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Köln.Sport

„Unser junges Team braucht Zeit“

Quelle: IMAGO

SC-Trainer Colin Bell (r.), hier mit Vereinspräsident Bernd Stemmeler, will von seiner Mannschaft in der Rückrunde eine kontinuierliche Weiterentwicklung sehen

Zwei Wochen vor Anpfiff der Rückrunde der Frauenfußballbundesliga blicken die Spielerinnen des SC 07 Bad Neuenahr auf abwechslungsreiche Wochen zurück. Einer sehr erfolgreichen Hallentournee, frostigen Testspielen und zahlreichen Länderspiel-Nominierungen gibt SC-Trainer Colin Bell gibt einen Einblick in den Stand der Vorbereitung.

Herr Bell, in zwei Tagen steht das Testspiel beim Zweitligisten 1899 Hoffenheim an. Mit welcher Mannschaft?

Eine gute Frage, denn gleich 11 Spielerinnen stehen uns nicht zur Verfügung. Zu den Nationalspielerinnen gesellen sich noch Coco Schröder und Sara Doorsoun, die beide an Verletzungen laborieren. Nun liegt es an den Mädels, die in Hoffenheim spielen werden, sich zu empfehlen. Das haben sie gegen Mayen schon gut gemacht, und sie arbeiten im Training sehr gewissenhaft. Wir werden wohl noch zwei Mädchen aus der U17 mitnehmen.

Ist diese Situation eher Fluch oder Segen?

Wenn gleich neun Spielerinnen in nationalen Auswahlteams spielen, kann man ja nicht meckern. Das beste Beispiel ist Almuth Schult, die am Mittwoch ihr erstes A Länderspiel machen wird. Es ist toll zu sehen, welche Entwicklung Almuth genommen hat. Sie selber, aber auch die gute Zusammenarbeit zwischen Michael Fuchs (Torwarttrainer der Nationalmannschaft) und unserem Torwarttrainer Mario Gros, hat diesen Einsatz ermöglicht. Silvia Neid hat sich ja sehr schnell festgelegt und für den SC 07 ist es natürlich eine tolle Sache, jetzt eine weitere aktive Nationalspielerin in den Reihen zu haben. Für die Hiergebliebenen ist es eine gute Möglichkeit sich zu empfehlen. Und das machen sie auch, da bin ich mir sicher.

Wie sind Ihre Erwartungen an die anstehende Rückrunde?

Ich erwarte, dass wir uns weiterentwickeln. Klar, die Fans wollen jetzt irgendeinen Tabellenplatz hören, aber uns ist es wichtiger zu sehen, dass es Fortschritte gibt und zwar in allen Bereichen. Es geht ja gleich gegen Wolfsburg los. Das ist ein Spitzenteam und es wird sehr schwer, sie zu besiegen. Ich hoffe, unsere Fans werden uns weiter so unterstützen wie bisher. Das Team betont immer wieder, wie sehr es hilft, den 12. Mann/Frau auf unserer Seite zu haben. Wenn die Mannschaft weiter so diszipliniert spielt, kann sie sich noch weiter nach vorne arbeiten. Aber der Vorsprung nach hinten ist auch noch nicht komfortabel. Nur ein Schlendrian wird nicht einkehren, das kann ich versprechen.

Was erwartet die Fans am 26.2., wenn es wieder los geht?

Eine Mannschaft, die wieder alles geben wird, um das bestmögliche Resultat zu erzielen. Es wird wohl wieder ein Geduldsspiel werden, bei dem derjenige erfolgreich sein wird, der es mehr will. Gelingt der Start, haben wir natürlich wieder ein wenig mehr Ruhe um uns weiterzuentwickeln. Das ist mir sehr wichtig, denn dieses junge Team braucht auch noch Zeit. Sie wissen spätestens nach dem Sieg gegen Duisburg, dass sie mit den Großen mithalten können. Das darf aber keine Eintagsfliege bleiben. Fakt ist aber, dass die meisten Bundesligavereine einen großen Respekt vor unserer Mannschaft haben.