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Köln.Sport

SnowTrex verspielen 2:0-Satzführung

Quelle: Martin Miseré

Stand am Donnerstag beim Vorjahresmeister Leverkusen nicht immer so perfekt wie in dieser Szene von Laura Feldmann und Silke Schrieverhoff: der Block des Volleyballteams DSHS SnowTrex Köln.

Die Zweitliga-Volleyballerinnen vom Team DSHS SnowTrex Köln unterlagen im vorgezogenen Auswärtsspiel in Leverkusen knapp mit 2:3 (25:20, 27:25, 14:25, 21:25, 11:25). Dabei konnte das Team von Trainer Jimmy Czimek eine 2:0-Satzführung nicht ins Ziel retten.

In den ersten beiden Sätzen setzte Köln das Bayerteam im Aufschlag gehörig unter Druck. Vor allem Leverkusens Libera Lina Adams zeigte sich zunehmend verunsichert und Köln setzte sich im ersten Satz mit einer Aufschlagserie von Marina Wagner von 18:18 vorentscheidend auf 22:18 ab. Im zweiten Satz war es Kölns Zuspielerin Mareike Südmersen, die ihr Team nach einem 17:19-Rückstand mit starkem Service auf 22:19 in Front brachte. Doch nach einer 24:21-Führung wackelte Köln kurzzeitig, wehrte einen Satzball ab und konnte den Satz letztendlich in der Verlängerung nach Hause bringen.

 

Leverkusen reagierte, wechselte mit der erstligaerfahrenen Julia Lambertz eine neue Libera ein, welche die Annahme und Abwehr zunehmend stabilisierte, so dass die Zuschauer ab Satz drei ein umgekehrtes Bild sahen. Leverkusen machte mit dem Aufschlag Druck, dem Köln insbesondere im dritten Durchgang nicht gewachsen war. Auch im vierten Satz gelang es Leverkusen mit Anna Hoja beim Aufschlag, sich beim Spielstand von 9:9 auf 14:9 abzusetzen. Köln kämpfte vergeblich, so dass das Spiel im fünften Durchgang entschieden werden sollte. Hier startete Leverkusen druckvoll mit dem Selbstvertrauen aus den gewonnenen letzten beiden Sätzen. Bei den Domstädterinnen nahm die Eigenfehlerquote im Aufschlag und Angriff zu, so dass auch dieser Durchgang zu Recht an das Heimteam ging.

„Natürlich ist es bitter, wenn man eine 2:0-Satzführung nicht ins Ziel bringen kann, aber wenn man ehrlich ist, waren wir auch in den ersten beiden Sätzen von unserer Leistungsspitze, insbesondere in unserer Blockleistung, weit entfernt. In diesen beiden Durchgängen haben uns jeweils eine starke Aufschlagserie zum Ende des Satzes gepaart mit Leverkusens Annahmeschwäche in dieser Phase die Sätze beschert. Das ist uns in der Folgezeit nicht mehr gelungen. Der Gegner wurde stärker und somit müssen wir im Nachhinein nach dem abgewehrten Satzball im zweiten Satz über die neue Punkteregelung und den gewonnenen Zähler dankbar sein“, blickt Jimmy Czimek kritisch auf das Spiel zurück. „Im fünften Satz haben wir dann Leverkusen das Leben mit neun Eigenfehlern extrem leicht gemacht. Dennoch machen die Spiele gegen den Kontrahenten von der anderen Rheinseite immer eine Menge Spaß, so dass ich mich schon heute auf das Wiedersehen an der DSHS freue“, so Kölns Coach weiter.

Einen faden Beigeschmack hatte das sportlich jederzeit faire Match jedoch. „In meiner ganzen Volleyballzeit kann ich mich nicht erinnern, derart von sogenannten Gegner-Fans beschimpft worden zu sein“, zeigte sich Kölns Trainer nach dem Spiel verwundert und spielte auf die lautstarken Sprechgesänge „Cologne, Cologne, die Scheiße vom Dom“ einer bestimmten Leverkusener Fangruppe an. Auch das anschließende Pressegespräch musste mehrfach unterbrochen werden, da diese Heimfans keine Ruhe gaben. „So etwas hat meiner Meinung nach in unserer Sportart nichts verloren und erlebt man auch zum Glück in der gesamten Bundesligalandschaft nicht. Ganz im Gegenteil, die deutschen Volleyballfans sind für ihren Sachverstand und sogar dafür, selbst gelungene Aktionen vom Gegner entsprechend zu honorieren, bekannt“, so Jimmy Czimek weiter. Dass Bayers Spielerinnen mit den sogenannten Fans nach dem Spiel sogar noch abklatschten, bekam Kölns Trainer glücklicherweise nicht mit – umso erstaunter wäre er wohl gewesen.