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Köln.Sport

Tennis: Saisonstart für Rot-Weiss

Gerry Weber Open, Viertelfinale, Andreas Seppi

Namhafter Neuzugang bei den Domstädtern: der Italiener Andreas Seppi.
Foto: imago/Nordphoto

Am 3. Juli starten die Tennis-Herren von Rot-Weiss Köln in ihr zweites Bundesliga-Jahr. Trotz starker Einzelspieler steht der Teamgeist im Mittelpunkt.

Roger Federer, Rafael Nadal, Stan Wawrinka. Drei große Namen im Tennis, die eines gemeinsam haben: Sie alle unterlagen schon Spielern, die aktuell für Rot-Weiss Köln den Schläger schwingen. Die Cracks aus Müngersdorf haben in ihrer Debüt­saison in der Ersten Bundesliga begeis­terndes Tennis geboten und wollen den erreichten fünften Platz diesen Sommer mindestens bestätigen, am liebsten natürlich toppen.

Dafür präsentiert Rot-Weiss mit dem Italiener Andreas Seppi einen namhaften Neuzugang, aktuell die Nummer 41 der ATP-Weltrangliste und Federer-Bezwinger bei den Australian Open 2015. Nadals „Angstgegner“ Dustin Brown – er schlug den spanischen Sandplatz-Spezialisten bereits zwei Mal in seiner Karriere – bleibt den Kölnern ebenso treu wie der topgesetzte Franzose Benoit Paire, der nach einem bärenstarken Jahr mittlerweile die Nummer 21 der Welt ist und im Febru­ar seinen Kumpel Stan Wawrinka (ATP 4) in Marseille aus dem Turnier warf. Erfolge, die in der Tennis-Bundesliga aufhorchen lassen dürften.

Neu im Team sind außerdem der Kolumbianer Santiago Giraldo (ATP 101), zuletzt für den Tennisclub 1. FC Nürnberg in der Bundesliga aktiv, sowie­ der Australier Gavin van Peperzeel (ATP 318). Der Rest der erfolgreichen Mannschaft von 2015, darunter auch der Deutsche Meister Oscar Otte und Vizemeister Jan Choinski, bleibt zusammen.

„Wir setzen auf Kontinuität“, erklärt Sussan Karimi, Sportliche Leiterin der Mannschaft, den eingeschlagenen Weg. „Ich plane gerne langfristig und freue mich, dass die Jungs sich hier wohlfühlen und keiner das Team verlassen wollte.“

Fester Platz im Kölner Sport
Dass sie mit Andreas Seppi einen Spitzenspieler für Rot-Weiss gewinnen konnte, macht Karimi besonders glücklich: „Ich hatte ihn schon länger auf dem Zettel. Nach unserer guten Saison habe ich gedacht, ich schreibe­ ihm einfach mal – und er hatte Inte­resse.“ So dürfen sich die Kölner Tennisfans neben Dustin Brown auf einen weiteren Davis-Cup-Spieler in Müngersdorf freuen. Seit 2004 schlägt der gebürtige Südtiroler in dem Wettbewerb für sein Heimatland Italien auf. Im Einzel konnte der 32 Jahre alte Sandplatz-Spezialist bisher drei Siege bei ATP-250er-Turnieren einfahren.

Auch wenn mit Seppi, Brown und Paire drei eigenwillige Charaktere mit viel Unterhaltungspotenzial im Aufgebot stehen, wird bei den Rot-Weissen der Teamgeist großgeschrie­ben. „Die Stimmung an den Spieltagen ist hervorragend, nicht nur bei den Zuschau­ern, sondern auch bei den Spielern. Jeder Einzelne ist wichtig für den Erfolg“, betont Karimi­. Natür­lich brauche man namhafte­ Zugpferde, um Zuschauer auf die Anlage zu locken. „Besonders freue ich mich aber, wenn Spieler überraschen“, sagt die Team-Managerin. „Wer kannte vor der letzten Saison schon Oscar Otte? Und dann spielt er so eine klasse­ Saison und krönt sie mit dem deutschen Meistertitel!“

An die guten Vorstellungen aus dem Vorjahr anzuknüpfen ist das erklärte Ziel des Bundesligisten. Karimi liegt aber noch ein weiterer Faktor am Herzen: „Wir wollen einen festen Platz in der Kölner Sportlandschaft. Dafür arbei­ten wir hart und haben im letzten Jahr einen großen Schritt gemacht­. So kann es weitergehen!“

Mit der großzügigen, mitten im Stadtwald gelegenen Anlage verfügt Rot-Weiss über beste Voraussetzungen, seine Heimspiele nicht nur für ausgewiesene Tennisfans, sondern auch für Familien­ attraktiv zu gestalten. Rund 2.000 Zuschauer konnte der Klub letzte­ Saison pro Heimspiel verbuchen – nicht zuletzt­, weil der Wettergott es sehr gut mit Rot-Weiss gemeint habe, schmunzelt Karimi. „Diese Zahl möchten wir ausbauen oder zumindest halten.“

Zugute kommt den Tennis­cracks die spielfreie Zeit der publikumsstarken Vereine 1. FC Köln und Kölner Haie. Den Topsport in der Stadt gibt es im Sommer in Müngersdorf zu sehen. Drei Teams sieht Karimi als Titelfavoriten: „Mannheim und Halle spielen immer oben mit, dazu schätze ich Krefeld stark ein.“ Im Kampf gegen den Abstieg erwartet sie „ein Hauen und Stechen“. Und mittendrin: ganz stark besetzte Kölner.

Das Team 2016
Benoit Paire, Andreas Seppi, Santiago Giraldo, Dustin Brown, Kimmer Coppejans, Julian Reister, Gavin van Peperzeel, Jan Choinski, Oscar Otte, Pavol Cervenak, Andreas Mies, Kamil Capkovic, Filip Prpic, Marco Spitzlay, Max Hierl

Heimspiel-Termine
So., 03.07., 11 Uhr: BW Aachen
Fr., 08.07., 13 Uhr: Rochusclub Düsseldorf
So., 17.07., 11 Uhr: Gladbacher HTC
Fr., 29.07., 13 Uhr: BW Neuss
So., 07.08., 11 Uhr: Kurhaus Lambertz Aachen

Von Svenja Dahlhaus