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Köln.Sport

Unter dem Radar: Kölner Kanu-Talent kämpft um Gold

Marlene Wesseling ist in einer wenig beachteten Sportart äußerst erfolgreich. Nun will die 18-Jährige aus Poll bei der anstehenden Junioren-EM ihren Titel verteidigen.

Kanu
Marlene Wesseling ist eine der besten Kanufahrerinnen im Wildwasser. (Foto: Privat)

Im Gegensatz zu Kanu-Slalom gehört der Kanuwildwasser-Rennsport nicht zu den olympischen Disziplinen. Das macht es dieser Sportart hierzulande nicht gerade leichter, es mangelt an Förderung und vor allem medialer Aufmerksamkeit. Doch das hält eine 18-jährige Kölnerin nicht davon ab, täglich hart für ihre Ziele zu trainieren. „Ich betreibe diesen Sport seit fast acht Jahren“, berichtet Marlene Wesseling von der Kanu Sport Gemeinschaft Köln (KSG). Ihre Übungseinheiten absolviert sie natürlich auf dem Rhein, also praktisch vor ihrer Haustür in Poll. Dabei wird „hoch- und runtergepaddelt“, fügt Marlene hinzu. Diese jeweils 80- bis 90-minütigen Einheiten ergänzt die junge Sportlerin regelmäßig mit „Trockenübungen“, heißt: Krafttraining und Gymnastik.

Bei der Junioren-Europameisterschaft, die vom 25. bis 28. August in Banja Luka (Bosnien und Herzegowina) stattfindet, geht die Nachwuchs-Kanutin von der Schäl Sick gar als Titelverteidigerin an den Start. Bereits vor zwei Jahren gewann Marlene Gold bei der EM in Slowenien, genauer gesagt im Einzel (Distanz „Classic“) sowie mit der Mannschaft. Ihr Ziel bei der EM in Banja Luka? „Meinen Titel in der Ausdauerdisziplin zu verteidigen. Und ein besseres Ergebnis im Sprint zu erzielen“, lächelt sie.

Beim Kanuwildwasser-Rennsport gilt es, in einem Wildwasserfluss-Abschnitt die beste Linie zu treffen und natürlich die schnellste Zeit zu fahren. Die Paradedisziplin der Kölnerin ist die lange Distanz – „Classic“ (ca. 15-20 Minuten lang) genannt – gegenüber der kurzen, die „Sprint“ (ca. eine Minute) heißt. Auch national hätte Marlene gerne ihre Titel als Deutsche Meisterin (Sprint und Classic 2021) verteidigt. Doch „wegen einer Corona-Erkrankung konnte ich dieses Jahr nicht an den Wettkämpfen teilnehmen“, sagt die kölsche Wassersportlerin, die im nächsten Jahr ihr Medizinstudium beginnen will. Umso mehr wünscht sich Marlene Wesseling nun bei der Junioren-EM einen neuen sportlichen Erfolg. Köln.Sport drückt dafür jedenfalls ganz fest die Daumen!

Text: Frank Schwantes