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Sportklettern – von den Anfängen bis heute

Das Sportklettern hat in den letzten Jahrzehnten eine lange Entwicklung durchgemacht und ist zu einer der aufstrebenden Sportarten geworden.

Speedklettern bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio 2021. Die Österreicherin Jessica Pilz (vorne) an der Wand im Aomi Urban Sports Park von Tokio. (Foto: IMAGO/Seokyong Lee/PentaxPress)
Speedklettern bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio 2021. Die Österreicherin Jessica Pilz (vorne) an der Wand im Aomi Urban Sports Park in der japanischen Hauptstadt. (Foto: IMAGO/Seokyong Lee/PentaxPress)

In den 1980er Jahren entwickelte sich das Sportklettern weiter und gewann an Beliebtheit. Es gab mehr Wettbewerbe und die Anzahl der Klettergebiete und -routen nahm zu. Die Kletterer begannen auch, speziell für das Sportklettern entwickelte Ausrüstung zu verwenden, wie z.B. Kletterschuhe mit klebrigen Sohlen und Kletterseile, die speziell für das dynamische Klettern ausgelegt waren.

Sportklettern hat in den letzten Jahrzehnten enorm an Popularität gewonnen und ist heute eine der aufstrebenden Disziplinen in der Welt des Sports. Aber wie hat alles angefangen? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Geschichte des Sportkletterns und wie es sich zu dem entwickelt hat, was es heute ist.

Ursprünge des Kletterns

Das Klettern selbst hat eine lange Geschichte, die bis in die prähistorische Zeit zurückreicht. Die frühesten Aufzeichnungen von Kletteraktivitäten stammen aus der Zeit der griechischen und römischen Zivilisationen, als Klettertechniken für militärische Zwecke eingesetzt wurden.

Im 19. Jahrhundert wurde das Klettern zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung für Abenteurer und Bergsteiger. Es war eine Zeit, in der viele der großen Alpenrouten erstmals bestiegen wurden. Kletterpioniere wie John Tyndall, Edward Whymper und Paul Preuss wurden zu Legenden in der Bergsteigerwelt.

Entwicklung des Sportkletterns

In den 1970er Jahren wurde das Klettern zu einer eigenständigen Sportart, die sich auf die Kletterei an Felsen und Gebäuden konzentrierte. Die ersten „Sportklettergebiete“ entstanden in den USA und Europa, in denen Kletterer speziell entwickelte Kletterrouten mit Bolzen und Bohrhaken erkundeten und erschlossen.

Die Entwicklung des Indoor-Kletterns

Sportklettern in Köln: Der Canyon Chorweiler (www.canyon-chorweiler.de) gehört zu den größten Kletterhallen Kölns und ist die erste gemeinnützige Stadtteilwerkstatt und Kletterhalle Deutschlands. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können hier nicht nur Klettern, sondern auch noch Zirkus-, Tanz-, Theater-, Kunst- und viele weitere Angebote nutzen. (Foto: Costa Belibasakis/Canyon Chorweiler)
Sportklettern in Köln: Der Canyon Chorweiler (www.canyon-chorweiler.de) gehört zu den größten Kletterhallen Kölns und ist die erste gemeinnützige Stadtteilwerkstatt und Kletterhalle Deutschlands. Kinder, Jugendliche und Erwachsene können hier nicht nur Klettern, sondern auch noch Zirkus-, Tanz-, Theater-, Kunst- und viele weitere Angebote nutzen. (Foto: Costa Belibasakis/Canyon Chorweiler)

In den 1990er Jahren entstand eine neue Form des Kletterns – das Indoor-Klettern. Kletterhallen und -zentren wurden gebaut, um Kletterern das ganze Jahr über und in jeder Witterung eine Möglichkeit zu bieten, zu trainieren und zu klettern. Diese Indoor-Kletteranlagen ermöglichten es Kletterern, ihre Technik zu verbessern und Wettkämpfe in einem kontrollierten Umfeld auszutragen.

Das Sportklettern heute

Heute ist das Sportklettern eine weltweit bekannte Sportart und wird von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betrieben. Es gibt zahlreiche Wettbewerbe auf nationaler und internationaler Ebene, einschließlich der Weltmeisterschaften im Sportklettern und der Olympischen Spiele.

