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Köln.Sport

Rechenspiele um Auf- und Abstieg

Quelle: Archiv

Aufstiegsjubel bei Prometheus Porz: Der Kölner Kreisligameister spielt nächste Saison in der Bezirksliga

Die Folgen der Regionalliga-Reform sind bis in die unteren Spielklassen des Fußballkreises Köln zu spüren. Köln.Sport sagt, wer in der nächsten Saison warum wo spielt

Im Amateurfußball der Region ist vieles in Bewegung geraten. Nicht nur sportlich, auch strukturell ist in diesem Sommer viel passiert, denn vor der Saison 2012/2013 wird die vom DFB beschlossene Spielklassenreform durchgeführt. Statt wie bisher aus drei Regionalligen, wird die 4. Liga mit Beginn der kommenden Spielzeit aus fünf Gruppen bestehen: den Regionalligen Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern. Der DFB gibt die Verantwortung für diese Klassen an seine Landesverbände ab. Die Regionalliga West ist fortan die höchste Klasse des Westdeutschen Fußball- und Leichtathletikverbandes (WFLV). Die NRW-Liga (Oberliga) entfällt ersatzlos, an die Regionalliga schließen ab sofort die vier Verbandsligen (künftig 5. Liga) der WVLF-Landesverbände, Fußball-Verband Mittelrhein, Fußballverband Niederrhein und Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen, an.

So gehören der neuen Regionalliga West im ersten Jahr 20 Teams an, zur Saison 2013/2014 ist eine Verkleinerung auf 18 Mannschaften geplant. Aus diesem Grund werden im kommenden Jahr voraussichtlich sechs Vereine absteigen. Diese Lösung betrachtet der Vorsitzende des WFLV-Fußballausschusses, Hans-Leopold Schneider, als „wahrscheinlich“. Ein verbindlicher Präsidiumsbeschluss lag bei Redaktionsschluss für diese Ausgabe noch nicht vor.

„Traumhüter“ siegt in Relegation

Aufsteiger in die Regionalliga sind die ersten drei der NRW-Liga – Viktoria Köln, Sportfreunde Siegen und die 2. Mannschaft des MSV Duisburg. Vier weitere Startplätze wurden in Relegationsspielen zwischen dem Viert- bis Siebtplatzierten der NRW-Liga und den Verbandsliga-Meistern der WFLV-Landesverbände ausgespielt. Die vom kölschen Kult-Keeper Lars Leese („Der Traumhüter“) gecoachte SSVg Velbert (4.) setzte sich zwei Mal mit 2:1 gegen den SV Lippstadt durch. Da der Fünfte und Sechste der NRW-Liga, Arminia Bielefeld II und Alemannia Aachen II, nicht aufstiegsberechtigt waren (die Erstvertretungen beider Klubs spielen im nächsten Jahr in der 3. Liga), rückten der KFC Uerdingen (8.) und der SV Bergisch Gladbach 09 (9.) nach. Mit Ausnahme der Krefelder setzte sich auch in allen weiteren Relegationsspielen jeweils das höherklassige Team durch. Der VfB Hüls (7.) sogar kampflos, weil der FC Hennef 05, Meister der Mittelrheinliga (zuletzt 6. Liga), auf eine Bewerbung für die Regionalliga verzichtet hatte.

Aus der Landesliga Staffel 1 (7. Liga) hat die SG Worringen den Sprung nach oben geschafft, Meister der Staffel 2 ist der FC Erftstadt. Weil Alemannia Aachen II für die Regionalliga nicht spielberechtigt ist, wird die Mannschaft als zusätzliches Team der Mittelrheinliga zugeordnet. Zum Ausgleich steigt neben den beiden Landesliga-Meistern nur der beste Zweitplatzierte nach Quotientenregelung (Punktezahl dividiert durch Anzahl der Spiele) auf. Da hat Hilal-Maroc Bergheim (Staffel 2, Quotient: 2,03) gegen BW Friesdorf (Staffel 1, 1,78) die Nase vorn. In der Verbandsliga spielen 2012/2013 16 Mannschaften.

Bergfried zweitbester Zweiter

Von der Quotientenregelung profitiert eine Klasse tiefer auch der SV Bergfried Leverkusen. Die vier Meister der Bezirksliga (8. Liga) steigen direkt in die Landesliga auf, dazu die beiden besten Tabellenzweiten nach der Quotientenregelung. Dies sind Rhenania Richterich (Quotient: 2,1) aus dem Fußballkreis Aachen und Bergfried Leverkusen (2,0). Die Leverkusener erhalten den Vorzug vor dem Kaller SC, der ebenfalls einen Quotienten von 2,0 aufweist. Für diesen Fall sieht die Spielordnung vor, dass die Tordifferenz geteilt durch die Anzahl der Spiele zur Entscheidungsfindung herangezogen wird.

Aufsteiger in die vier Bezirksligen des FVM sind die Meister der neun A-Kreisligen (9. Liga), aus dem Kreis Köln Prometheus Porz, sowie der beste Tabellenzweite nach Quotientenregelung, Viktoria Glesch-Paffendorf aus dem Rhein-Erft-Kreis.

Der FC Wegberg-Beeck hat in der zurückliegenden Landesliga-Saison seine zweite Mannschaft zurückgezogen. Damit stand das Team aus dem Kreis Heinsberg als erster Absteiger in die Bezirksliga fest. Da jedoch auf eine Meldung für diese Spielklasse verzichtet wurde, rückt statt Wegberg auch der zweitbeste Zweitplatzierte A-Kreisligist (SG SF 69 Marmagen/Nettersheim) in die Bezirksliga auf.

Auch die Sportfreunde Brüser Berg hatten in der vergangenen Saison ihre Mannschaft aus der Landesliga Staffel 1 zurückgezogen und werden auch nicht für die Bezirksliga melden, wie der 1. Vorsitzende Heinz Hentschel auf Köln.Sport-Nachfrage bestätigte. Ob nun auch der drittbeste Kreisliga-Zweite, SV Lohmar (Kreis Sieg), in die Bezirksliga vorrückt, wird ein sportgerichtliches Urteil ergeben, erklärt Staffelleiter Rolf Thiel. Der Ausgang des Verfahrens stand bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht fest. Auf den Spielbetrieb des Kreises Köln hat die Entscheidung jedoch keinen Einfluss, da der Zweitplatzierte der Kölner Kreisliga A, die 2. Mannschaft des SV Schlebusch, als Siebter nach der Quotientenregelung ohnehin keine Aufstiegschance hat.