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Köln.Sport

Selbstreinigungsprozess erforderlich

Der 1. FC Köln ist aus der Bundesliga abgestiegen. Mal wieder. Alles was in Köln dreimal geschieht, ist doch Tradition. Man müsste sich also schon daran gewöhnt haben. Und trotzdem tut dieser Abstieg weh. Mir jedenfalls. Denn irgendetwas war anders. Dieser Abstieg schmerzt besonders. Vielleicht weil 31 Punkte zumindest die Aussicht auf Rettung bedeutet hätten, und, verdammt noch mal, zehn Siege und ein Unentschieden in 34 Spielen sind weiß Gott kein Hexenwerk.

Vielleicht schmerzt er auch, weil alle Beteiligten – Vorstand, Geschäftsführung, Sportliche Leitung und Mannschaft – machen durften, was sie wollten. Dass beim FC mal einer querschießt, sind wir ja gewöhnt. Aber die Art und insbesondere die Häufigkeit der Vorfälle in dieser Saison sprengte jeden Rahmen.

Aber auch die Anhängerschaft muss sich hinterfragen. Wie lange will sie noch dulden, dass der Verein und die Gesamtheit seiner Fans durch einige – ganz gleich welcher Szene zugehörige – Dumpfbacken in Verruf gebracht wird. Die nutzten am letzten Spieltag das Abstiegsszenario einmal mehr zur Selbstinszenierung der übelsten Sorte. Angeblich waren es Ultras, die die Rauchbomben zündeten. Von wegen! Vom eigentlichen Ultra-Gedanken, den eigenen Verein immer und überall kompromisslos zu unterstützen, haben sich diese Brandstifter in ihrer Selbstherrlichkeit doch schon längst verabschiedet.

Das einzig Erfreuliche, was an diesem Abstiegssamstag zumindest etwas Hoffnung machte, war die Reaktion der Mehrheit der FC-Fans. Die gaben mit ihrem Pfeifkonzert ein klares Votum gegen die Ausfälle einiger Weniger in der eigenen Kurve ab.

So wie im Verein mit neuem Vorstand ein Selbstreinigungsprozess in Gang gesetzt wurde, der in einen Neuanfang münden wird, sollte sich auch die Fanszene einen solchen Prozess verschreiben. Im eigenen Sinne und im Sinne des Vereins.