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Köln.Sport

Reif für den EM-Titel?

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Quelle: IMAGO

Optimistisch: Nationalstürmer Lukas Podolski bei der UEFA EURO 2012

Kurz nach dem Absteigsdrama des FC traf sich Lukas Podoski mit den Köln.Sport-Redakteuren Frank Schwantes und Jan Brockhausen um über seine Zukunft, die anstehende EM in Polen und der Ukraine und natürlich den FC zu sprechen.

Herr Podolski, Sie sind mit dem 1. FC Köln am Ende der Saison 2011/12 abgestiegen. Wie fällt Ihre Bilanz nach den letzten drei Jahren FC aus?
Wir waren drei Jahre in Folge in der 1. Liga – was aber am Ende zu wenig ist. Fakt ist: Die schlechte Lage ist nicht das Ergebnis der letzten Wochen, sondern der letzten Jahre. Man kann auf Dauer keinen Erfolg haben, wenn ­immer Unruhe herrscht. Das geht auch an der Mannschaft nicht spurlos vorbei.

Sie haben gerade mit 18 Saisontreffern Ihren persönlichen Bundesliga-Torrekord hingelegt. Wie zufrieden sind Sie mit Ihren Leistungen der letzten drei FC-Jahre?
Ich habe immer versucht, alles für den FC zu ­geben. Das ist mein Verein, das sind meine Fans, und Köln ist meine Stadt. In der ersten Saison habe ich unter meinen Möglichkeiten gespielt. Die letzten beiden Jahre waren, was meine persönliche Leistung angeht, gut.

Die Hinrunde war mit Platz zehn noch in Ordnung. Gab es damals schon Anzeichen, dass etwas nicht stimmt?
Die Hinrunde war gut, wir hatten 21 Punkte, und es war nicht abzusehen, dass wir absteigen. Es hätte nicht passieren dürfen, dass wir mit der Mannschaft runtergehen.

Sie waren stets derjenige, der trotz ordentlicher Hinrunde Journalisten gegenüber ­erklärte, dass der FC im Abstiegskampf ­dabei sei. Hatten Sie eine Vorahnung?
Wir hatten eine Vorrunde gespielt, die einigermaßen gut war. Es waren einige Mannschaften im Keller dabei, die eigentlich nicht dahin gehörten, wie zum Beispiel Wolfsburg und Hamburg. Ich habe immer gedacht, dass diese Vereine irgendwann da wieder rauskommen, und dann geht es ganz schnell. Irgendwann steckten wir in einem Prozess, wo wir fünf, sechs Niederlagen am Stück einstecken mussten – dann ist es sehr schwer, wieder unten rauszukommen.

In welchen Spielen hätte das Team die Wende schaffen können?
Wir hätten nur gegen Bremen oder Stuttgart gewinnen müssen, und dann wären wir durch gewesen. Insgesamt war es keine Saison, wie sie etwa Gladbach 2010/11 erlebt hat. Gladbach hat damals über die gesamte Saison hinweg nicht gut gespielt, sich aber an den letzten fünf Spieltagen gerettet. Bei uns wurde es in den letzten zehn Spielen immer schlechter und die Situation immer dramatischer. Irgendwann waren wir dann unten drin – und sind da nicht mehr rausgekommen.

Wie enttäuscht waren Sie über das 1:4 ­gegen Bayern München?
Ich finde es schade, dass wir als Team im letzten Spiel gegen Bayern nicht viel mehr unternommen haben, um das Spiel zu gewinnen.

Auch Frank Schaefer konnte den FC nicht ­retten, soll aber künftig im Verein dem ­neuen Sportdirektor assistieren. Ist er der Richtige, um in Köln verstärkt auf die Jugend zu ­setzen?
Als Spieler ist das immer schwierig zu sagen. Der Verein muss einen Trainer und einen Sportdirektor haben, die ein entsprechendes Konzept umsetzen. Ich persönlich kenne Frank Schaefer aus der Jugend, er ist ein sehr guter Mann. Aber man wird sehen, in welcher Funktion er in der neuen Saison tätig sein wird.

Sehen Sie Nachwuchsspieler in Köln, die das Potenzial haben, dem Verein in der nächsten Saison weiterzuhelfen?
Das ist nicht einfach zu beantworten. Es gab auch unter Stale Solbakken immer mal wieder Jungs, die mittrainiert haben und im Trainingslager in Österreich dabei waren. Unter dem neuen Trainer wird man sehen, wie sich die Jungs entwickeln. Das Wichtigste ist, dass die jungen Spieler Gas geben und sich ­immer wieder anbieten.

Solange Sie Fußball spielen, wird der FC das Trikot mit der „10″ nicht mehr vergeben. Können Sie sich irgendwann eine Rückkehr nach Köln vorstellen?
Ich war sehr überrascht, dass mein Trikot nicht mehr vergeben werden soll, das ist eine schöne Geste. Selbst bei Wolfgang Overath war das nicht so, dass die Nummer 10 ­zurückgezogen wurde. Für mich ist das eine besondere Ehre. Eine Rückkehr nach Köln könnte ich mir vorstellen. Der FC ist und bleibt mein Verein, egal was passiert. Jetzt hat der Verein die Chance, einen Neustart zu wagen, auch mit einem neuen Präsidium. Ich hoffe, dass es die nächsten Jahre bergauf geht. Das sollte in Köln das Ziel sein.

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