Das Sportklettern hat sich auch in verschiedene Disziplinen entwickelt, darunter Bouldern, Lead-Klettern und Speedklettern. Jede Disziplin erfordert unterschiedliche Fähigkeiten und Techniken, die von den Kletterern beherrscht werden müssen.

Das Sportklettern debütierte als olympische Disziplin bei den Olympischen Sommerspielen 2020/2021 in Tokio. Dort gab es drei verschiedene Disziplinen im Sportklettern:

  • Leadklettern: Bei dieser Disziplin geht es darum, so hoch wie möglich an einer hohen Wand zu klettern, bevor man absteigt oder fällt. Der Kletterer befestigt dabei das Seil während des Kletterns an speziellen Zwischensicherungen, die in der Wand angebracht sind.
  • Bouldern: Beim Bouldern geht es darum, kurze, technisch anspruchsvolle Routen an Felsblöcken oder künstlichen Wänden in Absprunghöhe zu klettern. Kletterer klettern hier ohne Seil und auf gepolsterte Matten.
  • Speedklettern: Diese Disziplin besteht darin, eine genormte, standardisierte Route an einer hohen Wand in möglichst kurzer Zeit zu klettern. Hier kommt es also nicht auf Schwierigkeit, sondern auf Schnelligkeit an.

In Tokio wurden für jede der drei Disziplinen separate Medaillen vergeben, und die Kletterer mussten in allen drei Disziplinen ihr Können unter Beweis stellen, um eine Gesamtplatzierung zu erreichen. Die olympischen Regeln für das Sportklettern sind in der Regel dieselben wie für Wettkämpfe der International Federation of Sport Climbing (IFSC).

Speedklettern – mit Vollspeed die Wand hoch

Speedklettern ist eine der drei Disziplinen des Sportkletterns und zielt darauf ab, eine vorgegebene Kletterroute in möglichst kurzer Zeit zu absolvieren. Die Routen sind in der Regel sehr kurz, meist nicht höher als 15 Meter, und haben einen festgelegten Schwierigkeitsgrad.

Sportklettern auf höchstem Niveau gab es 2022 bei den Europameisterschaften in München zu sehen. Hier liefern sich der Spanier Erik Paulo Noya Cardona (l.) und der Franzose Guillaume Moro (r.) im Halbfinale beim Speedklettern ein Kopf-an-Kopf-Rennen. (Foto: IMAGO/Eibner Pressefoto/Heike Feiner)
Sportklettern auf höchstem Niveau gab es 2022 bei den Europameisterschaften in München zu sehen. Hier liefern sich der Spanier Erik Paulo Noya Cardona (l.) und der Franzose Guillaume Moro (r.) im Halbfinale beim Speedklettern ein Kopf-an-Kopf-Rennen. (Foto: IMAGO/Eibner Pressefoto/Heike Feiner)

Die Wettkämpfe im Speedklettern finden auf einer genormten Route statt, die aus bestimmten Griffen und Tritten besteht und einen festgelegten Schwierigkeitsgrad hat. Die Kletterer starten gleichzeitig und versuchen, die Route so schnell wie möglich zu klettern. Der Sieger ist derjenige, der am schnellsten das obere Ende der Route erreicht.

Worauf kommt es beim Speedklettern an

Speedklettern erfordert eine Kombination aus Kraft, Ausdauer, Technik und mentalem Durchhaltevermögen. Es ist eine sehr anspruchsvolle und herausfordernde Disziplin, die von Top-Kletterern auf der ganzen Welt betrieben wird.

Die Popularität des Speedkletterns hat in den letzten Jahren aufgrund seiner Aufnahme in den olympischen Wettkampf zugenommen. Es wird bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio erstmals als Disziplin vertreten sein.

Was versteht man unter Leadklettern?

Leadklettern, auch bekannt als Vorstiegsklettern, ist eine Disziplin des Sportkletterns, bei der Kletterer eine vorgegebene Route an einer hohen Wand klettern und dabei ein Seil nach oben mitnehmen. Das Ziel ist, so hoch wie möglich zu klettern, bevor man absteigt oder fällt.

