins zu. FC-Geschäftsführer Armin Veh hat zu diesem und vielen anderen Themen nun in einem großen Interview Stellung bezogen.
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FC-Geschäftsführer Armin Veh äußerte sich im Interview zur aktuellen Unruhe um den 1. FC Köln. (Foto: imago images/Chai v.d. Laage)

Armin Veh hat aktuell einen schweren Spagat zu bewältigen. Auf der einen Seite sieht er die immer noch gute Ausgangslage der Mannschaft des 1. FC Köln, die trotz schwachen Leistungen in den vergangenen drei Spielen den Aufstieg weiterhin fest vor Augen hat. Auf der anderen Seite werden die Stimmen lauter und mehr, die Trainer Markus Anfang und seine Fußballphilosophie kritisieren. Und sieht man sich das neue, große Interview an, welches Veh am Dienstagabend dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gab, muss man feststellen: Absolute Rückendeckung für den aktuellen Coach sieht anders aus.

„Wenn Markus Anfang mit der Mannschaft den Aufstieg schafft, dann hat er eine Leistung erbracht“, sagt Veh, der auf die Frage, warum dem gebürtigen Kölner denn trotzdem nicht die Sympathien entgegenfliegen, kurz angebunden antwortet: „Dann fragen Sie die Leute warum das so ist.“ Ob er definitiv mit Anfang in die erste Liga gehen werde, darauf antwortete Veh vielsagend: „Schauen Sie: Es ist doch immer das gleiche Spiel. Sobald man etwas sagt, ist es verkehrt.“ Auf den Hinweis, er könne auch ein klares Bekenntnis zum Trainer abgeben, entgegnete Veh: „Mit solchen Aussagen kann ich als Chef nichts gewinnen.“ Dennoch fügt er auch an: „Dass ich dazu gefragt werde, ist eigentlich ein Witz.“

Auch zu anderen Themen rund um das Geißbockheim und den immer noch wahrscheinlichen Aufstieg äußert er sich. Angesprochen auf mögliche Neuverpflichtungen für Liga eins sagte er: „Wir werden auf jeden Fall was machen, das ist notwendig. Wir werden uns verändern, aber nicht großartig. Das können wir auch gar nicht. Wir sind finanziell gesund, aber wir haben kein überdimensionales Budget zur Verfügung.“ Über Hannover-Verteidiger Waldemar Anton, der zuletzt als möglicher Neuzugang gehandelt wurde, sagte Veh nur: „Das ist ein interessanter Spieler.“

Auch zur Neuausrichtung des Vorstands wurde Veh befragt, wolle sich aber heraushalten, wie er selbst sagt. „Da ich hier Geschäftsführer bin, habe ich keine Politik zu machen.“ Anschließend tut er dies jedoch, als er auf die Satzung des Effzeh angesprochen wird, die den Mitgliederrat bekanntermaßen stärkt. Angesprochen auf das Thema Demokratisierung im Profifußball sagt er: „Meine Meinung: Man kann so einen großen Verein nicht demokratisch führen. Wie soll das gehen? Am Ende muss jemand zuständig sein und die Entscheidungen treffen. Wenn zu viele Leute mitreden, die nicht aus dem Fußball kommen, ist das ein Problem. Dann gibt es Chaos.“