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Köln.Sport

Spinner neuer FC-Präsident

Quelle: IMAGO

Ein sichtlich bewegter Werner Spinner (l.) und seine Vizepräsidenten Markus Ritterbach (M.) und Toni Schumacher lassen sich nach ihrem Wahlsieg feiern

Mit überwältigender Mehrheit wählte die außerordentliche Mitgliederversammlung des 1. FC Köln Werner Spinner und seine Stellvertreter Markus Ritterbach und Toni Schumacher ins Amt.

Werner Spinner heißt seit Montagabend der neue Präsident des 1. FC Köln. 3233 Stimmen (91,4%) entfielen bei der Abstimmung im Rahmen der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins in der Lanxess-Arena auf den ehemaligen Bayer-Manager und sein Vorstandsteam. Gleich im ersten Wahlgang erhielten Spinner, Toni Schumacher und Markus Ritterbach die erforderliche Mehrheit. Somit blieb den Mitgliedern das befürchtete Szenario einer Kampfabstimmung mit dem potenziellen Gegenkandidaten Karl-Heinz Thielen erspart.

Zuvor hatte die Versammlung Thielen ein 10-minütiges Rederecht zugestanden, doch dem 75-Jährigen war es nicht gelungen, die anwesenden Mitglieder von sich und seinem Konzept zu überzeugen. Ganz anders die Gegenseite: Um 20:20 Uhr betrat das Team um Werner Spinner das Podiumt. Eine halbe Stunde lang schwur Spinner die Mitglieder mit einer flammenden Rede auf sich und seine Mitsteiter ein. Im Laufe seiner Ansprache nahm er den letzten Zweiflern, die ihm seine Tätigkeit für den Bayer-Konzern vorhielten wollten, den Wind aus den Segeln. Am Ende seiner Rede erntet er stehende Ovationen der Mitglieder. Zu diesem Zeitpunkt schien die Wahl schon entschieden.

Als anschließend Toni Schumacher zu Beginn seiner Vorstellung begann, über seine FC-Vergangenheit zu sinnieren, drohte die Stimmung kurzfristig zu kippen. Doch der 58-Jährige leistete glaubhaft Abbitte für seine oftmals harsche Kritik, die er am 1. FC Köln in seiner Rolle als TV-Experte geübt hatte und die ihm von vielen Mitgliedern im Vorfeld vorgehalten wurde. Am Ende erhoben sich die Mitglieder auch für ihn von ihren Plätzen und spendeten Beifall. Genau wie auch für den letzten und kürzesten Redebeitrag dieser Vorstellungsrunde. Markus Ritterbach, Präsident und großer Reformer des Festkomitee Kölner Karneval, hatte außer einigen flotten Sprüchen und Treueschwüren nichts mehr beizusteuern, was seine Vorredner nicht schon mindestens einmal gesagt hatten.

So ließ Verwaltungsratschef Dr. Werner Wolf in seiner Funktion als Versammlungsleiter nach einer wenig ergiebigen Fragerunde darüber abstimmen, ob das Präsidium per Einzelwahl oder en bloc gewählt werden sollte. Die klare Mehrheit entschied sich für die letztere Alternative. Das Ergebnis von 91,4 Prozent für Spinner und Co, das um 21:51 Uhr unter lautem Jubel der Mitglieder verkündet wird, spricht dann für sich. 

Am Ende zeigte sich auch Karl-Heinz Thielen wie gewohnt als fairer Sportsmann. Während der Finanz-Experte seines Schattenkabinetts, Franz-Josef Wernze, den Saal zu diesem Zeitpunkt bereits verlassen hatte, gratulierte Thielen dem Team um Werner Spinner zum Wahlsieg und wünschte ihnen viel Glück bei den anstehenden Aufgaben.