Die Fans des SC Fortuna Köln nehmen Abschied von ihrem Präsidenten
Foto: Ben Horn
Beim 0:0 des SC Fortuna Köln gegen Borussia Dortmund II rückt das Ergebnis nach dem Tod von Präsident Klaus Ulonska in den Hintergrund. Allen Beteiligten rund um das Kölner Südstadion war anzumerken: Auf diesen 29. Spieltag der dritten Liga hätte man zu diesem Zeitpunkt gerne verzichtet. Nach dem plötzlichen Tod von Präsident Klaus Ulonska, der in der Nacht zum Samstag den Folgen eines Herzinfarkt erlegen war, hatte der Verein noch versucht, das Spiel zu verlegen. Dieser Bitte kam der Deutsche Fußball-Bund allerdings nicht nach. Und so kamen 1.888 Zuschauer in den Kölner Süden, um gemeinsam zu trauern und einen Mann zu ehren, dessen Verdienste um den SC Fortuna Köln kaum in Worte zu fassen sind.
Angefangen bei einem Plakat, das die Fans zu Ehren ihres Präsidenten, der sie am vergangenen Wochenende noch mit dem Zug zum Auswärtsspiel nach Unterhaching begleitet hatte, gefertigt hatten, über eine emotionale Schweigeminute, in der man eine Stecknadel hätte fallen hören können, bis hin zu stetigen „Klaus Ulonska“-Sprechchören: Es war eine besondere Atmosphäre. Dies war auch den Spielern anzumerken, die am Morgen von der schrecklichen Kunde erreicht worden waren und sich schon am Nachmittag wieder auf Fußball konzentrieren sollten.
Kurz zusammengefasst: Die 90 Spielminuten boten wenige Highlights. Fortuna begann druckvoll und drängte die abstiegsbedrohten Gäste schnell in die Defensive. „Wir sind gut reingekommen, haben daraus aber kein Kapital geschlagen und dann den Faden verloren“, sagte Trainer Uwe Koschinat in der Halbzeit. Auch nach dem Seitenwechsel war das Spiel geprägt von Fehlpässen, Ballverlusten und Ungenauigkeiten auf beiden Seiten. Fast wäre Markus Pazurek per Freistoß der Führungstreffer gelungen, der Ball landete aus gut 20 Metern aber an der Latte (65.). Im direkten Gegenzug hatte die BVB-Reserve ihre beste Chance des Spiels, als Tammo Harder mit einem Schlenzer vom Strafraumeck den Pfosten traf (66.).
So stand nach 90 Minuten ein leistungsgerechtes Remis, über das im Anschluss aus verständlichen Gründen kaum mehr ein Wort verloren wurde. Dortmunds Trainer David Wagner verzichtete aus Respekt auf die Spielanalyse und Uwe Koschinat sprach emotionale Worte über seinen Weggefährten Klaus Ulonska, ehe er, emotional berührt, abbrechen musste. Die Trauer und Fassungslosigkeit über den Verlust dieses besonderen Menschen war allgegenwärtig. Klaus Ulonska wird für immer ein Teil der Fortuna-Familie sein, auf all seinen Fortuna-Wegen.