Beim Leadklettern sichern sich die Akteure selbst, indem sie das Sicherheitsseil an den in die Wand integrierten Expressschlingen befestigen. (Foto: IMAGO/Vitalii Kliuiev)
Beim Leadklettern sichern sich die Akteure selbst, indem sie das Sicherheitsseil an den in die Wand integrierten Expressschlingen befestigen. (Foto: IMAGO/Vitalii Kliuiev)

Im Gegensatz zum Toprope-Klettern, bei dem das Seil von oben durch eine Ankerstation läuft und der Kletterer vom Boden aus gesichert wird, beginnt das Lead-Klettern am Boden. Der Kletterer befestigt das Seil während des Kletterns an speziellen Zwischensicherungen, die in der Wand angebracht sind. Diese Zwischensicherungen, auch Expressschlingen genannt, bestehen aus einem Karabiner und einem kurzen Seil, das an der Wand befestigt ist.

Worauf kommt es beim Leadklettern an?

Die Schwierigkeit der Route wird durch den Schwierigkeitsgrad der Kletterroute und die Abstände zwischen den Zwischensicherungen bestimmt. Die Kletterer müssen sowohl körperlich als auch mental stark sein, um das Lead-Klettern erfolgreich zu meistern.

Die Sicherheit beim Lead-Klettern hängt vom Können und der Sorgfalt des Kletterers ab. Schließlich befestigt er das Seil während des Aufstiegs selbst. Das Risiko eines Sturzes und einer Verletzung ist höher als beim Toprope-Klettern. Denn bei einem Sturz fällt der Kletterer bis zum letzten Zwischensicherungspunkt.

Lead-Klettern ist eine sehr anspruchsvolle Disziplin, die von vielen Kletterern auf der ganzen Welt betrieben wird. Es ist auch eine der Disziplinen im Sportklettern, die bei Wettkämpfen wie der Weltmeisterschaft und den Olympischen Spielen vertreten sind.

Was ist der Unterschied zwischen Bouldern und Leadklettern?

Bouldern ist eine Form des Kletterns, bei der Kletterer kurze, technisch anspruchsvolle Routen an Felsblöcken oder künstlichen Wänden in Absprunghöhe klettern. Im Gegensatz zum Leadklettern oder Toprope-Klettern wird beim Bouldern ohne Seil geklettert. Stattdessen klettern die Akteure auf gepolsterte Matten, um im Falle eines Sturzes abzufedern.

Beim Bouldern sind die Klettersportler nicht durch ein Seil gesichert. Dafür ist die Wand nicht so hoch und die Akteure müssen Vorsprünge und andere „Boulderprobleme“ auf ihrem Weg nach oben bewältigen. (Foto: IMAGO / Sylvio Dittrich)
Beim Bouldern sind die Klettersportler nicht durch ein Seil gesichert. Dafür ist die Wand nicht so hoch und die Akteure müssen Vorsprünge und andere „Boulderprobleme“ auf ihrem Weg nach oben bewältigen. (Foto: IMAGO / Sylvio Dittrich)

Bouldern ist in der Regel auf kurze, kraftvolle Routen konzentriert und erfordert eine hohe Intensität der körperlichen Anstrengung. Da Kletterer oft nur wenige Meter über dem Boden klettern, können sie sich schnell und sicher durch mehrere Routen bewegen und neue Techniken und Bewegungen ausprobieren.

„Boulderprobleme“ wollen gelöst werden

Eine wichtige Komponente des Boulderns ist das Lösen von Bewegungsrätseln, die als Boulderprobleme bezeichnet werden. Diese Boulderprobleme erfordern oft eine Kombination aus Kraft, Technik, Ausdauer und Flexibilität. Boulderer trainieren in der Regel durch das Klettern von verschiedenen Boulderproblemen, um ihre Fähigkeiten und Techniken zu verbessern.

Bouldern hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und ist nun eine olympische Disziplin. Es ist auch in vielen Kletterhallen und Freiluftklettergebieten weltweit zu finden und bietet eine Herausforderung für Kletterer aller Fähigkeitsstufen.


Welche Kletterangebote gibt es in Köln?

Auf seiner Internetseite ssbk.de hat der Stadtsportbund Köln eine Übersicht sämtlicher Sportvereine der Stadt und deren Sportangebot aufgelistet. Klicken Sie auf das Logo, um direkt zu diesem Angebot zu gelangen.