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Sehnenriss in der Schulter

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Was ein Riss der Rotatorenmanschette für den Sportler bedeutet und wie er behandelt wird, erklären die Experten der KLINIK am RING – Köln

Ein Sehnenriss in der Schulter ist extrem schmerzhaft (Foto: Getty Images)

Die Schulter ist ein anatomisches Meisterwerk. Das Schulterhauptgelenk ist das beweglichste Gelenk des menschlichen Körpers. Als Kugelgelenk ermöglicht es die Bewegung des Armes in allen drei Ebenen und Achsen. Anwinkeln, strecken, rotieren – alles kein Problem, solange die Schulter gesund ist. Doch die Beweglichkeit des Schultergelenks hat auch seinen Preis. Im Gegensatz zu anderen Gelenken, wie zum Beispiel dem Hüftgelenk oder dem Kniegelenk, sorgen in der Schulter vorwiegend Muskeln und Sehnen nicht nur für kraftvolle Bewegungen, sondern auch für die Stabilität. Aus diesem Grund ist die Schulter anfälliger für Verletzungen und Verschleiß.

Insbesondere beim Sport ist die Schulter oft starken Belastungen ausgesetzt, genau dies kann zum Verhängnis werden. „Besonders gefährdet sind Sportler, die Kontaktsportarten, Wurfsport oder Sport mit Überkopf-Aktivitäten wie Tennis oder Volleyball betreiben“, erklärt Dr. Stefan Preis, Leitender Arzt der Praxis und Abteilung für Orthopädie und Sporttraumatologie an der KLINIK am RING – Köln, der die Folgen der Rotatorenmanschettenruptur, wie der Sehnenriss in der Schulter auch genannt wird, kennt: „Es sind vor allem Schmerzen, die akut beim Sport im Rahmen eines Sturzes oder einer falschen Bewegung entstehen und dann immer wieder einen eher chronischen Schmerz verursachen, die kennzeichnend für einen Sehnenriss sind.

Da durch den Sehnenriss zudem die Kraftübertragung gestört ist, kann der Arm nicht mehr kraftvoll angehoben werden.“ Treten derartige Symptome auf, sollte sofort ein Spezialist aufgesucht werden. Um eine Rotatorenmanschettenruptur diagnostizieren zu können, sind spezielle Provokationstests für die einzelnen Sehnenabschnitte unerlässlich. Besteht der Verdacht eines Sehnenrisses, werden gezielte apparative Untersuchungen wie Ultraschall oder Kernspintomografie vorgenommen, um das Ausmaß der Verletzung der Sehnen genau erkennen zu können.

Ursache & individuelle Behandlung

Die Schädigung (Läsion) der Rotatorenmanschette kann traumatisch (unfallbedingt) oder degenerativ (verschleißbedingt) sein. Meist ist jedoch ein vorbestehender, chronischer Sehnenschaden mit ursächlich dafür, dass es zum partiellen oder kompletten Sehnenriss kommt. Bei einer vorgeschädigten Sehne reicht oft schon eine impulsartige stärkere Belastung, bei starker Degeneration manchmal sogar eine Alltagsbelastung aus, um den Riss zu verursachen. Da eine Rotatorenmanschette niemals von selbst heilt, ist es ratsam, unmittelbar nach der Diagnose mit dem behandelnden Arzt eine individuelle Behandlungsstrategie abzusprechen.

„Wir entscheiden gemeinsam mit dem Patienten, ob nur die Symptome, d.h. die Schmerzen, behandelt werden, oder ob der Sehnenschaden repariert, d.h. operiert werden muss. Bei einem älteren, wenig aktiven Patienten können zum Beispiel konservative Therapiemaßnahmen angewandt werden. Bei jungen, aktiven Menschen ist eine OP eindeutig die bessere Lösung“, erklärt Dr. Stefan Preis. Im Rahmen der konservativen Behandlung kommen entzündungshemmende Salben, Tabletten und ggf. auch Spritzen zur Anwendung.

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung hilft eine begleitende Physiotherapie, um muskuläre Dysbalancen auszugleichen und durch entsprechende Kräftigungsübungen sowie Koordinationstraining die muskuläre Steuerung des Schultergelenks zu verbessern. „Die genaue Behandlungsausrichtung sollte individuell erfolgen und zwischen Arzt und Physiotherapeut abgesprochen werden“, rät der Schulter-Experte.

Operative Behandlung

Um den Schaden am Schultergelenk zu heilen, ist bei einer Ruptur der Rotatorenmanschette eine OP unumgänglich. Heutzutage werden Sehnenrisse von erfahrenen Schulterspezialisten ausnahmslos arthroskopisch, also in Form eines minimalen Eingriffs, operiert. Hierbei wird die abgerissene Sehne über drei bis vier circa fünf Millimeter kleine Zugänge unter Kamerasicht mit feinen Spezialinstrumenten repariert. Mithilfe dieser Methode können mittlerweile Sehnenrisse repariert werden, die der früher praktizierten OP-Technik nicht zugänglich waren.

„Die abgerissenen Sehnenenden werden mithilfe kleiner Implantate aus Titan oder bioresorbierbaren Schrauben am Knochen fixiert, damit sie dort festheilen. Zugleich ist es meist notwendig, den Raum unter dem Schulterdach zu erweitern, um die heilende Sehne vor unnötiger Druckbelastung zu schützen und ein sicheres Anheilen zu gewährleisten“, erklärt Dr. Preis, der betont: „Je frischer und je kleiner ein Riss der Rotatorenmanschette ist, desto besser sind die Heilungschancen.“ Damit nach einer erfolgreichen Rekonstruktion der Rotatorenmanschette die Sehne am Knochen anheilen kann, benötigt sie Ruhe.

Die Schulter wird aus diesem Grund mit einer Bandage zunächst für drei bis sechs Wochen geschützt. „Zur Vorbeugung einer möglichen Schultersteige muss das Gelenk allerdings frühzeitig passiv mobilisiert werden“, erläutert der Experte. Für die optimale Behandlung einer Rotatorenmanschettenruptur sind die Schulterspezialisten Dr. Stefan Preis und Dr. Jörg Schroeder, leitende Ärzte der Praxis und Belegabteilung für Orthopädie und Sporttraumatologie der KLINIK am RING in Köln, besonders geeignet. 2004 gründeten sie das WESTDEUTSCHE KNIE & SCHULTER ZENTRUM, wo sie mit ihrem achtköpfigen Team jährlich weit mehr als 10.000 Patienten behandeln und über 1.200 Operationen des Kniegelenks durchführen.

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