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Köln.Sport

„Schwarz-Weiß-Denken bringt nichts“

Bernd Cullmann war Teil der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 1974. Foto: IMAGO

Bernd Cullmann war Teil der deutschen Weltmeister-Mannschaft von 1974.
Foto: IMAGO

Kurz vor dem Start der deutschen Nationalmannschaft ins Turnier hat Köln.Sport mit Bernd Cullmann über Chancen und Erinnerungen gesprochen.

Das Gefühl, das sich alle Teilnehmer der Fußball-Weltmeisterschaften 2014 in Brasilien wünschen, hat er schon erlebt. Bernd Cullmann, Kölner Fußball-Legende, ist 1974 in München mit der deutschen Mannschaft Weltmeister geworden. Was für ihn die Faszination einer Fußball-WM ausmacht und wie die Chancen für Deutschland stehen, darüber hat Cullmann im Interview mit Köln.Sport gesprochen.

Herr Cullmann, 1974 wurden Sie im eigenen Land Weltmeis­ter. Was blieb besonders in Erinnerung?
Das Finale weniger als man denkt, da ich ja leider nicht gespielt habe. Damals wurde ja im ganzen Spiel kein einziges Mal ausgewechselt, was heute unglaublich erscheint. Aber der WM-Titel war das Größte, was man als ­Fußballer gewinnen konnte und selbstverständlich etwas ganz Besonderes. Zumal das Endspiel ja auch hochdramatisch war.

Was macht für Sie die Faszination WM aus?
Die Weltmeisterschaften sind das Aufeinandertreffen der besten Spieler und der besten Teams der Welt. Alleine das macht es zu einem außergewöhnlichen Ereignis. Neben Olympia ist es DAS Sportereignis der Welt. Für Fans, Spieler und alle, die etwas damit zu tun haben, einfach eine klasse Sache.

Was trauen Sie Deutschland in Brasilien zu?
Ich würde die deutsche Elf als eines der sechs, sieben Teams mit Chancen auf den Titel sehen. Aber bei einem so umkämpften Turnier entscheiden immer Nuancen und Tagesformen. Deshalb ist es auch zu platt, von einer Enttäuschung zu sprechen, wenn Deutschland nicht Weltmeister wird.

Also war nicht alles schlecht, falls man nicht den Titel gewinnt?
Nein, diese Ansicht kann ich beim besten Willen nicht teilen. Wenn Deutschland alles abruft und im Viertelfinale oder Halbfinale scheitern sollte, ist das auch in Ordnung. Dieses Schwarz-Weiß-Denken bringt niemandem etwas.

Die deutsche Mannschaft feiert den Titel 1974. Cullmann sitzt rechts oben. Foto: IMAGO

Die deutsche Mannschaft feiert den Titel 1974. Cullmann sitzt rechts oben.
Foto: IMAGO